Kläranlage wird immer teurer

24.1.2015, 18:00 Uhr
Kläranlage wird immer teurer

© Wolfgang Dressler

Erfreulich ist für Kommune und Bürger, die das Projekt letztlich bezahlen müssen, dass der Baugrund geeignet ist. Weniger angenehm sind die weiter wachsenden Kosten. Die Schätzung liegt mittlerweile bei knapp über 1,9 Millionen Euro.

Dass die voraussichtlichen Kosten gegenüber dem Vorentwurf vorerst „nur“ um rund 100 000 Euro steigen, liegt am gut geeigneten Areal der Kläranlage. Das Gelände für das neue Belebungs- und Nachklärbecken, die anstelle des bisherigen Schönungsteichs entstehen und beide mehr als vier Meter tief sein sollen, hat den Untersuchungen zufolge in etwa fünf Metern Tiefe eine Basis aus Sandstein. Das erspart eine Pfahlgründung.

Außerdem beauftragte der Gemeinderat das Büro Klos damit, die zwei Becken etwas tiefer, dafür aber wie üblich rund zu planen. Die wegen des schmalen Grundstücks zunächst vorgeschlagene ovale Form würde Mehrkosten verursachen. Gespart wird auch an den Außenflächen, die „nur befestigt werden sollen, wo es absolut nötig ist“, so Rathauschef Maul.

Teurer als anfangs gedacht wird die Modernisierung dennoch. Zum einen ist eine Sandwaschanlage als Alternative zum Abtransport der Grobstoffe im Gespräch. Dem Bürgermeister zufolge ist das „ein Rechenexempel“, das die Verwaltung zu lösen habe. Zum anderen benötigt die Anlage nach dem Umbau einen neuen Stromanschluss, weil der alte aus den 1960er-Jahren dem heutigen Verbrauch nicht mehr standhält. Das allein sei „ein kräftiger fünfstelliger Betrag“.

Entsprechend „lang und sehr kritisch hinterfragt“ wurde die Entwurfsplanung im Gemeinderat. Schließlich müssen die Bürger die Modernisierung in Form von Gebühren und/oder Verbesserungsbeiträgen vollständig bezahlen. Noch offen ist, ob es für die energetische Seite eine eigene Fachplanung geben wird. Immerhin verschlingt die Kläranlage schon jetzt jährlich Strom für rund 20 000 Euro. Eine klare Definition wie die Kommune damit umgehen will, könnte laut Maul helfen, am Ende nicht die billigste, sondern die nachhaltigste Lösung zu erhalten.

Bis Ende März muss die endgültige Planung dem Landrats- und dem Wasserwirtschaftsamt zur Genehmigung vorliegen. Zuvor befindet der Gemeinderat darüber. In die Ausschreibung soll es dann Ende des Jahres gehen, der Baubeginn ist für das Frühjahr 2016 angepeilt. Dann wird es auch höchste Zeit, denn die Verlängerung der eigentlich schon 2014 ausgelaufenen Betriebsgenehmigung durch das Wasserwirtschaftsamt gilt bis spätestens 31. Dezember 2016.

Keine Kommentare