Slam-Workshop in Gunzenhausen

GUNZENHAUSEN - Texte verfassen – aber nicht nur für die Schublade. Die Gunzenhäuser Stadt- und Schulbücherei bietet am Freitag, 29. Juni, von 15 bis 19 Uhr einen Poetry-Slam-Workshop für Jugendliche ab 14 Jahren an. Der erfolgreiche Slam-Poet Michael Jakob wird dabei zeigen, wie man eigene Texte schreibt und diese auf die Bühne bringt.

Um das literarische Bühnenformat Poetry Slam vorzustellen, organisierte die Bücherei drei Vorstellungen mit Jakob vor Schülern der 9. und 10. Klassen des Simon-Marius-Gymnasiums. Für die meisten Kids war es die erste Begegnung mit diesem populären Bühnenformat. Allein in Franken gibt es 33 Slam-Spielorte, der am einfachsten zu erreichende ist Weidenbach, wo es dank der Hochschule in Triesdorf viele junge Fans gibt. Denn auf das Publikum als Schiedsrichter sind die Slam-Poeten angewiesen: Wer den meisten Applaus erntet, wird am Ende zum Sieger gekürt.

Michael Jakob kennt die bundesdeutsche Slam-Szene wie seine Westentasche. Von 2005 bis 2011 war er als Slam-Poet bei Deutschen Meisterschaften vertreten. Seit er Familie hat, tourt er nicht mehr durch die ganze Republik, sondern hat sich auf das Moderieren, Auftritte als Special Guest und die Organisation von Slam-Events verlegt. Als Lehrbeauftragter für Poetry Slam und Improvisationstheater ist der Theaterpädagoge an zwei bayerischen Hochschulen tätig.

Beim Workshop in der Bücherei gibt er Anregungen zum literarischen Schreiben. Bei seinen Vorstellungen gab Jakob schon einmal einen Geheimtipp preis: Wer erfolgreich Texte verfassen will, muss seine Botschaften entweder mit Humor verpacken oder sein Publikum auf einer emotionalen Ebene mitnehmen.

Michael Jakob macht am liebsten beides, und sein Auftritt als Tofu-Gegner kam deshalb auch besonders gut an: "Tofu ist böse" war sein Credo, und beim Erfinden von Schmähnamen für dieses "torfähnliche, fleischlose Unding" wie "biologischen Knetgummiersatz" und "kulinarischen SuperGAU" beflügelt ihn die Überzeugung, Tofu sei "eine Lebenslüge". Denn für ihn gilt: Wer kein Fleisch essen möchte, braucht auch keinen mit hohem Energieaufwand generierten Fleischersatz.

Wichtig beim Poetry Slam ist auch die Performance, wie Michael Jakob im SMG eindrucksvoll zeigte. Körpersprache, Bühnenpräsenz und authentisches Auftreten werden deshalb im Workshop ausprobiert. Wobei: Reflexionen über das eigene Auftreten sind natürlich nicht nur auf der Slam-Bühne von Nutzen; auch beim "Auftritt" vor der Klasse beim Referat oder später beim Vorstellungsgespräch kann das vorteilhaft sein.

Telefonische Anmeldung zum Workshop in der Stadt- und Schulbücherei,  Telefon 09831/508320