Mit dem Snowkite in Roccaraso, auf Kufen in Jyväskylä

2.2.2019, 06:38 Uhr
Mit dem Snowkite in Roccaraso, auf Kufen in Jyväskylä

© Foto: IKA Snowkite World Cup

"Tolle Bedingungen, guter Schnee", sagte Florian Gruber nach seiner Rückkehr aus Italien, wo der IKA Snowkite World Cup 2019 Station gemacht hatte. Im Skigebiet Alto Sangro mit seinen auf rund 1300 Höhenmetern gelegenen Talorten Roccaraso und Rivisondoli und dem Gipfel des Toppe del Tesoro auf knapp 2200 Metern startete die Tour der International Kiteboarding Association (IKA) mit der sogenannten GPS-Weltmeisterschaft. Ein Freeride-Wettkampfformat, in dem die Teilnehmer Punkte in den Kategorien Entfernung, Höhenunterschied und Fläche sammeln müssen.

"Die Athleten sind mit einem Trackingsystem ausgestattet, das ihre Bewegungen ständig aufzeichnet, und einer Software, die ihre Leistungen bewertet. Die Fahrer werden aufgefordert, in 60-minütigen Rennen mehr Kilometer, mehr Höhenunterschiede und mehr Entfernung von einem Startpunkt zu erreichen. Daher gibt es keine vordefinierten Routen mehr, sondern völlige Wahlfreiheit. Eine Innovation im Gegensatz zu den klassischen Regatten, bei denen Bojen verwendet werden, um den Wettbewerbsbereich abzugrenzen", erklären und bewerben die Veranstalter dieses Format, dem auch Florian Gruber einiges abgewinnen konnte.

Anstrengende Höhenmeter

Grundsätzlich. Denn in Sachen Höhenmeter – wie jeder Bergsportler weiß die anstrengendste Variante der Fortbewegung – übertrumpfte der in Wehlenberg am Altmühlsee und in Garmisch-Partenkirchen lebende Sportler seine Kontrahenten bei Weitem. Doch diese machten sprichwörtlich "Meter" auf der freien Fläche, fuhren Meter um Meter in einem "Zick-Zack-Kurs", wie es Gruber formuliert.

Und in der Addition der verschiedenen Kategorien reichte es für den 25-Jährigen "nur" zu Platz zwei in der Gesamtwertung des mehrtägigen Rennens, das in seinem Ablauf immer wieder von zu viel oder zu wenig Wind beeinträchtigt wurde. Auch wenn Gruber die Wertung noch nicht für ganz ausgereift hält, konnte er mit den Tagen samt Ergebnis in Roccaraso ganz gut leben, das Training auf Schnee hielt sich zuvor in Grenzen.

Zumal ihm auch das Knie kleinere Probleme bereitete. "Einen Schlagschuss beim Eishockey abbekommen, nichts schlimmeres", berichtet Gruber über seine andere große Leidenschaft, das Eishockeyspielen. Beim EV Mittenwald nahe Garmisch-Partenkirchen wird Gruber aber in den nächsten Tagen die heiße Phase in der laufenden Bezirksliga-Saison verpassen, die Pflicht ruft.

Red Bull Crashed Ice

Auf Kufen ist Gruber dennoch unterwegs, sein Wettkampf-Kalender führt ihn an diesem Wochenende nach Finnland, genauer gesagt nach Jyväskylä in Mittelfinnland. Dort wartet das "Red Bull Crashed Ice", eine Extremsportveranstaltung, die von der gleichnamigen Brausefirma ins Leben gerufen wurde und bereits in ihre 17. Saison geht. Auf Schlittschuhen geht es in rasanten Geschwindigkeiten gegen andere Teilnehmer auf einer Eisbahn hinab, ähnlich den Ski- oder Snowboardcross-Wettbewerben. Zumeist auf künstlich angelegten Bahnen, in Jyväskylä sogar auf Natur-Eis. Im vergangenen Jahr ging Florian Gruber bei dieser Serie schon einmal an den Start, damals in Wagrain im Salzburger Land. Und er hat Gefallen daran gefunden, Anfang des Jahres war er schon bei einer – kleineren – Veranstaltung im österreichischen Judenburg dabei.

Schnee und Eis lässt der Ansbacher Sport-Student dann Anfang nächster Woche hinter sich, es geht auf Fuerteventura. Materialtests für die Kitesurf-Saison stehen dort an. Allerdings sind die wärmeren Gefilde auch bald schon wieder passé: Mitte Februar geht es auf den zugefrorenen Reschensee nach Südtirol. Der IKA Snowkite World Cup 2019 wird dort fortgesetzt, in diesem Rahmen wird zugleich die offizielle Europameisterschaft ausgetragen.

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