Kreisel soll bei Langlau für weniger Unfälle sorgen

18.8.2016, 07:31 Uhr
Kreisel soll bei Langlau für weniger Unfälle sorgen

© Patrick Shaw

Der letzte schwere Unfall an dieser Stelle ereignete sich im März dieses Jahres durch eine Vorfahrtsverletzung. Fünf Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Und erst vorgestern krachte es nur wenige hundert Meter entfernt bei Gundelshalm aus ähnlichen Gründen (Bericht oben).

Schon davor hatte es auf der Kreuzung der Staatsstraße zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen mit der Kreisstraße zwischen Pfofeld und Langlau immer wieder schwere Zusammenstöße gegeben – trotz des eigentlich recht übersichtlichen Bereichs samt Tempolimit. Das Ansbacher Straßenbauamt sah Handlungsbedarf, wie Baudirektor Andreas Buchner beim Ortstermin am neuen Kreisverkehr erklärte.

Staus und Unfälle

„Wir sprechen von einer Unfallhäufungsstelle, wenn es auf einer Strecke von einem Kilometer innerhalb von drei Jahren drei oder mehr Schwerverletzte gab“, so Buchner. Das war bei Langlau der Fall. Dazu kamen an den Wochenenden und in den Ferien immer wieder Rückstaus in Richtung Pfofeld sowie die künftige Notwendigkeit einer sicheren Querung für den geplanten Radweg zwischen Frickenfelden und Rehenbühl. Laut einer Erhebung von 2010 verkehren auf der „Seenlandstraße“ täglich rund 6400 Fahrzeuge – inzwischen dürften es laut Buchner noch deutlich mehr sein.

Kreisel soll bei Langlau für weniger Unfälle sorgen

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Im April 2015 begannen die Planungen für den neuen Kreisverkehr, im Mai dieses Jahres der Bau. Diese und nächste Woche wird die Fahrbahn asphaltiert, und ab September sollen die Kreuzungsäste Richtung Gunzenhausen, Pleinfeld und Pfofeld wieder für den Verkehr freigegeben werden. Richtung Rehenbühl und Langlau dauert es wegen des Rückbaus der Umfahrung noch etwas länger.

Der neue „Kreisel“ hat einen Durchmesser von 40 und eine Fahrbahnbreite von 6,50 Metern. Gebaut hat ihn die Firma Fiegl aus Pleinfeld. Die geschätzten Kosten liegen bei 591 000 Euro, von denen der Freistaat über das Staatliche Bauamt etwas mehr als die Hälfte trägt. Der Landkreis wird nach Worten von Landrat Gerhard Wägemann mit 283 500 Euro zur Kasse gebeten – 13 500 Euro mehr als veranschlagt. Etwa 165 000 Euro davon kommen aber ebenfalls als Zuschuss aus München.

Kreisel soll bei Langlau für weniger Unfälle sorgen

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Zufrieden sind Landrat und Baudirektor gleichermaßen mit der Umsetzung. Durch die Ampelregelung an der einspurigen Baustellen-Durchfahrt habe es „in keine Richtung mehr als eine Phase Wartezeit gegeben“, so Buchner. Er dankte insbesondere der Gemeinde Pfofeld und den Anliegern für die gute Zusammenarbeit.

„Als Vorsitzender des Tourismusverbands freut man sich nie über eine solche Baustelle während der Saison“, blickte Landrat Wägemann zurück. Deshalb sei er nun „froh über den Abschluss, die Beseitigung des Unfallschwerpunkts und den Lückenschluss im Radverkehr“.

Um auf den neuen Kreisverkehr und dessen Abzweigungen hinzuweisen, stehen an allen vier Ästen bereits große, gelbe „Vorwegweiser“. Außerdem installiert das Straßenbauamt für die erste Gewöhnungszeit an den Zufahrten Blitzlichter, die die Verkehrsteilnehmer auf die neue Situation aufmerksam machen sollen.

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