Millionen für die Zukunft des Brombachsees

9.12.2016, 11:41 Uhr
Millionen für die Zukunft des Brombachsees

© Limes-Luftbild

„Dieser Haushalt hat Zukunftsperspektive“, lobte der Spalter Bürgermeister Udo Weingart das Zahlenwerk, das ZVB-Geschäftsführer Dieter Hofer in der jüngsten Verbandsversammlung gerade präsentiert hatte. Mit ihm werde die Qualität der Urlaubsregion weiter verbessert. Ein Ziel, das auch der ZVB-Vorsitzende, Landrat Gerhard Wägemann, verfolgt: „Wir müssen das Gebiet weiter fortentwickeln.“

Die wichtigste Maßnahme dafür ist die schon länger geplante Neugestaltung und Erweiterung des Seecampingplatzes in Langlau. Für 700 000 Euro entsteht dort ein drittes Sanitärgebäude, die dafür nötigen Infrastrukturmaßnahmen (Strom, Wasser, Abwasser, Zufahrten) schlagen mit weiteren 550 000 Euro zu Buche.

Die Schaffung weiterer Stellplätze kostet 250 000 Euro, weitere 100 000 fließen größtenteils in die Sanierung eines älteren Sanitärgebäudes. Überhaupt wird das Alter vieler Einrichtungen zunehmend zum Problem, sprich: zum Kostenfaktor. So ist es beispielsweise an der Zeit, die Tretbootflotte am Brombachsee zu erneuern. „Die sind jetzt 30 Jahre alt“, sagt Dieter Hofer, weshalb man gezwungen sei, die Flotte binnen fünf Jahren komplett auszutauschen. 2017 will Hofer zunächst acht Boote für gut 30 000 Euro anschaffen: „Damit verdienen wir zwar kein Geld, aber es ist ein Dienst am Kunden.“

Wesentlich kostspieliger wird die Vorleistung, die der ZVB für den (privat finanzierten) Ausbau der Wakeboardanlage in Absberg erbringt: Rund 400 000 Euro fließen dort in Zufahrten und Stellplätze. Und der zweite Uferweg zwischen Enderndorf und Heiligenblut verschlingt 2017 noch einmal 100 000 Euro — wovon der Freistaat 50 000 zuschießt.

25.000 Euro fürs Umstellen der Parkautomaten

Manchmal muss man auch viel Geld ausgeben, um (hoffentlich) noch mehr Geld einzunehmen: Wegen der Einführung einer Kurtaxe auf der Badehalbinsel in Absberg und in Ramsberg müssen die dort aufgestellten Parkautomaten um- und neue Preistafeln aufgestellt werden; Kosten: rund 25 000 Euro.

Trotz steigender Einnahmen und „trotz sparsamer Haushaltsführung“, so Geschäftsführer Hofer, muss der ZVB etwa 2,4 Millionen Euro an Krediten aufnehmen, und die Mitglieder des Verbandes müssen knapp 1,5 Millionen an Umlagen in die Kasse einzahlen. Den dicksten Brocken leistet dabei der Bezirk (610 000 Euro), und auch der Landkreis greift tief in die Tasche (rund 237 000). Den Rest steuern der Landkreis Roth (68 800) und die Anliegergemeinden des Brombachsees bei: Absberg (147 500 Euro), Pleinfeld (113 500), Pfofeld (108 000), Spalt (104 400) und Haundorf (76 500). Eher symbolisch nimmt sich dagegen der Beitrag der Stadt Gunzenhausen aus: 2592 Euro.

Dennoch meldete Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ganz vorsichtig finanzielle Wünsche an — allerdings für den Zweckverband Altmühlsee (ZVA). Der nämlich bekomme von der runden Million, die der Bezirk an die drei Zweckverbände (Altmühl-, Brombach- und Rothsee) verteilt, lediglich 215 000 Euro ab, obwohl die finanzielle Lage am Altmühlsee schwieriger sei als am Brombachsee.

„Kein Spielraum“

Ein Vorstoß, der auf wenig Gegenliebe stieß. „Eigentlich bekäme der ZVB einen noch größeren Anteil“ am Geld des Bezirks, wehrte Landrat Wägemann das Ansinnen seines Parteifreunds ab. Der ZVB habe um der Einigkeit Willen ohnehin auf 2,5 Prozent verzichtet, und er sehe für weitere finanzielle Opfer „keinen Spielraum“.

Bezirksrat Alexander Küsswetter warnte als stellvertretender ZVB-Vorsitzender ebenfalls vor „neuen Verteilungsdiskussionen“: Die Zusammenarbeit sei noch nie so gut gewesen wie derzeit: „Solche Diskussionen könnten den Zweckverbänden insgesamt schaden.“ Denn, so ergänzte Walter Schnell als Vertreter des Landkreises Roth: Zwar sei die Akzeptanz im Bezirkstag für die Seenland-Million „noch nie so hoch“ gewesen wie derzeit. Allerdings: „Leute aus anderen Regionen fragen schon hin und wieder mal kritisch nach.“

Damit war Fitz’ Vorstoß zunächst abgewehrt; aber der Gunzenhäuser Rathauschef kündigte an, über das Thema im nächsten Jahr, wenn am Altmühlsee eine neue Rettungsstation gebaut werde, noch einmal „auf Augenhöhe zu sprechen“. Für den Haushalt, immerhin, fand auch er nur lobende Worte: „Er zeigt, dass gut gearbeitet wird, und die Investitionen gehen in die richtige Richtung.“

 

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