KJR will "buntes Altmühlfranken"

19.5.2017, 18:13 Uhr
KJR will

© Reinhard Krüger

KJR-Vorsitzender Frank Schleicher von der Evangelischen Jugend aus Weißenburg erinnerte bei der Präsentation des Projekts an das Gründungsjahr des Bayerischen Jugendrings von 1947. Damals gaben sich die Verantwortlichen die Verpflichtung, "die Jugend im Geist der Freiheit und Demokratie zu erziehen". Heute, 70 Jahre später, sehen viele diese hehre Position in Gefahr. "Wir leben im Zeitalter von postfaktischen und populistischen Botschaften", so Schleicher, "deshalb werden Vorstand und Mitgliedsverbände für ein friedvolles, demokratisches und achtsames Miteinander werben". Die Kampagne soll bis zur Wahl des bayerischen Landtags im Herbst 2018 laufen.

Wie bunt und vielfältig die Delegierten sich des Themas annahmen, zeigten die lebhaften und teilweise leidenschaftlich geführten Diskussionen an den Tischen. "Wir wollen uns dafür einsetzen, die Demokratie zu stärken", wünscht sich Sarah Gloßner aus Nennslingen vom Alpenverein, die auch im Vorstand des KJR sitzt. Die 26-jährige Lehramtsreferendarin sprach sich dafür aus, "nicht allein nur gegen rechts zu sein", sondern mehr "das Füreinander" zu betonen. Und: "Die Kampagne soll vor allem auch Spaß machen".

KJR-Vorsitzender Schleicher stellte klar, dass "Bunt" eine Einstellung sei und keine politische Richtung. Ein anderer Delegierter meinte hingegen, dass "Bunt" oft daran scheitere, weil man nicht gut miteinander umgeht und nannte als Beispiel die Situation mancher Homosexueller. Was kann man sonst alles tun? Das Logo der Kampagne soll überall hängen, egal ob auf den Monitoren der großen Supermärkte, in der Kinowerbung oder an Bauzäunen, wurde gefordert. Jugendleiter als Multiplikatoren zu sensibilisieren, wurde ebenso thematisiert wie die Werte, die in Deutschland gelten, als positiv hinzustellen und nicht immer alles permanent zu hinterfragen.

Die Bandbreite ist groß, es gehe nicht nur um Flüchtlinge und deren Integration, auch Menschen mit einer Behinderung nicht zu einer sozialen Randgruppe abzudrängen, waren weitere Wünsche einzelner Delegierte. Oder, wie es ein junges Mädchen auf den Punkt brachte: "Die bunte Vielfalt des Lebens stärken". Der bevorstehende Landkreislauf, die Freibäder oder Kirchweihfeste könnten weitere Anknüpfungsorte sein, wo die Idee der Jugendverbände im Kreisjugendring zum Tragen kommt. Schleicher forderte die Delegierten auf, regelmäßig die neu aufgestellte Homepage buntes-altmuehlfranken. de aufzurufen, um weitere Informationen rund um die Kampagne zu studieren. Jeder Delegierte bekam ein sogenanntes Starterset mit auf den Heimweg, darin enthalten sind Aufkleber und Flyer, damit überall möglichst viele schnell Bescheid wissen. "Es liegt an uns und den Mitgliedsverbänden, die Kampagne erfolgreich zu gestalten", betonte der Vorsitzende. KJR-Geschäftsführer Karlheinz Mößner will dafür sorgen, dass genügend Material zur Verfügung steht, mahnte aber an die Mitglieder: "Ihr müsst euch rühren".

Landratsstellvertreter Peter Krauß appellierte an die Jugendvertreter, "sich politisch einzubringen", und wünschte sich, "dass die Jugend immer ein Gehör findet". Der 2. Bürgermeister von Gunzenhausen, Dr. Hans-Peter Neumann, selbst Vater von zwei Jungs, dankte den Delegierten für ihren Einsatz in den unterschiedlichen Verbänden. Derzeit sind 27 Verbände, von der Adventjugend Bayern bis zum Unabhängigen Freizeitsport-Club Ellingen, im Landkreis registriert und geführt. Der Landesbund für Vogelschutz kündigte besondere Angebote für Kinder- und Jugendgruppen an.

Beispielsweise stehen Geocaching-Touren und nächtliche Fledermaus-Führungen ebenso auf dem Programm wie Vogelkunde speziell für Jugendliche.

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