Putzen nur im Zwei-Tages-Rhythmus

29.7.2015, 12:00 Uhr
Putzen nur im Zwei-Tages-Rhythmus

© Marianne Natalis

Vor vier Jahren hatte der Bauausschuss beschlossen, aus Kostengründen auf die tägliche Reinigung zu verzichten. Die Klassenzimmer und Büros werden seitdem nur noch montags, mittwochs und freitags geputzt. Für die Stephani-Schule stand es außer Frage, diese Regelung beizubehalten.

Für die Grundschule Süd hatte die Verwaltung jedoch die Rückkehr zur täglichen Reinigung angeregt. Stadtbaumeisterin Simone Teufel begründete dies mit dem sehr empfindlichen Parkettboden in den Klassenzimmern. Ein bisschen Sand reiche schon, um Kratzer zu verursachen. Der Boden sei nun einmal beim Neubau verlegt worden, jetzt solle man wenigstens versuchen, ihn zu erhalten.

Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Manfred Pappler, der in diesem Fall als Leiter der Grundschule Süd sprach, plädierte für die tägliche Reinigung. In den vergangenen Jahren habe man versucht, dass die Kinder am Ende des Schultags selbst zum Besen greifen. Allerdings funktioniere das oft nicht, da ja schon für den Lehrstoff kaum genügend Zeit zur Verfügung stehe und viele Kinder zudem direkt nach Unterrichtsschluss zum Bus müssten.

Pappler war dabei aber vor allem der psychologische Aspekt wichtig. Wenn bei den Kindern der Eindruck entstehe, dass man sich um ihre Schule nicht mehr sonderlich kümmere, fehle ihnen die Motivation, selbst pfleglich mit den Gebäuden und der Einrichtung umzugehen. Man spare hier an der falschen Stelle, es gehe lediglich um knapp 10 000 Euro. Eine tägliche Reinigung würde rund 77 000 Euro kosten, eine zweitägliche 68 000, war den Sitzungsunterlagen zu entnehmen.

Helga Betz (Grüne) hielt es dagegen schon für sehr sinnvoll, den Kindern beizubringen, ihre Sachen zu schätzen. Sie sprach von einem „wichtigen Lernprozess“. Dr. Werner Winter (Freie Wähler) erinnerte daran, dass die Kinder in den Klassenzimmern doch Hausschuhe tragen, und fühlte sich im Nachhinein in seinen Bedenken, was das Dach und den Boden der Grundschule Süd betrifft, bestätigt.

Daniel Hinderks outete sich als „großer Anhänger“, Kinder dazu zu erziehen, dass sie „Verantwortung übernehmen“. Der Kehrdienst sollte weiterhin aufrechterhalten werden, so der SPD-Fraktionsvorsitzende. Auch sein Fraktionskollege Gerd Rudolph befürwortete „den erzieherischen Effekt“.

Am Ende waren die Befürworter des zweitäglichen Reinigungsrhythmus in der Mehrheit, da mit Betz, Winter, Hinderks und Rudolph auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz stimmte. Die CSU-Stadträte Fritz Ortner und Karl Gutmann stimmten mit Manfred Pappler. Die Arbeiten wurden, wie bisher, an die Bad Windsheimer Firma Blank Gebäudereinigung vergeben.

Der Orkan „Niklas“, der Ende März über die Altmühlstadt gefegt war, hatte es offensichtlich vor allem auf Schuldächer abgesehen. Am sichtbarsten sind die Schäden, die er auf dem Tonnendach am Simon-Marius-Gymnasiums hinterlassen hat, aber auch an der Grundschule Süd hat er ordentlich an den Dächern gerüttelt. Gleich an drei Gebäuden hielten die Dächer nicht stand, zwei wurden bereits repariert. Das Metalldach des Gebäudes 2 allerdings muss ganz erneuert werden. Es weist „Flatterrisse“ und starke Deformationen in der Dachhaut auf.

Die Gunzenhäuser Firma Eggmayer wird das Dach während der Sommerferien erneuern. Dabei kommt ein stärkeres Blech mit einer stärkeren Falzung zum Einsatz. Die Kosten in Höhe von rund 85 000 Euro übernimmt die Versicherung, erläuterte die Stadtbaumeisterin dem Ausschuss.

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