Naturschutz im Hahnenkamm: Einsatz für Berghexe

18.11.2016, 06:00 Uhr
Naturschutz im Hahnenkamm: Einsatz für Berghexe

© Landschaftspflegeverband

Dazu wurden mit Sägen und Astscheren Bäume und Sträucher auf dem Steilhang unterhalb des Schullandheims entfernt. Die Berghexe ist ein vom Aussterben bedrohter Schmetterling. Er ist in Bayern nur noch an drei Standorten zu finden. Das größte dieser Vorkommen befindet sich bei Heidenheim. Die Berghexe hat ganz besondere Ansprüche an ihren Lebensraum. So sind sonnige, offene, steinige Flächen für sie unabdingbar.

Im Rahmen des „BayernNetzNatur“-Projekts „Biotopverbund Hahnenkamm“ hat es sich der Landschaftspflegeverband Mittelfranken unter der Federführung von Till Scholl schon seit einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, die vielfältige und strukturreiche Kulturlandschaft am Hahnenkamm zu erhalten und zu verbessern. In dem im Auftrag der Regierung von Mittelfranken durchgeführten Projekt ist es wichtig, stets im Dialog mit allen beteiligten Akteuren zu stehen.

Der wichtigste Partner ist dabei die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt. Als deren Vertreter schaute sich Karlheinz Dadrich die Arbeiten der Schüler vor Ort an und zeigte sich begeistert über deren Engagement. Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen hat mit dem Natur- und Umweltprogramm ein in Bayern herausragendes Instrument, über welches unbürokratisch und effizient Naturschutzmaßnahmen unterstützt werden können.

So übernimmt der Landkreis über das Natur- und Umweltprogramm unter anderem 25 Prozent der Kosten für die Entbuschungsarbeiten am Schullandheim Heidenheim. Die restlichen Kosten können über Fördermittel des Freistaats Bayern sowie des Bezirks Mittelfranken abgedeckt werden.

Die Fläche gehört dem Schullandheimwerk Mittelfranken und wird von diesem gern der Berghexe zur Verfügung gestellt. Die Offenhaltung der entbuschten Flächen am Hahnenkamm gelingt nur in enger Absprache mit der Schäferei. Um die Berghexe zu unterstützen, ist eine besonders scharfe und intensive Beweidung notwendig. Auf diese Weise werden die steinigen Flächen offengehalten.

Damit die Schäfer diesen Mehraufwand auch finanziell stemmen können, unterstützt der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen diese im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogrammes (VNP) des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Ob die Ausbreitung der Berghexe auf den Hang unterhalb des Schullandheims gelingt, wird vom Biologen Adi Geyer kontrolliert. Er ist im Auftrag der Regierung von Mittelfranken für die Überprüfung und Kartierung der Berghexen-Vorkommen zuständig.

Im Tal der Anlauter im Westen des Landkreises gibt es ebenfalls für die Berghexe geeignete Flächen. Auch dort werden Anstrengungen unternommen, eine Wiederbesiedlung zu ermöglichen. Projektleiter Till Scholl betont die bisher sehr gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure und setzt auch weiterhin auf diese, damit die Arbeit der Schülerinnen und Schüler Früchte trägt und die Berghexe sich am Hahnenkamm weiterhin wohlfühlt.

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