Notunterkunft: Nur ein Standort blieb in Gunzenhausen übrig

26.9.2015, 08:00 Uhr
Notunterkunft: Nur ein Standort blieb in Gunzenhausen übrig

© Limes-Luftbild.de

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz antwortete, der Landkreis sei an die Stadt Gunzenhausen herangetreten und habe in Absprache mit dem Rathaus verschiedene Flächen ins Auge gefasst und geprüft, auch solche in privater Hand. Bei einem Areal in der Nürnberger Straße habe die Besitzerin Vorstellungen geäußert, auf die sich der Landkreis nicht einlassen wollte und konnte. Letztlich sei nur der Standort in der Industriestraße für den Bau einer Traglufthalle übrig geblieben. Der Landkreis habe darauf gedrängt, und die Stadt habe sich einverstanden erklärt, betonte Fitz. Er wolle nicht warten, bis es soweit komme, dass die Regierung von Mittelfranken eine Sporthalle in Gunzenhausen in Beschlag nehme. Das könne und wolle er sich nicht ausdenken, etwa im Fall der Stephani-Schule. Bekanntlich sei es in Treuchtlingen so der Fall. Dort werde eine Turnhalle der Senefelder-Schule für Flüchtlinge genutzt.

Den Bürgermeister erreichen in diesen Tagen wegen der Entscheidung, in der Industriestraße eine Notaufnahmeeinrichtung zu schaffen, viele Mails und Reaktionen auf anderem Weg. Er versuche, sie alle zu beantworten. Im Stadtrat wies er nochmals auf die geplante Infoveranstaltung am 14. Oktober hin. Im Übrigen sollten auf dem Gelände der Hospitalstiftung nicht alle Bäume entfernt werden, die im hinteren Bereich könnten stehen bleiben.
Anwohner „beunruhigt“

Derweil hat sich der Gunzenhäuser Bürger Meinhard Träger (Fichtenweg)als Anwohner an Stadt und Landkreis gewandt. Er spricht sich gegen ein Aufnahmelager und gegen die Abholzung von Bäumen an dieser Stelle aus. Dort seien Bienenvölker und Vogelnester vorhanden. Träger schreibt, Bürger und Anlieger fühlten sich bei dieser Entscheidung von den Verantwortlichen und Entscheidungsträgern überrollt. Nachbarn in seiner Umgebung seien beunruhigt. Die Angelegenheit solle noch einmal überdacht werden.

Kleiderspenden erbeten

Gestern teilte das Landratsamt mit, dass die Belegung der Notaufnahmeeinrichtung in der Zweifach-Turnhalle der Senefelder-Schule in Treuchtlingen begonnen hat. Das Amt bittet in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz, der Caritas und dem Diakonischen Werk um Kleiderspenden, insbesondere für die herbstlichen Temperaturen bzw. den kommenden Winter. Benötigt werden Bekleidungsstücke für Männer und Frauen: Hosen, T-Shirts, Pullover (Größe S-L), Unterwäsche und Socken (Größe S-L); Schuhe in den Größen 38-48; Schals, Mützen, Handschuhe; warme Jacken und Schuhe. Außerdem Kinderkleidung, Schreib- und Malsachen bzw. Kuscheltiere und Spielzeug; ebenso Reisegepäck in Form von Koffern, Rucksäcken oder Taschen.

Aus den Erfahrungen der letzten Wochen zeigt sich, dass insbesondere kleine Herrengrößen benötigt werden. Es wird gebeten, mit Rücksicht auf die ehrenamtlichen Helfer die Kleidung nur gewaschen und in brauchbarer Form abzugeben.

Die Anlieferung kann zum Schutz der Spenden vor Wind und Wetter nur zu den angegebenen Zeiten erfolgen:

• beim Bayerischen Roten Kreuz in Weißenburg, Rothenburger Straße 14 (gegenüber BRK-Zentrale), nur vom 28. bis 30. September von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr.

• in der neuen Kleiderkammer der Caritas im katholischen Pfarrzentrum Weißenburg, Auf der Wied 9, jeden Montag von 9 bis 11 Uhr und Mittwoch von 17 bis 19 Uhr (außerhalb dieser Zeiten bei der Caritas-Kreisstelle Weißenburg, Holzgasse 12, von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag von 13.30 bis 16 Uhr).

• in den Diakoniekaufhäusern in Treuchtlingen, Industriestraße 8; Pleinfeld, Stirner Straße 8; Gunzenhausen, Leonhardsruhstraße 4; Weißenburg, Jahnstraße 31a; jeweils Dienstag und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr sowie Mittwoch, Freitag und Samstag von 9 bis 12.30 Uhr.

Wenn auf den Spenden ein Hinweis auf Asyl angebracht wird, kann versichert werden, dass die Spenden direkt an die Flüchtlinge in den Notaufnahmeeinrichtungen verteilt werden. Das Landratsamt bittet außerdem um Verständnis, dass jegliche Art von Möbeln, EDV- und Unterhaltungselektronik sowie Zimmerpflanzen nicht angenommen werden und eine Spendenanlieferung direkt in den Asylunterkünften aus logistischen Gründen nicht erfolgen kann.

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