Schließen in Mittelfranken 21 Mittelschulen?

27.5.2014, 20:00 Uhr

Der demografische Wandel setze den ländlichen Gebieten seit Jahren zu. Für viele Gemeinden sei eine belebte Schule aber auch „das schlagende Herz eines Ortes“. Durch Schließungen vieler Mittelschulen würden sich die Bedingungen weiter verschlechtern. Im Landkreis Roth seien wegen zu weniger Schüler die Mittelschulen in den Gemeinden Büchenbach und Heideck faktisch schon geschlossen. Die Mittelschulen in Greding und Spalt stünden kurz vor einer Schließung. Bayernweit seien sogar 163 Mittelschulen gefährdet, so Schmitt-Bussinger, stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktion.

Die SPD fordere seit Jahren als Lösung vermehrt Gemeinschaftsschulen, wenn auch nicht um jeden Preis. „Die Staatsregierung muss ihre ideologischen Scheuklappen endlich ablegen. Wir wollen die Gemeinschaftsschule nicht flächendeckend in Bayern einführen, sondern nur dort, wo sich die Schule vor Ort nicht anders retten lässt.“ Deswegen biete die SPD-Fraktion betroffenen Kommunen ihre Hilfe an, bekräftigt die Abgeordnete.

Eine Besonderheit der Gemeinschaftsschule sei, dass das Übertrittsverfahren in der 4. Klasse entfällt. Es werden alle Schüler unabhängig von ihrem aktuellen Notenstand in der Gemeinschaftsschule aufgenommen. Dadurch wird die Chancengleichheit unter den Schülern gefördert. Der Aus­lesedruck fällt weg: In der Gemeinschaftsschule können Schülerinnen und Schüler einen Realschulabschluss machen. Bei entsprechenden Fähigkeiten können sie auch direkt in die Oberstufe eines Gymnasiums wechseln oder eine Berufliche Oberschule besuchen, so das SPD-Konzept.

Auch in den Reihen der Unionspolitiker werde immer größerer Unmut über die „Untätigkeit der Parteifreunde aus der Staatsregierung“ bemerkbar.

CSU-Bürgermeister Siegfried Heß aus Leutershausen im Landkreis Ansbach warne vor wachsendem „Kindertourismus“ mit Schulbussen. „Die Gemeinschaftsschule wäre eine gute Lösung, um langfristig das Schulsterben zu verhindern“, betonte Heß.

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