Merkendorf: Beringer schwingt wieder den Taktstock

18.2.2017, 12:30 Uhr
Merkendorf: Beringer schwingt wieder den Taktstock

© Foto: privat

Das Wort "Ruhestand" lässt sich mit ihm nur schwer verbinden: Unter seiner jahrzehntelangen Leitung eroberten sich die Windsbacher einen, wenn nicht den Spitzenplatz unter den deutschen Knabenchören. Und so wurde Karl-Friedrich Beringer auch nach seinem Abschied als langjähriger Leiter des Windsbacher Knabenchors immer wieder eingeladen, mit Chören und Orchestern im In- und Ausland musikalisch zu arbeiten und Konzerte zu geben. Daraus entwickelte sich bei ihm die Idee, doch wieder einen "eigenen" Chor ins Leben zu rufen, mit dem er zusammen mit höchst erfahrenen Sängerinnen und Sängern bei ganz gezielten Probenphasen die verschiedensten Werke der Chormusik erarbeiten und zur Aufführung bringen kann. Bis Oktober 2016 hatten sich bereits über 50 singbegeisterte Sängerinnen und Sänger aus den verschiedensten Teilen der Bundesrepublik Deutschland gemeldet, um bei diesem "Kammerchor2017" mitzumachen.

Dank der Unterstützung seitens der Stadt Merkendorf, dessen Mitbürger Beringer ja ist, und der evangelischen Kirchengemeinde treffen sich nun seit Januar die Chormitglieder zu ihren vier Proben-Wochenenden im wunderbar renovierten markgräflichen "Steingruberhaus", um ein anspruchsvolles Programm einzustudieren.

Mit Instrumentalwerken

Das erste Konzert dieses "Kammerchors 2017", welches durch Instrumentalwerke des Merkendorfer Posaunenchors unter anderen von Felix Mendelsohn-Bartholdy und J. S. Bach ergänzt wird, ist ganz bewusst als Benefizkonzert für die evangelische Kirchengemeinde Merkendorf gedacht, um diese in ihrem Engagement für das Waisenhausprojekt der Diakonissenschwesterschaft "Ushirika wa Neema" in Tansania zu unterstützen. Dieses Programm zum Lutherjahr 2017 beinhaltet neben speziell ausgewählten Bach’schen Luther-Chorälen auch Motetten von Max Reger und Johannes Brahms, in denen Texte von Martin Luther vertont sind.

Achtstimmige Sätze

Programmhöhepunkte dürften die großartige, vier- bis sechsstimmige Motette "Jesus und die Krämer" des ungarischen Komponisten Zoltan Kodaly sein, wie auch am Ende die grandiosen "Fest- und Gedenksprüche" von Brahms, deren drei achtstimmige Sätze in ihrer teils strengen Anlehnung an die venezianische Doppel- und Mehrchörigkeit komponiert wurden und heute zu den schwierigsten A-cappella-Motetten der Romantik zählen.

Das Konzert findet am Sonntag, 12. März um 18 Uhr in der Merkendorfer Stadtkirche statt. Dieses Gotteshaus mit seiner herausragenden Akustik diente den "Windsbachern" ja fast 30 Jahre lang als "Tonstudio" für verschiedene Rundfunk- und Plattenaufnahmen.

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