Sanierung der „Alten Vogtei“ in Wolframs-Eschenbach

14.3.2014, 20:00 Uhr
Sanierung der „Alten Vogtei“ in Wolframs-Eschenbach

© Margit Schachameyer

Wer jetzt durch das Gebäude geht, trifft auf viel Ursprüngliches aus der Bauzeit im Mittelalter, denn im Laufe der Entkernung fielen später eingezogene Wände, Putze und Böden. Vielfach klaffen Löcher im Boden, überall ist Staub. Aber der Blick ist frei auf das monumentale Balkenwerk des Ursprungsbaus, hinein in riesige Räume, deren ursprüngliche Dimension erst jetzt wieder so richtig einschätzbar wird.

Allerdings werden damit auch die vielen bestehenden Schäden sichtbar und nicht zuletzt die Spuren zahlreicher Maßnahmen, die im Laufe der Jahrhunderte ganz offensichtlich immer wieder an dem Gebäude vorgenommen wurden. Geradezu „abenteuerlich“ habe der Architekt manches zum Vorschein Kommende befunden, berichtet Bürgermeister Michael Dörr. Es zeigt sich auch dem Laien, dass es für eine Grundsanierung allerhöchste Zeit ist.

Für die zunächst anstehenden Gewerke Abriss, Gerüstbau, Schreiner und Maurer bleibe man bisher unter dem kalkulierten Kostenrahmen, freut sich der Rathauschef. Nicht ganz abschätzen lässt sich der Zeitrahmen der Maßnahme. Anders als bei einem Neubau wird vieles in mühevoller Handarbeit bewerkstelligt werden müssen. Deshalb wird sich das Umbau- und Sanierungsprojekt mindestens über die nächsten beiden Jahre hinziehen.

Sanierung der „Alten Vogtei“ in Wolframs-Eschenbach

© Margit Schachameyer

Der hintere Gebäudeteil der „Alten Vogtei“, der ursprüngliche Pferdestall, stammt aus dem Jahr 1601. Das Vorderhaus ist etwa neun Jahre jünger. Hier residierte dereinst der Deutschordensvogt, worauf noch heute der Name des Hauses verweist. Nach Auflösung des Vogteiamts wurde das historische Gebäude bereits seit 1810 (bis 2010) gastronomisch genutzt. Es gab lange eine Bäckerei, woher der umgangssprachliche Name „Kaffeebäck‘“ stammt, ein Café und ein Kino unter diesem Dach.

Der umbaute Raum hat ein Volumen von etwa 20 Einfamilienhäusern. Nachdem sich kein Investor fand, ist nun die Stadt Wolframs-Eschenbach Eigentümer der „Alten Vogtei“. Sie soll in wenigen Jahren wieder ein Hotel- und Tagungszentrum sein, solide, modern und mit traditionsreichen Wurzeln.
 

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