Neu: „Dorfplatz“ neben dem Festzelt

7.9.2010, 10:33 Uhr
Neu: „Dorfplatz“ neben dem Festzelt

© Falk

Der örtli­che Metzger Johann Rebelein über­nimmt die Bewirtung der Gäste mit Speisen. Neben der 3500-Mann-Bierburg gibt es einen „Dorf­platz“ mit dem Bier­garten der Spalter Stadtbrauerei, der Urweisse-Hütte der Erdinger Weißbier­brauerei sowie mit der „Fränkischen Backstub‘n“.

„Es war unser Wunsch, so viele ein­heimische Geschäfte wie möglich an der Kirchweih zu beteili­gen“, sagt Bürgermei­ster Joachim Feder­schmidt und erwartet von dem neuen Kon­zept, dass es bei den Gunzenhäusern und ihren Gästen gut an­kommt. „Fränki­sche Lebensfreude“ will auch Festwirt Oliver Höhn aus Kit­zingen- Hohenfeld vermitteln.Die Kirchweihbuam und die Kerwamadli sind zwar schon im letzten Jahr in ihren Lederhosen und ihrer Tracht gefällig in Er­scheinung getreten, aber heuer kommt ne­ben „Kirchweihwie­gen“ am Freitag im Gasthaus Arnold noch das Kirchweihbaum-Klettern dazu (der AB berichtete bereits da­rüber).

Gemeinsam das Konzept entwickelt

Der neue Fest­wirt hat das Konzept dafür zusammen mit Stadtrat Volker Sanwald, dem obersten Kirchweih­burschen, entwickelt. Danach ist der Wettbewerb an jedem Kirchweihtag im Bierzelt. Dort steht ein etwa acht Meter hoher Kerwabaum, der jeweils in der ersten Pause der Musiker be­kraxelt wird. Formal gibt es eine Stadt- und Ortsteilmeisterschaft. Jede Mannschaft besteht aus vier Burschen (oder Mädchen) und einem Ersatz­mann. Das Verfahren ist ganz einfach: Wer am schnellsten oben ist, der ge­winnt. Überwacht wird das Ganze na­türlich von den Kirchweihburschen und von den Männern des Deutschen Alpenvereins, die für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen.

In den Tagen vor dem Fest können übrigens alle Interessenten trainieren, und zwar im San-shine-Camp auf der Badehalbinsel Absberg (13 bis 17 Uhr). Immerhin gibt es für jeden, der mitmacht, eine Maß Bier, und für das Siegerteam ein Fass Bier (50 Liter),für die Zweitplatzierten 30 Liter und für die Dritten einen Kasten Bier.Die Sie­gerehrung ist am Nachkirchweih­sonntag im Anschluss an die Tombola im Bierzelt. Festwirt Oliver Höhn nimmt be­stimmte Teile aus dem Zelt (Schänke und Bar), sodass die Bierburg damit sogar noch mehr Platz für die Garni­turen bietet als bisher.

Neu ist der „Dorfplatz“

Die Gäste wer­den einen neuen Eingangsbereich se­hen mit fünf sogenannten Pagoden, die den überdachten Eingang bilden. Die wohl auffälligste Neuerung ist der „Dorfplatz“ auf 400 Quadratmetern, der neben dem Zelt geschaffen wird. Zugänglich ist er durch eine Passage zwischen den beiden Fischbratereien und natürlich vom Zelt-Seitenaus­gang her. Dort gibt es eine Bar, in der der Festwirt unter anderem einen fränkischen Rotling-Secco mit Aperol präsentiert. Er hofft, damit den Ge­schmack all derer zu treffen, die es mit dem Bierzelt nicht so haben. In einem etwas gehobenen Stil gibt es dort auch das 0,3-Liter-Weizen im stylischen Glas. Am offenen Grill wird die Metz­gerei Arnold ihre „Zwickten“ anbie­ten.

Die Spalter Stadtbrauerei ist dort mit ihrem Biergarten vertreten, ja so­gar einen kleinen Kerwabaum hat sie dabei. Am Stand wird das 0,33-Wei­zen ausgeschenkt, natürlich auch der „Hopfenzwerg“ (ein um 40 Prozent al­koholreduziertes leichtes Bier, das auch 40 Prozent weniger Kalorien hat) oder der neue „Zwickel“ (natur­trübes Helles). Mit ihrem Biergarten war die benachbarte Brauerei, die auch im Gunzenhäuser Land einen festen Kundenstamm hat, auch schon auf der „Consumenta“ und anderen Messen präsent. Vom Altmühlsee, wo sie in den letzten Wochen nahe dem Seegasthof Schlungenhof gestanden hatte, wandert die „Erdinger-Hütte“ an den Schießwasen. In einem anspre­chenden Ambiente können die Kirch­weihgäste hier Zwischenstation ma­chen oder den Festplatzbesuch aus­klingen lassen.

