Kassenlage in Gunzenhausen war immer gut

21.1.2018, 18:19 Uhr
 Kassenlage in Gunzenhausen war immer gut

© Wolfgang Dressler

Wie Kämmerer Werner Stützer dem Haupt- und Finanzausschuss berichtete, nahm seine Abteilung im Lauf des Jahres 2017 Kredite in Höhe von 1,32 Millionen Euro auf und tilgte zugleich 656 000 Euro. Die Altmühlstadt hat damit eine aktuelle Pro-Kopf-Verschuldung von 409 Euro. Bei Städten dieser Größenordnung liegt dieser Wert in Bayern im Schnitt bei 701 Euro.

Die Stadt hat 2017 trotz großer Investitionen die vom Stadtrat akzeptierte Kredithöhe (acht Millionen Euro) bei weitem nicht ausgeschöpft. Das lag vor allem daran, dass so manche Firma bei den Bauvorhaben noch nicht die erwarteten Rechnungen vorgelegt hat. So waren letztes Jahr bei der Generalsanierung der Stadthalle 5,3 Millionen Euro an Ausgaben erwartet worden, tatsächlich waren es lediglich knapp zwei Millionen.

Es handelt sich um eine rein zeitliche Verzögerung, man werde die vorgesehenen Kredite noch weitgehend brauchen, betonte der Kämmerer. Aber insgesamt kann er mit dem Jahr 2017 sehr zufrieden sein, denn es ergab sich eine tatsächliche Verbesserung der finanziellen Situation um voraussichtlich 1,5 Millionen Euro. Und die Kassenlage war immer gut bis ausgezeichnet — was dazu führte, dass die Stadt sogar ein Mal "Strafzinsen" wegen ihrer hohen Einlagen zahlen musste.

Mit den 2017 nicht benötigten Krediten und den Darlehen, die der Haushalt 2018 vorsieht, ist der Verwaltung heuer theoretisch eine Schuldenaufnahme von 13,7 Millionen Euro möglich.

Alle Anzeichen sprechen dafür, dass es nicht dazu kommen wird. Möglicherweise wird bis Ende des Jahres eine Verschuldung von 19 Millionen Euro erreicht sein, mehr aber auch nicht, hieß es im Haupt- und Finanzausschuss.

Zu Beginn der Wahlperiode, die von 2014 bis 2020 dauert, war Gunzenhausen mit 7,9 Millionen Euro verschuldet, so Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. Den Schulden — auch das müsse man sehen — stünden beträchtliche Investitionen in Höhe von 73 Millionen Euro (von 2014 bis Ende 2019) mit Wertschöpfung für die Stadt und ihre Einwohner gegenüber. Da könne man durchaus von einer "ordentlichen Bilanz" sprechen.

Natürlich müsse man bei den Einnahmen alles erreichen, was möglich sei, zum Beispiel beim Verkauf von Bauplätzen. Die Einwohnerzahl wachse, die Zahl der Geburten und Hochzeiten nehme zu, und die allgemein günstige Bevölkerungsentwicklung werde sich auch bei den Finanzen der Stadt und im Wirtschaftsleben auswirken. Noch vor wenigen Jahren habe man auf Kreisebene über einen sich abzeichnenden deutlichen Bevölkerungsschwund in Altmühlfranken sprechen müssen. Ende 2016 lag die Einwohnerzahl bei 16 513. Das ist die aktuellste amtliche Zahl, die der Stadtverwaltung vorliegt.

Keine Kommentare