Mit Markt Berolzheim geht es aufwärts

18.3.2017, 12:27 Uhr
Mit Markt Berolzheim geht es aufwärts

© Foto: Lettenmeier

Nach zwei Stunden Information über die Kommunalpolitik gab es keine kritischen Rückfragen zu den angesprochen Themen. Vielmehr dankten die Zuhörer dem Bürgermeister am Ende seines Berichts mit längerem Applaus.

Gerade die aktuelle Statistik der Bevölkerungsentwicklung und Finanzen erfreute Fritz Hörner sichtlich: Endlich konnte er über eine leichten Anstieg der Einwohnerzahl auf 1305 berichten. Elf Geburten standen elf Sterbefälle gegenüber, und auch für junge Familien scheint der Marktflecken im Altmühltal reizvoll. Es gebe zahlreiche Zuzüge und eine starke Nachfrage nach Mietwohnungen und Bauplätzen, vermeldete der Rathauschef und forderte die Bürger auf, leeren Wohnraum und Baulücken für die Interessenten zur Verfügung zu stellen.

Besonders die finanzielle Entwicklung der Gemeinde zauberte dem Bürgermeister ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht. Für 2019 wird er die Gemeinde schuldenfrei melden können, kündigte er an. Dazu bietet die gute Gewerbesteuerentwicklung und Einkommenssteuerbeteiligung mit über 650 000 Euro Raum für Investitionen. Diese sind jedoch auch nötig: Neben vielen kleinen Aufgaben stehen für 2017 und die folgenden Jahre drei große Themen an: Die Wasserversorgung, die Kläranlage und der Bau der neuen Brücke über die Altmühl nach Trommetsheim.

Die Wasserversorgung von Markt Berolzheim liegt Fritz Hörner sehr am Herzen. Die Gemeinde versorgt sich zur Zeit selbst mit Wasser. Das gelingt bisher durch eine Quelle und einen Brunnen mit zwölf Metern Tiefe. "Obwohl er Tiefbrunnen genannt wird, ist es eigentlich ein Flachbrunnen", erläutert Hörner die Zusammenhänge. Der Brunnen ist in der Nähe der Altmühlwiesen. Gerne möchte der Bürgermeister, dass die Bauern in der Nähe des Brunnen ganz auf die Düngung verzichten. So hofft er, dass sich der Nitratwert langfristig niedrig halten lasst.

Immer wieder müsse das Wasser aus dem Brunnen mit dem Quellwasser vermischt werden, damit der Grenzwert bei Nitrat eingehalten werden könne. Gleichzeitig aber liefere die Quelle nach trockenen Zeiten wenig Wasser. Die extreme Trockenheit der Jahre 2014/2015 zeige noch bis heute ihre Auswirkungen. Zudem sind Investitionen in die Leitungen der Wasserversorgung notwendig, weil im zum Teil alten Wasserleitungsnetz immer wieder Lecks entstehen. So bat Hörner die Bürger darum, besonders auf die Strecke der Leitung von der Grundstücksgrenze bis zur Wasseruhr zu achten. Für diesen Leitungsabschnitt sei die Gemeinde nicht verantwortlich, aber etwaige Wasserverluste fallen dort oft nicht auf.

Ein großes gemeindliches Projekt in diesem Jahr wird der Bau einer neuen Brücke über die Altmühl. Diese befindet sich auf der Straße von Markt Berolzheim nach Trommetsheim. Die 1949 gebaute Brücke habe derartig große Risse, dass nur ein Neubau in Frage komme, wie die Bilder des Bürgermeisters eindrucksvoll veranschaulichten. Die bisherige Durchfahrtsbreite der alten Brücke von drei Meter wird auf 3,50 Meter erweitert. Die Kosten sind auf 363 000 Euro veranschlagt. Da die Brücke bei Niedrigwasser gebaut werden muss, können die Bauarbeiten unter Umständen schon im April beginnen. Sie sollen vor dem Winter abgeschlossen sein.

Das bei weitem größte Projekt, das viel Energie und Zeit der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderats in Anspruch genommen hat und nehmen wird, ist der Umbau und später die Erweiterung der Kläranlage in Markt Berolzheim. Damit können die Gemeinden Meinheim, Alesheim und Trommetsheim mit angeschlossen werden. Weil diese Gemeinden sich den Bau einer eigenen Anlage sparen, können alle Gemeinden von diesem Zusammenschluss profitieren.

Ausdrücklich betonte Hörner, dass alle Gemeinden auf Augenhöhe und in einer sehr guten Partnerschaft zusammenarbeiten. Keiner werde benachteiligt oder bevorzugt. Ziel sei es, das bestmögliche Ergebnis für die Bürger aller beteiligten Gemeinden zu erreichen. Darauf spendeten die zahlreichen Zuhörer spontan einen Szenenapplaus. Der Bürgermeister und sein Gemeinderat nahmen ihn gerne an, denn natürlich erinnerte er sich an Zeiten, wo Bürgerversammlungen nicht so harmonisch verlaufen sind.

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