"Mit­gäste sorgen schon dafür, dass nie­mand das Verbot übertritt“

Dieser Außenbereich ist natürlich auch ein Angebot an die Raucher, die heuer nicht mehr im Zelt qualmen dürfen. Oliver Höhn hat sich andernorts umgesehen und erkannt, dass sich aus dem Rauchverbot über­haupt kein Problem ergibt. „Die Mit­gäste sorgen schon dafür, dass nie­mand das Verbot übertritt“, sagt er. Zudem achten das städtische Ord­nungsamt und die Polizei darauf, dass sich alle an das Gesetz halten. Der Festwirt hat seine Securityleute an der Seite: „Wer sich nicht an die An­weisungen hält, wird von ihnen des Zeltes verwiesen.“ Weizenbier wird es im Zelt auch im 0,5-Liter-Glas geben, das Mineral­wasser wird sogar um 20 Cent billliger (0,5 l 2,50 Euro), die Spezi-Maß kostet das Gleiche wie das Festbier (5,90 Euro). Auf Wunsch wird das Bier auch als „Seidla“ serviert.

Metzgerei Rebelein als Partner

Neu ist auch die Schnapsbar, die sich an das Zelt an­reiht. Sie wird aus Gründen des Ju­gendschutzes als „Wechselstube“ be­trieben, das heißt, dass es dort nur Al­koholikas gegen einen „Gunzenhäu­ser Kerwadollar“ gibt. Johann Rebe­lein sieht die Bar als Angebot an jene, die gern noch den Abend bei einem Drink ausklingen lassen möchten.

Mit Metzgermeister Johann Rebe­lein hat der Festwirt einen potenten Partner an seiner Seite, der den ganzen Essensbereich abdecken wird. Auf seine Frage, wer diese Aufgabe stemmen könne, war ihm gleich Rebe­lein empfohlen worden. Dessen Firma hat Erfahrungen auf dem Catering­sektor und gilt als leistungsfähig. Sie hat schon Veranstaltungen mit 3000 Gästen ausgerichtet. Rebelein ver­spricht Abwechslung auf der Speisen­karte.

Vielfältige Spezereien

Natürlich gibt es Haxen und Hähnchen, aber auch Weißwürste. So­gar eine Gourmetecke wird er einrich­ten, in der es die „Sylter Fischpfanne“ gibt, aber auch Scampis, dazu feine trockene Weine. Rebelein wird wäh­rend der Kirchweih 30 bis 40 Leute auf dem Platz haben, damit alles gut klappt.
  Höhn sagte bei der Präsentation sei­nes Konzepts im Rathaus („Ich habe viel Rückenwind von Gunzenhausen erhalten“), es sei ihm zusammen mit Johann Rebelein gelungen, das „Dienstagsloch“ zu stopfen. Dieser Tag war bisher stets der umsatz­schwächste. Versuche hat es viele ge­geben, das zu ändern, aber irgendwie waren alle nicht von durchschla­gendem
Erfolg.

Heuer gibt es aber den „Sparkassenabend“. Das Kreditinsti­tut will sich als Partner der Menschen in der Stadt und dem Umland präsen­tieren und knausert nicht. Jeder Kun­de erhält einen Coupon für ein Kassler mit Kartoffelsalat und Kraut. 3000 sind schon weg, wie man hört. Dazu wartet die Sparkasse mit der popu­lären Stimmungskapelle „Die Bam­berger“ auf, auch eine Tombola gibt es den ganzen Abend über.

"Kerwageld" winkt

Zu gewinnen sind bei drei Ziehungen ansehnliche Preise. Wer den Vogel abschießt, der darf sich auf ein „Kerwageld“ von 100 Euro freuen, das heuer und auch in den folgenden 15 Jah­ren ausgezahlt wird (weitere Preise: Kerwa­geld für fünf bzw. zehn Jahre).

Als Moderator tritt Klaus Seeger von „Radio 8“ auf. Der Sen­der berichtet übrigens während der Kirchweih mehrmals direkt aus dem Festzelt. Aber na­türlich haben am Dienstag nicht nur die Sparkassenkunden Zu­tritt zum Zelt, sondern alle. Senioren und Sparkassenkunden, die das „Gwerch“ am Abend stört, können so­gar schon ab 17 Uhr kommen und sich ihr „Kassler“ an der Theke abholen. Was die musikalische Unterhaltung angeht, zeigt sich der neue Fest­wirt aufnahmefähig.

Angenehme Blasmusik

Oliver Höhn verspricht: „Wir wollen am Abend zunächst einmal stim­mungsvolle Blasmusik, damit sich die Besucher auch noch gut unterhal­ten können. Erst da­nach soll‘s lauter wer­den.“ An den Samsta­gen und Sonntagen wird es qualitätvolle Blasmusik geben (Ju­gendkapelle Gunzenhausen, „Hett­stadter Musikanten“, „Kesselring-Musikanten“, Dittenheimer Blaska­pelle). Zu den Bands gehören das „Petersberg-Duo“, die „Franken­power Rödelsee“, die „Hopfenstäd­ter“ und die „Stammheimer“.

Und weil es dem Festwirt darauf ankommt, dass regionale Produkte vermarktet werden, werden im Zelt auch der „Kalber Zwetschger“ und der Hochmoorgeist aus dem Alt­mühltal angeboten.

Die bisherigen VIP-Boxen wird es im Zelt nicht mehr geben, auch die Kapelle bekommt einen anderen Platz. Einen leicht erhöhten Platz haben die Gäste, die eine Reservie­rung vornehmen lassen. 33 Garni­turen ragen auf diese Weise unter den anderen heraus. Sie sind auch speziell geschmückt.