Limes-Infopunkt in Theilenhofen eröffnet

28.9.2016, 17:18 Uhr
Limes-Infopunkt in Theilenhofen eröffnet

© Peter Tippl

Den großen Kreis der Ehrengäste, an Ideen, Planung und Bau beteiligten Bürgern, Firmen und Institutionen und die Organisatoren des festlichen Tages hieß das Gemeindeoberhaupt vor dem neuen Informationspunkt willkommen. Dieser sei ursprünglich ein Spritzenhaus aus den 1930er-Jahren gewesen. Mit einem Neubau in den 1970er-Jahren entstand im Rahmen der Dorferneuerung die Idee, das Gebäude zu einem Informationspunkt umzufunktionieren. Große Anerkennung galt dem etwa zwölfköpfigen Team um Altbürgermeister Erwin Reinwald, das die als Lagerhalle genutzten Räume vor etwa vier Jahren entkernt und gesäubert hat.

Ein Schmuckstück sei laut Bürgermeister König nun mit den zwei Räumen entstanden und bietet Platz für das Modell des Kastells mit Bad und Theater und einem frei zugänglichen Raum für die Bevölkerung, Radfahrer und Touristen, die die Region zwischen Altmühltal und Brombachsee kennenlernen wollen. Das Gemeindeoberhaupt streifte die Historie von Theilenhofen mit einer Besiedelung vor über 4000 Jahren, ging auf den Limesverlauf unweit des Ortes ein und den besonderen Fund eines bronzenen Reiterhelms und eisernen Infanteriehelms vor gut 40 Jahren bei einem Wettpflügen.

Geometrische Untersuchungen hätten die Dimensionen einer römischen Anlage eröffnet, die auf das Jahr 100 nach Christus zur Zeit Kaiser Trajans datiert wurden. Bürgermeister König erinnerte an das Ende der Römerzeit durch die vordringenden Alemannen und verwies auf die in der Flur um Wachstein gefundenen Altarsteine. Dieser bewegten Zeit lasse sich in der begleitenden Ausstellung im Informationspunkt nachspüren, für deren Gestaltung König allen Beteiligten dankte — besonders dem Team vom Therapiezentrum Schloss Cronheim, vertreten durch Einrichtungsleiter Frank Genahl und die beiden Modellbauverantwortlichen Thomas Heigl und Gerhard Hertlein.

Die Modellbauwerkstatt habe laut Genahl mit einem zehnköpfigen Team in einjähriger Arbeit die komplette Römeranlage mit Bad, Kastell und Theater im Maßstab 1:140 nachgebaut. Die Stärken des ländlichen Raums und seiner Bewohner stärker herauszustellen, das ist ein Ziel, das Landtagsabgeordneter Manuel Westphal in seinem Grußwort ansprach. In der hiesigen bodenständigen Region bedürfe es laut Westphal keiner Show wie bei „Walt Disney“, gleichwohl sollen die Besonderheiten der Region in ansprechender Weise präsentiert werden.

Limes-Infopunkt in Theilenhofen eröffnet

© Peter Tippl

Eine besondere Anerkennung sprach stellvertretender Landrat Robert Westphal den Bürgern für ihr Engagement und ihre Eigenleistung aus. Der Wille und die Energie zum Mitgestalten zeichne die Menschen aus. Eine segensreiche Einrichtung sei nach seinen Worten das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), werde hier doch ein enormer Beitrag für die gesamte Region und die Zukunft geleistet. Westphal überreichte Bürgermeister König einen Scheck aus Mitteln der Sparkassen.

Für Baudirektor Alexander Zwicker vom ALE ist der von der Bürgerschaft selbstgewählte Leitsatz „Theilenhofen – Dorf am Limes, lebenswert erhalten und gestalten“ in hervorragender Weise umgesetzt worden. Der Arbeitskreis Ortsbild habe „Tore öffnen“ wollen und mit dem Limes-Informationspunkt würden Tore für Einheimische und Gäste geöffnet. Zwickers Dank galt dem Freistaat Bayern und damit dem Landtagsabgeordneten, denn 70 Prozent der förderfähigen Kosten von 106 000 Euro wurden übernommen. Die Gesamtinvestition für den Limes-Informationspunkt wird sich voraussichtlich auf etwa 140 000 Euro belaufen.

Im Schlusswort des ansprechenden Festakts fasste Pfarrer Gert Sommerfeld die Intention dieses neuen Dorfmittelpunkts zusammen: wahrnehmen der Geschichte, sich erfreuen am Neuen und die Veränderung erleben und mitgestalten. Der Festakt wurde vom Posaunenchor Theilenhofen begleitet.

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