Skulpturenmeile von Gunzenhausen zum Altmühlsee

23.10.2018, 05:52 Uhr
Skulpturenmeile von Gunzenhausen zum Altmühlsee

© Erich Neidhardt

Diesmal in Person von Holger Pütz-von Fabeck, der in der jüngsten Sitzung des Stadtratsausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur einen erneuten Vorstoß unternahm. Der kunstsinnige Gunzenhäuser Jurist, stellvertretende Vorsitzende des Kunstforums Fränkisches Seenland und Vorstandsmitglied des Stadtmarketingvereins rührte kräftig die Werbetrommel für ein solches Projekt — und diese Saat fiel im Ausschuss diesmal auf fruchtbaren Boden.

Dass der Gedanke, den See näher an die Stadt und die Stadt näher an den See heranzubringen, nicht neu ist, merkte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz eingangs an. Es gehe darum, eine attraktivere Verbindung zu schaffen. Und hier habe man entlang der Seepromenade und darüber hinaus schon einiges auf den Weg gebracht. Fitz nannte neben der abendlichen Beleuchtung vor allem auch die neu geschaffene Verweilzone mit Ruhebänken auf halbem Weg zum See. Auch habe man die Unterführung am Bahndamm gestrichen und beleuchtet sowie Engstellen etwa am Ponyhof beseitigt. Der nun erneut ins Gespräch gebrachte Skulpturenpark könnte für den Bürgermeister "ein interessantes Projekt sein".

Mehr Enthusiasmus

Pütz-von Fabeck erinnerte daran, dass Kunstforums-Vorstandsmitglied Helmut Lang bereits vor rund 20 Jahren mit dieser Idee an die Stadt herangetreten ist, sich im Stadtrat allerdings nicht durchsetzen konnte. Er hofft nun auf mehr Enthusiasmus bei den politisch Verantwortlichen. Wenn die Stadthallensanierung und die Neugestaltung der Altmühlaue abgeschlossen sind, hat Gunzenhausen laut Pütz-von Fabeck "zwei Leuchtturmprojekte, die die Stadt näher an den Fluss bringen". Und mit einen Skulpturenpark, der zum Verweilen und nicht — wie derzeit noch — zum "Durchrauschen" einlade, könne man Stadt und See näher zusammenbringen. "Die Leute nutzen den Weg nicht als Aufenthaltsort", definierte er den Status quo.

Pütz-von Fabeck ("Es sollten keine barocken Pinkelmännchen sein") schweben modern gestaltete Kunstwerke vor, die aus soliden und damit vandalensicheren Materialien wie Bronze oder Stein gefertigt sind. Wie genau die angedachten sechs bis acht Skulpturen ausschauen werden, sei allerdings noch völlig offen. "Es kann auch was Kleines, aber Feines sein", sagte Pütz-vonFabeck.

Er will zur Finanzierung des Projekts Sponsoren mit ins Boot holen und hat hier schon erste, nach seinen Worten vielversprechende Kontakte geknüpft. Für einige Skulpturen stünden bereits Zusagen in einer Größenordnung von je rund 5000 Euro im Raum. Rings um die Kunstwerke könnten kleine, kontemplative Plätze mit Begrünung und Sitzgelegenheiten entstehen. Die Stadt habe Grundstücke, die sich hierfür eigneten.

Die Skulpturenmeile könnte nach Vorstellung Pütz-von Fabecks an der Gunzenhäuser Altmühlaue, wo eine neue Flusslandschaft entstehen wird, beginnen. Als weitere Standorte eigneten sich die Altmühlbrücke, der Bereich am Ponyhof und die Unterführung der Bahnlinie. Richtung Altmühlsee könnte es weitergehen am neugeschaffenen Verweilplatz in der Mitte der Seepromenade und danach an der Kreuzung nahe des Tierheims. Schluss- beziehungsweise Anfangspunkt wäre dann der Minikreisel am Rundweg um den See.

Damit das Ganze nicht "wortlos im Raum steht", sollten aussagekräftige Beschilderungen angebracht und an verschiedenen Stellen Flyer ausgelegt werden, in denen Lust auf den Weg gemacht wird und die Künstler sowie die Sponsoren kurz vorgestellt werden. Von dem Ziel, Stadt und See näher zusammenzubringen, würde nach Überzeugung Pütz-von Fabecks auch der örtliche Einzelhandel profitieren.

Für das Projekt hat sich Pütz-von Fabeck das Motto "See-Stadt-Skulptur" einfallen lassen. Er ist sich sicher, dass sich auf dem Weg einer regionalen Ausschreibung gute und wertige Motive finden lassen, von denen eine Jury dann die Geeignetsten auswählen wird.

Die Mitglieder des Kulturausschusses waren von der Idee sehr angetan und nahmen das Vorhaben zustimmend zur Kenntnis.

 

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