SPD-Kandidat will das Rathaus erobern

22.9.2018, 17:07 Uhr
SPD-Kandidat will das Rathaus erobern

© Peter Tippl

Bei der gutbesuchten Nominierungsversammlung im "Radl-Hotel" erhielt der Kandidat Ultsch ein überzeugendes Votum: Alle elf wahlberechtigten Mitglieder stimmten für ihn.

Mit der von Willy Brandt geprägten Aussage "mehr Demokratie wagen" eröffnete Ortsvorsitzender Peter Banczyk die Versammlung und stellte den Kandidaten für den Chefsessel im Rathaus der 6000-Einwohner-Stadt vor. Der Petersauracher Bürgermeister Lutz Egerer, der den Kandidaten aus der Zeit als Fürther Stadtrat, der Vorstandschaft der SPD und der AWO gut kennt, hatte die Kontakte zu Ultsch geknüpft.

Davon überzeugt, einen hervorragenden Kandidaten mit Erfahrung in der Kommunalpolitik und auf der Verwaltungsebene gefunden zu haben, sei laut Banczyk die Wassertrüdinger SPD. "Menschen, die genau hinhören und Kritik und Anregungen aufnehmen", nannte Egerer in seinem Grußwort "wichtig", und für Bezirkstags-Vizepräsidentin Christa Naaß sei die Übernahme von Verantwortung eine klassische Eigenschaft der SPD – sowohl in der Bundespolitik, als auch hier in Wassertrüdingen.

Für Kreisvorsitzenden Hans Unger wäre ein SPD-Bürgermeister in Wassertrüdingen wichtig für das Netz der SPD-Gemeindeoberhäupter im Landkreis. Denn in Schopfloch, Petersaurach und Lichtenau leisteten die sozialdemokratischen Rathauschefs hervorragende Arbeit, und das dürfe auch in Wassertrüdingen wieder so sein.

Vor genau 40 Jahren habe sich laut OV-Kassier Alfred Pressel schon einmal ein SPD-Bürgermeister aus der Metropolregion erfolgreich durchgesetzt und habe über 20 Jahre lang Hervorragendes für Wassertrüdingen geleistet.

Stefan Ultsch stellte sich in der Versammlung vor. Gebürtig in Fürth, habe er die Realschule abgeschlossen und eine Ausbildung als Bürokaufmann bei einem Handelskonzern absolviert. Hier habe er sich in 25-jähriger Tätigkeit bis in leitende Positionen hochgearbeitet und sei im gesamten süddeutschen Raum mit Verwaltungsaufgaben betraut gewesen. Als kaufmännischer Leiter sei er danach in die Gebäudedienstleistungsbranche für mittelständische und große Unternehmen gewechselt, sei Vertriebsleiter und Generalbevollmächtigter im Unternehmen gewesen und habe 60 Mitarbeiter geführt.

Krankheit der Tochter machte Pläne zunichte

Ende letzten Jahres reifte demnach in der Familie – Ultsch ist verheiratet und hat eine 23-jährige Tochter – der Entschluss zu einem besonderen Projekt: Die junge Frau wollte ein integratives Café mit eigener Konditorei und Kaffeehaus starten, eine Krankheit der Tochter durchkreuzte diese Pläne. Und so hatte Ultsch die Wahl zwischen der Rückkehr in den angestammten Beruf und seinem Wunsch, sich für die Allgemeinheit und die Gesellschaft einzubringen. Er entschied sich für eine Bewerbung um das Bürgermeisteramt in Wassertrüdingen.

Lange Jahre habe er sich im Bürgerverein Burgfarrnbach engagiert, war sechs Jahre Stadtrat in Fürth, engagierte sich durch die Tätigkeit der Ehefrau bei der Evangelischen Gesamtkirchenverwaltung Nürnberg im kirchlichen Bereich und half bei Vereinsaktivitäten mit. Wandern und die Natur genieße er — und dies sei ja ein Markenzeichen der Region um Wassertrüdingen, in der er ausgesprochen herzlich und offen aufgenommen worden sei.

Mehr Transparenz schaffen

Als Hauptgrund für seine Bewerbung nannte er "die zu bewältigende Aufgabe" und das Ziel, mehr Transparenz zu schaffen. Das Mitnehmen der Bürger bei Entscheidungen, sei wichtig, dazu komme "natürlich" eine erfolgreiche Landesgartenschau und danach die entsprechende Nachhaltigkeit. Dazu versprach er eine solide Finanzpolitik, die er aus seiner aktiven Stadtratszeit in Fürth sehr gut kenne.

Zunächst werde er, im Falle einer erfolgreichen Wahl, einen Zweitwohnsitz in Wassertrüdingen nehmen und dann werde die familiäre Situation neu beurteilt, antwortete Stefan Ultsch auf eine entsprechende Nachfrage. Der Ortsverband wird den Kandidaten laut Peter Banczyk bei allen Wahlveranstaltungen in der Stadt und den Ortsteilen unterstützen.

Angeregt wurde während der Versammlung eine Podiumsdiskussion mit Rainer Breit, was noch ausgelotet werden soll. Die erste Gelegenheit zum persönlichen Gespräch und Kennenlernen wird bereits beim Baustellenfest zur Landesgartenschau am Sonntag, 23. September, möglich sein; Ultsch wird dort jedenfalls anwesend sein.

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