Kunstforum präsentiert in Gunzenhausen Udo Winkler

4.5.2017, 17:17 Uhr
Kunstforum präsentiert in Gunzenhausen Udo Winkler

© Klaus Seeger

Leuchtende Farben – träumerische Momente: "Es werden Ihnen hier keine dekorativen Bilder präsentiert, nichts was ziert, was die Seele beruhigt, sondern man sollte sich auf die Suche nach dem Sinn für das eigene Leben begeben. Dies ist zwar nichts Neues in der Kunst, aber immer wieder neu und aufregend zugleich", so Winkler in seiner Eröffnungsrede.

"Wir sind sehr stolz und glücklich, dass es gelungen ist, Udo Winkler für eine Ausstellung im M 11 gewinnen zu können", freute sich Kunstforum-Vorstandsmitglied Margit Schuler bei ihrer Begrüßung in den vollbesetzten Räumen. Winkler sei seit vielen Jahren Mitglied des Kunstforums. Gebürtig aus Leutershausen im Landkreis Ansbach, sei der frühere Kunstlehrer längst ein gefragter Vertreter der Mehrschichtmalerei und international erfolgreich.

Seit den späten 1970er-Jahren beschäftigt sich Winkler mit dem Realismus. Ausschlaggebend sei eine Ausstellung von Max Beckmann in der Alten Pinakothek in München gewesen: "In dieser ersten größeren Retrospektive auf deutschem Boden von Beckmanns Bildern tauchte ich auf einmal in eine Welt ein, die ich so noch nicht gekannt hatte. Diese Bilderwelten erweckten in mir einen berauschenden, süchtig machenden Zustand nach Kunst. Vergleichen wir es einmal mit dem Entdecken von großer innigster Liebe."

Wie groß diese Liebe ist, zeigt Winkler nun bis Sonntag, 21. Mai im "M 11" in Gunzenhausen. Leitfaden seines Schaffens ist ein Satz von Max Beckmann: "Kunst dient der Erkenntnis, nicht der Unterhaltung. Das Suchen nach dem eigenen Selbst ist der ewige, nie zu übersehende Weg, den wir gehen müssen." Und weiter: "Das Unsichtbare ist nur das vom Sichtbaren verborgene Sichtbare" — ein Zitat des belgischen Surrealisten Rene Magritte.

Winkler beschäftigt sich in seinen Werken mit den "Tiefen der Psyche, ihren Abhängigkeiten von Gut und Böse, von Natürlichem und Übernatürlichem, von Zwängen und Freiheiten, Entwicklungen, Vergangenheiten und der Zukunft". Dies alles sei für ihn "so rätselhaft, so faszinierend, dass der Mensch versucht, dies zu enträtseln. Je tiefer in eine Materie eingedrungen wird, je mehr enträtselt wird, umso mehr treten neue Geheimnisse hervor".

Das sollen die Bilder von Winkler symbolisieren. Sie sollen nicht beruhigen, sondern zur Auseinandersetzung herausfordern. Der Künstler fordert die Besucher seiner Ausstellung auf, die Bilder aus eigenem Antrieb zu erforschen. Die Deutung der Bilder solle der Betrachter für sich selbst herausfinden und eigene Einsichten und Zusammenhänge erkennen. Winkler: "Ich fordere vom Betrachter geistige Auseinandersetzung, keine Gefühlsduseleien. Nicht die Sonnenseite, sondern die Kehrseite des Lebens interessiert mich."

"Das Ego träumt" ist noch bis Sonntag, 21. Mai im "M 11" (Marktplatz 11) in Gunzenhausen zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung jeweils Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Künstler Udo Winkler wird während der Öffnungszeiten anwesend sein und gern mit den Besuchern diskutieren und Fragen beantworten.

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