Liebeserklärung an die Heimat

14.8.2012, 16:00 Uhr
Liebeserklärung an die Heimat

© Patrick Shaw

Mit ihrem Titel „Die Franken sind wunderbar“ schließen sich Ruth und Karl-Heinz Röhlin quasi dem großen Theologen Philipp Melanchthon an, der schon im 16. Jahrhundert erklärte: „Du weißt, dass ich die Franken liebe!“ Ihnen ist sonnenklar, dass ein Franke (Martin Behaim) die Welt(-kugel) nur deshalb erschuf, damit ein anderer Franke (Max Morlock) ein halbes Jahrtausend später Weltmeister werden konnte.
Vom großen Karl, der als erster Europäer den Karlsgraben ausheben ließ, über den Bamberger Bischof Konrad II., der in Franken schon vor fast 1000 Jahren die Schlagzeile „Wir sind Papst!“ prägte, bis hin zum traumatischen Verkauf an Bayern im Jahr 1806 und dem nur kurzen Versuch der erneuten Machtübernahme 200 Jahre  später durch Günther Beckstein reicht das „heitere Psychogramm fränkischer Lebensart“ der beiden Röhlins. Es zieht „einen Querschnitt durch die Irrungen und Wirrungen der Geschichte, denen die fränkische Seele seit jeher ausgesetzt zu sein scheint“, und führt den Lesern „augenzwinkernd fränkische Befindlichkeiten, Stärken und liebenswerte Schwächen von Dialekt bis Streitkultur vor Augen“, wie Bezirkstagspräsident Richard Bartsch im Geleitwort schreibt.
Wie Karl-Heinz Röhlins Vorgängerbuch „Mier Franggn sän, wäi mier sän“ befasst sich „Die Franken sind wunderbar“ zwar auch immer wieder mit der fränkischen Mundart, ist aber auf Hochdeutsch geschrieben. Der 106-seitige, von Klaus Müller illus­trierte Band ist in der „Reihe weiße Taschen-Bücher“ des Treuchtlinger wek-Verlags erschienen und kostet zehn Euro (ISBN 978-3-934145-85-6). Das Autorenhonorar kommt ebenfalls erneut einem guten Zweck zugute – diesmal dem Bau der neuen ökumenischen Kapelle am Wanderweg „Der Seenländer“ in Muhr am See.


Passend dazu haben Ruth und Karl-Heinz Röhlin ihre Buchpremiere ebenfalls nach Muhr gelegt. „Vor zwei Jahren waren wir mit der Fränkischen Weihnacht schon einmal in Wettelsheim“, erinnert sich der gebürtige Neuendettelsauer beim Treffen mit Muhrs Bürgermeister Roland Fitzner. „Jetzt möchten wir die Gegend und ihre Kulturszene besser kennenlernen.“ Fitzner, der selbst Mundart-Texte schreibt, habe auch die Unterstützung des Muhrer Kapellen-Neubaus aus dem Buch-Erlös angeregt.
Die Lesung am Freitag, 24. August, beginnt um 20 Uhr im Altmühlsee-Informationszentrum. Ruth Röhlin begleitet die Textauszüge am Flügel. Dazu gesellen sich Zwischentöne wie etwa das Clubfan-Trostlied „Du bist nicht allein“ oder die Adaption „Sag mir, wer die Franken sind“. Der Eintritt ist frei, das Ehepaar Röhlin bittet aber um einen „Austritt“ in Form von Spenden.

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