Schröppel: Beispiel für lebendige Demokratie

7.1.2014, 10:10 Uhr
Schröppel: Beispiel für lebendige Demokratie

© Wolfgang Dressler

Beim Neujahrsempfang am Freitagabend im Kulturzentrum Karmeliterkirche gab es darauf erschöpfend Antworten. Rund 800 Gäste waren gekommen – allem Anschein nach mehr als je zuvor. Die Worte von Oberbürgermeister Jürgen Schröppel wurden gerne gehört und anschließend den Getränken und Backwaren rege zugesprochen.
Schröppel ist seit knapp sechs Jahren im Amt. Der Sozialdemokrat muss sich mit dem CSU-Herausforderer Alexander Höhn aus Ellingen messen. Am 16. März wird man sehen, wem die Bürger den Vorzug geben. Wie es sich gehört, spielte dieser politische Wettstreit am Freitag keine Rolle, aber indirekt legte Schröppel doch eine Leistungsbilanz vor, die zeigt, was seit 2008 alles angestoßen, begonnen und realisiert worden ist.
Die Haushaltssitzung des Weißenburger Stadtrats kurz vor Weihnachten fand vor vollen Zuhörerreihen statt, es ging um ebenso wichtige wie kontroverse Themen. Die gewählten Vertreter mussten erklären, welchen Projekten sie in den nächsten Jahren den Vorzug geben, denn selbst die Große Kreisstadt, die einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung erlebt hat, kann nicht alles auf einmal stemmen, sondern muss Prioritäten setzen. Was soll zunächst angepackt werden: der zweite Bauabschnitt der Mittelschule, die Sanierung des Römermuseums, der Neubau einer Sporthalle und in welcher Größe, die Fortführung der Westtangente? Über all das wurde in den Monaten vor der Sitzung heftig öffentlich gerungen, „und manch einer vergriff sich auch mal im Ton“, merkte der OB in seinem Rückblick an. Die lebhafte Debatte fand sein Wohlwollen, man habe ein Beispiel für eine lebendige Demokratie erlebt. „Ständig wird die angebliche Politikverdrossenheit der Menschen beklagt. Sind wir doch froh, dass sich unsere Bevölkerung für die Entwicklung unserer Stadt interessiert und es ihr nicht egal ist, wie es mit unserem Weißenburg weitergeht!“ Das sei für die Stadtpolitiker nicht immer bequem, aber so viel politische Lebendigkeit und Interesse wünsche man sich als OB. Diese Monate seien deshalb sehr gute für die Stadt gewesen.
Der Stadtrat habe am Ende einen vernünftigen Weg beschritten, dabei die verschiedenen Aspekte aufgenommen, abgewogen und eine Entscheidung getroffen, die das Wohl aller im Auge habe. Das Ringen um die bestmögliche Lösung bedeute in solchen Fällen, eben nicht nur aus Prinzip seine eigene politische Meinung stur durchzudrücken.
Im Endergebnis wird die Große Kreisstadt in ihr Römermuseum investieren und kann für die Neukonzeption der Ausstellung mit 500 000 Euro Zuschuss vom Staat rechnen.

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