Mehr Gäste im Naturpark Altmühltal

23.11.2014, 08:00 Uhr
Mehr Gäste im Naturpark Altmühltal

Marketingschwerpunkt für das kommende Jahr ist dem Naturparkgeschäftsführer zufolge das Jubiläum „Zehn Jahre Altmühltal-Panoramaweg“ – nach seinen Worten für die ganze Naturparkregion ein Grund zum Feiern. „Wandern hatte vor der Eröffnung des Weges 2005 nur noch marginale Bedeutung für den Tourismus. Mit der Etablierung des Altmühltal-Panoramawegs konnten wir die Produktlinie Wandern wieder zu einem zentralen touristischen Angebotssegment weiterentwickeln“, erläuterte Würflein. Das Wandern leiste heute einen wesentlichen Beitrag zur touristischen Wertschöpfung. Insbesondere sei es damit gelungen, die touristische Nachfrage in den klassischen Nebensaisonen Frühjahr und Herbst entscheidend zu stärken.

Das Jubiläum „Zehn Jahre Altmühltal-Panoramaweg“ biete die Chance, erneut überregionale Aufmerksamkeit auf den Altmühltal-Panoramaweg und das Produktsegment Wandern zu lenken, so Würflein. Dazu komme das Projekt „Wandern mit Profil“, ein Qualitätsmanagement für die Schlaufenwege des Altmühltal-Panoramawegs, das der Naturpark gemeinsam mit der LAG Altmühl-Jura durchgeführt hat. Insgesamt 15 Wege haben sich an dem Qualitätsprozess beteiligt. Hierzu wurden die Rundwege aufgenommen, hinsichtlich ihres landschaftlichen Erlebnispotenzials, der Wegequalität und des Zustands der Markierung bewertet. Auf der Basis dieser Auswertungen wurde bei der Markierung der Wege nachgebessert, mancherorts wurden Teilstücke auf attraktivere, naturnähere Trassen verlegt. 13 der 15 Wege haben das Verfahren bereits erfolgreich abgeschlossen, 17 Gemeinden bekamen als Träger dieser Wege im Rahmen der Mitgliederversammlung Urkunden überreicht. Bei zwei Wegen läuft das Verfahren noch.

Würflein nutzte die Mitgliederversammlung aber auch, um problematische Themen anzusprechen. Konfliktpotenzial berge inzwischen das Thema „Mountainbiken“ auf dem Altmühltal-Panoramaweg. Daher werden derzeit von einigen Orten in Kooperation mit dem Verein Naturpark Altmühltal an sensiblen Stellen auf dem Altmühltal-Panoramaweg Mountainbike-Verbotsschilder aufgestellt. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich bei den gekennzeichneten Wegeabschnitten um besonders sensible Bereiche handelt, zumeist um Naturschutzgebiete, wo das Befahren mit Fahrzeugen aller Art untersagt ist.

Zudem sind die Pfade in diesen Abschnitten laut Würflein zumeist nicht einmal einen Meter breit. Der Naturpark Altmühltal strebe langfristig auf sensiblen Wegeabschnitten eine Trennung von Mountainbikerouten und Qualitätswanderwegen an, betonte der Naturparkgeschäftsführer. Verbote allein würden hier nicht ausreichen. Erst wenn attraktive Angebote als Alternative zur Verfügung stünden, könne es gelingen, die Nutzungskonflikte zu entschärfen.
Finanziell problematisch für den Tourismusverband sei der Rückgang der Einträge im gedruckten Gastgeberverzeichnis des Naturparks Altmühltal. Ein Grund dafür sei, so Würflein, dass immer mehr kleine gewerbliche Betriebe und vor allem private Bettenanbieter aus dem Markt treten. „Es mag auch eine Rolle spielen, dass viele Betriebe angesichts der Vermarktungsmöglichkeiten im Internet auf einen Katalogeintrag verzichten“, vermutet Christoph Würflein. „Diese Betriebe werden zu Trittbrettfahrern, die zwar von Bekanntheit und Image des Naturparks Altmühltal profitieren, aber sich nicht mehr unmittelbar an den Kosten des Destinationsmarketings beteiligen. Dem Tourismusverband Naturpark Altmühltal wird dadurch schleichend die Finanzierungsgrundlage entzogen.“

Welche große Bedeutung aktives Naturerlebnis für den Naturpark Altmühltal hat, wurde auch beim Gastvortrag der Mitgliederversammlung deutlich. Professor Dr. Bernd Eisenstein vom Institut für Management und Tourismus an der Fachhochschule Westküste stellte die Ergebnisse aus der Studie „Destination Brand 13“ für den Naturpark Altmühltal vor. Für „Destination Brand 13“ wurden in einer repräsentativen Online-Erhebung über 16 000 Probanden im Alter von 14 bis 74 Jahren interviewt und ihre Affinität zu insgesamt bis zu 52 Urlaubsthemen analysiert. Der Tourismusverband hatte die Ergebnisse der Umfrage speziell auf den Naturpark Altmühltal zugeschnitten auswerten lassen – Natur (71 Prozent Zustimmung bei den übergeordneten Themen), Wandern und Radfahren (43 und 40 Prozent Zustimmung bei den Spezialthemen) haben demnach das stärkste Interessenpotenzial unter den Urlaubsthemen des Naturparks.

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