Ortschronik von Trendel der Öffentlichkeit vorgestellt

23.11.2012, 08:08 Uhr

Gerhard Barthel begrüßte als Vorsitzender des Gartenbauvereins den Verfasser der Chronik, Gerhard Beck aus Holzkirchen, Pfarrer Reinhold Hertle aus Polsingen in Vertretung von Pfarrerin Ruth Harrison-Zehelein, Bürgermeister Heinz Meyer mit den anwesenden Gemeinderäten, Bürgermeister Karl Kolb (Megesheim), Dekan i. R. Werner Kugler und die Vorstände der örtlichen Vereine. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Posaunenchor unter Leitung von Friedrich Obel.

Frühere Nachforschungen nach eigenen Vorfahren führten Gerhard Beck in den 1990er-Jahren unter anderem in das Ursheimer Pfarramt. Im Zuge der Datenerfassung für die Chroniken von Schwörsheim, Wechingen, Holzkirchen und Rudelstetten wurden dann die Kirchenbücher von Trendel systematisch erfasst und bearbeitet. Mit den Überlegungen, die Daten zu veröffentlichen, entstand auch der Gedanke, eine Häuserchronik von Trendel  mit den zum Kirchensprengel gehörigen Weilern Mäuskreuth und Lerchenbühl zusammenzustellen. Der Vorstand des Gartenbauvereins ging gerne auf diese Initiative von Gerhard Beck ein und erklärte sich bereit, die Trägerschaft für eine solche Chronik zu übernehmen, schilderte Gerhard Barthel.

Bürgermeister Heinz Meyer sagte, das gelungene Werk gebe einen tiefen Einblick in den Werdegang des Dorfs. Das mit viel Arbeitsaufwand gestaltete Buch zeige umfangreich die Geschichte  der Häuser und ihrer früheren Bewohner. Für die Einwohner von Trendel und darüber hinaus sei das Buch eine interessante und spannende Lektüre. Er dankte den „Machern“ Gerhard Beck und den Verantwortlichen des Gartenbauvereins, insbesondere Gerhard Barthel und Friedrich Obel, für die geleistete Arbeit.

In seinem mit PowerPoint unterstützten Vortrag gab Gerhard Beck einen Einblick in den Inhalt der Chronik. Das Buch umfasst 270 Seiten und ist mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos illustriert.  Es beinhaltet einen kurzen Abriss der Ortsgeschichte. Darin werden jüngste Bodenfunde der Steinzeit und Keltenzeit aus der Gemarkung Trendel aufgeführt, die Geschichte der Burg und des Schlosses beschrieben und die Geschichte der jüdischen Gemeinde Trendel nachgezeichnet sowie die Geschichte der Kirche und der Schule erläutert.

Einen weiteren Teil bildet die detaillierte Häuserchronik. Darin werden die Besitzer der Häuser und Höfe genau beschrieben. Die Anwesen des Altdorfs Trendel, von Mäuskreuth und Lerchenbühl können so mit ihren Besitzern zum Großteil bis um 1650 zurück aufgelistet werden.

Das Kernstück der Chronik bildet das Ortsfamilienbuch. Darin werden alle Familien des Orts zwischen 1595 und 1930 beschrieben. Wer Interesse an seinen Vorfahren hat, kann hier seine eigenen Ahnen heraussuchen. Besonders umfangreich dargestellt sind die vielen Mitglieder der Familien Strauß und Wüst, die hier seit 1595 bezeugt sind. Bemerkenswert sind die vielen Kinder und die hohe Kindersterblichkeit in den Familien. Daneben erscheinen auch tragische Unfälle, Selbstmorde, eine Hinrichtung und sogar ein Mord.

Gerhard Beck bedankte sich abschließend bei allen, die ihn bei der Erfassung der Unterlagen behilflich waren. Er nannte Pfarrerin Ruth Harrison-Zehelein, Pfarramtssekretärin Ute Münderlein, die Gemeindeverwaltung Polsingen, insbesondere Erich Wurm und die örtlichen Unterstützer Gerhard Barthel und Friedrich Obel.

In seinem Gruß- und Abschlusswort führte Pfarrer Reinhold Hertle aus, dass die Erforschung von Dorfgeschichte und Ahnenreihe etwas Faszinierendes habe. Wenn man einmal damit angefangen habe, könne man nicht so schnell wieder aufhören, das sehe man an Gerhard Beck. Trendel sei ja nicht das einzige Dorf, das in Becks Fokus gerückt sei. „Unsere Vorfahren, unsere Vorzeit sagt etwas darüber aus, wie wir selbst sind, wie wir geworden sind, von welchem Schlag wir sind“, stellte der Geistliche dar. Das mache die Forschung in diese Richtung so interessant. Die Vergangenheit von Trendel sei zu einem guten Teil auch die der Kirchengemeinde Trendel. Er begrüße sehr, dass es nun diese Dorfchronik gebe, und wünsche ihr eine gute Verbreitung.

Abschließend bedankten sich Gerhard Barthel und Friedrich Obel bei Gerhard Beck mit einem „nahrhaften“ Präsent für seine Bemühungen bei der Erstellung des 270-seitigen Buchs.

Das Buch kostet 15 Euro und kann, solange der Vorrat reicht, bei Gerhard Barthel erworben werden.

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