Landratsamt drückt auf die Bremse

13.8.2014, 18:00 Uhr
Landratsamt drückt auf die Bremse

© Jürgen Leykamm

Damit folgt das Landratsamt einem Antrag der Stadt. Zu diesem sah sie sich aufgrund „erheblicher Beschwerden“ seitens der Bevölkerung aufgefordert, wie aus einer Tischvorlage zur letzten Stadtratssitzung hervorgeht, wo die geänderte Sachlage natürlich auch Thema war. Die Briefe der Bewohner zeugten von höchster innerer Anspannung, wie Bürgermeister Udo Weingart durchblicken ließ, der so manchen Schreiber gar „nahe am Nervenzusammenbruch“ wähnte. Nicht ohne Grund. Denn dass „hirnlose Raser“ (so heißt es in einem der Schreiben) die besagte Straße an die 20-mal rauf und runter jagten, sei keine Seltenheit. Dort spielten sich richtiggehende „Nürburgring-Szenen“ ab, so der Rathauschef. Auch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h hat wohl eher wenig gebracht. Denn diejenigen, die sich dran halten, tun dies auf eher provozierende Weise, indem sie nämlich im ersten Gang mit 70 Sachen die Strecke entlangdröhnen, wie sich ein Spalter beklagte.

Es gehe aber nicht darum, Motorradfahrer zu diskriminieren, sondern die Bevölkerung vor unzumutbarer Lärmbelästigung zu schützen“, betonte Alfred Zottmann (FW/G). Das war auch der Tenor im gesamten Stadtrat. Motorisierte Biker an sich seien „herzlich willkommen“, so Weingart. Es gehe nur darum, die Rennen abzustellen und den Rasern einen Riegel vorzuschieben. Denn mittlerweile werde die Straße immer häufiger von Radlern und auch Autofahrern gemieden. Beide Gruppen trauten sich oft gar nicht mehr auf den Hagsbronner Berg.

Die Sperrung bezieht sich vorläufig auf die Wochenenden sowie Feiertage. Mofas und Kleinkrafträder bleiben ausgenommen. Die Maßnahme hat freilich auch postwendend Reaktionen hervorgerufen. So erbat der Bundesverband der Motorradfahrer nähere Informationen über die Hintergründe. Auch ernüchternde Rückmeldungen aus der Bevölkerung gibt es bereits. Einem Schreiben etwa ist zu entnehmen, dass trotz Sperrung teils weiter gerast und dabei auch vor höchst riskanten Überholmanövern nicht zurückgeschreckt wird.

Man sei aber auch froh, dass jetzt endlich ein Zeichen gesetzt wurde. Wer die Verantwortung für die angespannte Lage trägt, wird hier ebenso deutlich gemacht: „Die Einzigen, die den ganzen Mist zu verantworten haben, sind die hirnlosen Raser, die es einfach nicht verstehen, was sie anrichten.“

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