Orientierung auch ohne Navi

25.6.2014, 12:00 Uhr
Orientierung auch ohne Navi

© Leykamm

Bernd Täschlein aus Polsingen etwa hatte sich der in der Nachkriegszeit gebauten „Bismarck“ seines Schwiegervaters angenommen und sie für die Fahrt zum Gottesdienst in Schuss gebracht. Erst kurz vor dem Ziel versagt das alte Gefährt seine Dienste. Die letzten Meter muss Täschlein schieben.

Ein anderer Teilnehmer will laut Aufschrift auf seinem T-Shirt auf den „Highway to God“. Obendrüber steht „JC/JC“ – eine witzige Abwandlung eines bekannten Lieds australischer Hardrocker, die sich auf der Schnellstraße in der Gegenrichtung wähnen. Das T-Shirt trägt der Westheimer Michael Heubeck, der mit seiner „Kreidler-Florette“ aus dem Jahr 1970 die Runde beehrt.

Auf die sogenannten „deutsche Vespa“ hat sich Axel Stöhr aus Muhr am See geschwungen und verbreitet mit seiner „Heinkel Tourist“ entsprechende Sommer-Urlaubslaune. Alles andere als in einer solchen waren vor 2000 Jahren ein paar Fischer am See Genezareth. Ihren Anführer hat man umgebracht, sie trösten sich mit Arbeit und werfen die Netze des Nachts aus – vergeblich. Bis am anderen Morgen der Getötete leibhaftig am Ufer steht und die Herren zur Strandparty mit Fisch und Brot einlädt. Die Rede ist hier natürlich von Jesus Christus und dem 21. Kapitel des Johannes-Evangeliums, über das Robert Badenberg vom Leitungsteam der „Gemeinde Unterwegs“ im Gottesdienst predigt.

Gott gebe neue Orientierung, wenn das eigene Navi ausfällt, so Badenberg. Und er fülle den Tank wieder auf, wenn die Seele leer ist. Analogien zwischen Christsein und Bikersein zu finden, fällt Badenberg nicht schwer. Verinnerlichen können die Besucher die Worte bei Klängen der Band „This Hope lasts“ aus dem Raum Ansbach/Rothenburg. „Heilig, heilig, heilig“ schmettern sie zu krachenden Akkorden los, danach geht es beim Tom-Petty-Klassiker „Free falling“ sogar noch härter zur Sache.

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