Sonderpreis für die erfolgreiche Arbeit des Landkreises

GUNZENHAUSEN - Für seine Aktivitäten rund um den Mittelstand ist der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen als "Kommune des Jahres" ausgezeichnet worden. Landrat Gerhard Wägemann nahm in Würzburg den "Großen Preis des Mittelstands – Sonderpreis Kommune" der Oscar-Patzelt-Stiftung entgegen. Die Zeremonie erinnerte etwas an die Oscar-Verleihung in Hollywood.

Der nach eigenen Aussagen "wichtigste Wirtschaftspreis Deutschlands" wird in verschiedenen Wettbewerbsregionen vergeben, in der unterfränkischen Metropole fand die Verleihung für die Regionen Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen statt.

Die Bewerber im Rennen um den Wirtschaftspreis müssen drei Stufen erklimmen. Nach der Empfehlung durch einen Dritten kommen die entsprechenden Bewerber auf eine Nominierungsliste, danach folgt nach erfolgreicher Abgabe des Bewerbungsbogens die Aufnahme auf die Juryliste. Der letzte Schritt, die endgültige Preisübergabe des "Großen Preis des Mittelstandes", wurde nun am Main vollzogen, wobei die Gewinner bis zur abendlichen Gala geheim gehalten wurden.

Seit dem Jahr 1997 würdigt die Oskar-Patzelt-Stiftung mit dem Sonderpreis "Kommune des Jahres" besonders herausragende Kommunen, die sich um "ihren" regionalen Mittelstand kümmern und deshalb mehr Gewerbe, mehr Arbeitsplätze und mehr Geld in die Region holen als andere. Mit diesem Sonderpreis werden die für eine gesunde Unternehmens- und Regionalentwicklung unverzichtbaren Rahmenstrukturen gewürdigt.

Gerhard Wägemann nahm aus der Hand von Dr. Helfried Schmidt, dem Vorsitzenden der Oscar-Patzelt-Stiftung, die Trophäe entgegen. "Wir tun viel für unsere Wirtschaft und kümmern uns mit der Zukunftsinitiative Altmühlfranken intensiv um eine stetige Weiterentwicklung unserer Region", sagte der Landrat sichtlich stolz.

Die Laudatio hielt Christian Wewezow, Vorsitzender des Kuratoriums der Oscar-Patzelt-Stiftung. Er hielt fest, dass Weißenburg-Gunzenhausen eine besonders lebenswerte Region sei. Die Anzahl der Betriebe ist seit 2009 um sieben Prozent auf 4676 gestiegen. Allein die 79 Industriebetriebe erwirtschafteten 2014 einen Gesamtumsatz von etwa 1,9 Milliarden Euro, 8,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Bruttoinlandsprodukt konnte von 2007 bis 2013 um 18 Prozent gesteigert werden. Beim Gewerbesaldo je 1000 Einwohner erreicht der Landkreis einen überdurchschnittlichen Wert von 0,4. Der Tourismus sorge jährlich für einen Umsatz von 150 Millionen Euro. 3000 bis 4000 Arbeitsplätze hängen an der Erholungs- und Tourismusbranche. Darüber hinaus ist das Landkreisgebiet Standort zahlreicher "Hidden Champions". Darunter sind die Hetzner Online GmbH, einer der größten Webhosting-Anbieter Deutschlands, und die Ossberger GmbH + Co., einer der Weltmarktführer im Turbinenbau.

Mit der Zukunftsinitiative Altmühlfranken unterstützt die Kreisverwaltung auf breiter Front die Landkreisentwicklung. Diese besondere Struktur der Bündelung verschiedenster Fachbereiche wurde lobend hervorgehoben. Der Kunststoffcampus Bayern, der 2015 eingeweiht wurde, sei ebenfalls einmalig, hieß es.

Im 23. Jahr des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" waren 4923 Unternehmen und Institutionen nominiert. 839 Unternehmen, darunter 24 Kommunen, waren in der letzten – der Jurystufe – gelandet. Für Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen gab es dabei lediglich einen Sonderpreis Kommune. Aus dem Landkreis hatten es neben dem Landkreis selbst auch die Firmen RF Plast GmbH, Zweirad Gruber GmbH, Abel-Wellpappe, Dotlux GmbH sowie die Stadt Gunzenhausen in die Jurystufe geschafft.