Pfofelder Vorhangreißer brauchen Mitspieler

13.11.2016, 08:01 Uhr
Pfofelder Vorhangreißer brauchen Mitspieler

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Gespielt werden soll das Stück „Der Besuch der alten Dame“ aus der Feder von Friedrich Dürrenmatt, eine Tragikkomödie, die regelmäßig auf den Spielplänen der Theaterhäuser zu finden ist und auch bereits mehrfach verfilmt wurde. Es ist eine Geschichte um Geld, Moral und Rache, die seit ihrer Entstehung in den 1950er-Jahren nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat. Und genau darin liegt für Regisseurin und Spielleiterin Elke Kolb der Reiz dieses Stücks. „Theater darf alles, nur nicht langweilen“, lautet ihr Credo, und entsprechend engagiert macht sie sich mit ihrer Truppe jedes Mal aufs Neue ans Werk.

Seit 18 Jahren wird in Pfofeld erfolgreich Theater gemacht, bisher hat Elke Kolb auch immer genügend ehrenamtliche Mitspieler gefunden. Heuer aber stieß sie trotz intensivem Klinkenputzen an die Kapazitätsgrenze des Ortes.

„Es liegt nicht am Wollen“, betont sie. Vielmehr sind die potenziellen Akteure immer stärker im Beruf eingebunden, sind im Außendienst tätig, auf Montage unterwegs oder arbeiten Schicht und können daher ihre Termine nur sehr schlecht planen. Einige der jungen Frauen aus dem Team sind zudem gerade Mutter geworden und daher naturgemäß mit der Familie ausgelastet. Besondere „Mangelware“ sind junge Männer zwischen 16 und 30 Jahren.

Geprobt wird in der Regel ein- bis zweimal die Woche, im Endspurt dann dreimal. Insgesamt wird das Projekt rund ein halbes Jahr vom ersten Textlesen bis zum letzten Vorhang in Anspruch nehmen, weiß Elke Kolb aus Erfahrung. „Wir wollen uns diese Zeit jedoch nehmen, um in die Rollen hineinzuwachsen.“ Da die Szenen zunächst einzeln geprobt werden, müssen nicht immer alle Spieler mit dabei sein. „Wir versuchen, es mit dem Probenplan allen recht zu machen.“

Doch nicht nur auf der Bühne gibt es noch Rollen zu besetzen, auch hinter den Kulissen sind fleißige Hände immer gern gesehen. Wer mag, kann sich beim Bühnenbau oder der Licht- und Tontechnik einbringen, bei den Kostümen mit Hand anlegen oder sich in der Öffentlichkeitsarbeit engagieren. Die Palette der Aufgaben ist breit gefächert, sodass alle Generationen zum Zuge kommen. Verstärkung im bisher dreiköpfigen Regieteam ist ebenfalls willkommen. Da es bei den Kindern keine Nachwuchsprobleme gibt, könnte sich Elke Kolb auch jemanden vorstellen, der ein eigenes Stück mit den Jungen und Mädchen auf die Beine stellt.

Häufig sind Paare und sogar ganze Familien für den Verein aktiv, erzählt die engagierte Pfofelderin: „Das ist ein Hobby, das verbindet und nicht trennt.“ Auch das Gemeinschaftsgefühl kommt bei den Theatermachern nicht zu kurz, zudem werden regelmäßig Fortbildungen angeboten wie beispielsweise ein Pyrotechnikseminar oder ein Workshop zum Thema Bühnenkampf.

Wer Lust und Zeit hat und die eine oder andere Begabung mitbringt, kann sich unter Telefon 09834/449 oder per E-Mail (elke@pc-kolb.de) an die Spielleitung der „Pfofelder Vorhangreißer“ wenden. Der Lohn des Künstlers — der Applaus des Publikums — ist übrigens auch nicht zu verachten.

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