Neues Angebot im Saunadorf Gunzenhausen

19.10.2015, 08:00 Uhr
Neues Angebot im Saunadorf Gunzenhausen

© Erich Neidhardt

Die Stadtwerke haben als Betreiber des Freizeitbads im September das Ruhehaus im Außenbereich des Saunadorfs zu einer großen Aufgusssauna umgebaut und diese nach einer bekannten musealen Stube im Gunzenhäuser Blasturm getauft. Um der immer größeren Nachfrage nach Saunaplätzen zu genügen, nahm das Kommunalunternehmen rund 100 000 Euro in die Hand.

In dem mit einem Fachwerk verzierten Gebäude, in dem bisher zwölf Körperformliegen zum Relaxen nach dem Saunagang untergebracht waren, finden jetzt bis zu 70 Saunagäste Platz. Der Verlust an Ruheplätzen wurde durch neue Liegemöglichkeiten in den Ruheräumen im Hauptgebäude, von denen aus sich ein hübscher Blick auf die gepflegten Außenanlagen bietet, ausgeglichen.

Die Zunftstube trägt die gestalterische Handschrift von Saunadesigner Bernd Erdmann aus Weischlitz in Sachsen, der im Freizeitbad Juramare bereits mit seiner Backstubensauna für viel Aufsehen gesorgt hat. „Er baut Saunen, die es nirgends anders gibt“, freuen sich Roland Dücker, der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke, und Bäderleiter Martin Renk über das neue Unikat im mittelalterlichen Stil.

Die urig-gemütliche Zunftstube verzückt mit einer ganzen Reihe hübscher Details, angefangen beim Aufgussbereich in Form eines historischen Kamins über passende Accessoires wie Kupferpfannen, altem Geschirr und Lanzen bis hin zu einem großen Wagenrad an der Decke, das sich beim Aufguss zu drehen beginnt und angenehme, das Wohlbefinden förderliche Düfte und Aromen im Raum verteilt. Dazu erklingt die passende Musik aus der Zeit der Ritter und Burgfräulein. Dieses Spektakel gibt es bis zu drei Mal am Tag. Wer es lieber ruhig mag, kann in der Zunftstube die übrigen Aufgüsse ohne Rahmenprogramm, die stündlich angeboten werden, genießen.

Der dominierende Baustoff bei der Inneneinrichtung ist Holz. Es stammt von einem Rittergut, das sich im Besitz des Sauna-Experten Erdmann befindet. Aus Holz wurde auch der Thron für den Zunftmeister, der in der neuen Sauna nicht fehlen darf, gefertigt. „Es ist alles prima aufeinander abgestimmt“, machen Dücker und Renk auf den Besuch der Zunftstube, die mit einer Temperatur von 85 Grad und einer romantischen Beleuchtung aufwartet, Lust.

Die beiden Stadtwerke-Führungskräfte („Das Saunadorf hat einen solchen Zulauf, dass wir etwas machen mussten“) haben in der kurzen Zeit, in der die Zunftstube in Betrieb ist, schon eine Menge positive Stimmen gehört. Zusammen mit den bestehenden Saunen wie dem Bierkeller, dem „Biohäusla“ und der Backstube stehen nach ihren Angaben nunmehr rund 150 Saunaplätze im Juramare zur Verfügung. Darüber hinaus lockt ein Dampfbad die Gäste, die das Freizeitbad am Bahnhofsplatz besuchen. Dank des attraktiven Angebots nehmen sie gern auch längere Anfahrtswege in Kauf.

Stolz sind Dücker und Renk, dass das Gunzenhäuser Saunadorf als einzige Einrichtung dieser Art im weiten Umkreis mit dem vom deutschen Saunabund verliehenen Zertifikat „Premium“ glänzen darf. Dies zeige, dass Gunzenhausen hier in der Oberliga mitspielt und dass die Servicequalität und das Angebot passen. Ein hohes Lob zollen die beiden in diesem Zusammenhang dem Bäderpersonal, das stets bemüht sei, dass sich die Gäste wohlfühlen und das mit vielen guten Ideen dazu beitrage, dass im Juramare und auch im Waldbad, das ebenfalls von den Stadtwerken betrieben wird, alles rund läuft und das Ambiente stimmt.

Neu ist im Juramare neben der Zunftstube eine Kinderspielecke im Eingangsbereich. Sie erfreut nicht nur die Kleinen, sondern auch deren Eltern, können diese nun in aller Ruhe den Gastronomiebereich besuchen und dabei den Nachwuchs im Blick behalten.

Serviert werden die Gaumenfreuden im Juramare seit Anfang Juli von Andreas und Petra Lesch. Die beiden führen seit vielen Jahren das Waldbad-Restaurant und wissen, was die Badgäste kulinarisch wünschen. Nach knapp neun Jahren hat die bisherige Pächterin Nicole Soukop aus familiären Gründen Ende Juni gekündigt. „Sie hat sich sehr engagiert und in Zusammenarbeit mit dem Bad- und Saunapersonal tolle Saunaevents mitgestaltet und täglich auch kleine Häppchen und Getränke vorbereitet“, blicken Dücker und Renk lobend auf den Einsatz  der bisherigen Gastronomie-Chefin zurück. Lob zollen sie auch Gisela Maurer, die nach wie vor für das umfangreiche Wellness- und Beauty-Angebot verantwortlich zeichnet. Es wurde in der Vergangenheit stetig weiterentwickelt und wird von den Gästen gut angenommen.

Ebenfalls eine sehr gute Resonanz findet das seit Anfang dieses Jahres geltende Tages- und Eventprogramm, das übersichtlich an mehreren Infotafeln präsentiert wird. Mit insgesamt fast 40 Aktionen können sich die Besucher unter anderem auf Vitamindrinks, frisches Obst, Gesichts- und Körperpackungen, Meersalzpeelings, Fächer, Eis- und Schneeballaufgüsse oder auch Backevents in der Backstubensauna freuen. „Sehr gut“, so Martin Renk, „wird obendrein das für die Badgröße überdurchschnittlich umfangreiche Kursangebot angenommen“. Es wird von den Mitarbeitern sowie externen Dienstleistern wie der Praxis Fleichaus und Burger oder der Hebammenpraxis Muhr am See organisiert und durchgeführt und reicht von  Aquafitness bis hin zum Babyschwimmen. Derzeit schätzen rund 110 Gäste das umfangreiche Angebot. Für die neuen Kurse, die am 23. November starten, werden Anmeldungen bereits jetzt an der Juramare-Kasse entgegengenommen. Nichts geändert hat sich in der kürzlich begonnenen Herbst- und Wintersaison an den Öffnungszeiten. Und auch die Eintrittspreise blieben gleich.

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