SPD: Sanierte Stadthalle hat großes Potenzial

13.11.2018, 06:11 Uhr
SPD: Sanierte Stadthalle hat großes Potenzial

© Wolfgang Dressler

Alle zwei Jahre erörtern die gewählten Vertreter der Bevölkerung und die Spitzen der Verwaltung grundlegende Perspektiven für die Altmühlstadt, das Ganze hinter verschlossenen Türen und eben nicht in Gunzenhausen. Die zwei Tage im Tagungszentrum Schloss Hohenkammer im Landkreis Freising waren laut Angela Schmidt ergiebig und erwiesen sich wieder einmal als "nützliches Instrument für uns Stadträte". Der Erfolg der Zusammenkunft sei nicht zuletzt durch die professionelle Moderation erreicht worden. Man habe wie gewohnt keine Beschlüsse gefasst, dafür eine gute Informationsbasis erhalten, und alle hätten sich in die Diskussionen einbringen können.

Vieles von dem Besprochenen werde nun in das städtische Budget fürs kommende Jahr einfließen. Die Eckdaten stünden bereits fest, die detaillierten Beratungen begännen in Kürze, und wie immer werde der Stadtrat Mitte Dezember den Etat beschließen, was Angela Schmidt für genau richtig hält. In dem Gespräch mit dem Altmühl-Boten weist sie darauf hin, dass 2018 ein "Jahr der Umsetzung" war, das gelte gerade für die Stadthalle, aber auch für den Stauraumkanal an der Promenade. Ihre Fraktion habe hier alle Beschlüsse mitgetragen. Die Stadthalle sei ganz wichtig für die Stadt, und zwar für eigene Veranstaltungen wie auch für Aktivitäten örtlicher Vereine, Verbände und sonstiger Organisationen.

Darüber hinaus werde die Stadthalle Strahlkraft für größere Tagungen und Kongresse haben. Da könne und müsse man einiges erwarten ab 2019. Der neue Stadthallen-Manager Holger Syhre sei ja längst aktiv und habe schon einiges an Land gezogen, das stimme optimistisch. Die SPD habe bekanntlich dafür gestimmt, den Posten des Stadthallen-Managers zu schaffen. Diese Neuerung sei einfach erforderlich gewesen. Es gelte, das Potenzial der Halle voll auszuschöpfen, und dafür brauche es Spezialisten. Angela Schmidt: "Weit und breit gibt es keinen anderen Veranstaltungsort dieser Art und Größe, bis hin nach Nürnberg."

Die Voraussetzungen dafür, dass man gerade beim Tagungsgeschäft zulegen werde, seien günstig. Und im Übrigen verlasse man sich darauf, das tatsächlich drei Veranstaltungen parallel in den drei Hallenteilen laufen könnten. Auch das werde künftig bei der Vermarktung ein Plus bedeuten. Jedenfalls seien auch die Stadträte persönlich gespannt darauf, wie sich die runderneuerte Halle in einigen Monaten präsentieren werde.

Dennoch müsse man auch die derzeitige Befindlichkeit der Gunzenhäuser Bevölkerung im Auge haben. So mancher Bürger sei noch skeptisch angesichts der 17 Millionen Euro für die Erneuerung der Stadthalle. Sie sollten und müssten von dem Ergebnis, das ab dem Frühjahr mehr und mehr erkennbar sein werde, überzeugt werden. Dann könne jeder für sich beantworten: "Waren die 17 Millionen notwendig?". Solche Fragen würden auch noch auftauchen, wenn es an den Hochwasserschutz und die Neugestaltung der Altmühlaue gehe. Bei diesem Vorhaben habe sich gezeigt, wie nützlich es sei, wenn sich die Bürger einbringen könnten. Zum Glück habe man eine dauerhafte Mauer gegen ein mögliches extremes Hochwasser der Altmühl abwenden können.

SPD: Sanierte Stadthalle hat großes Potenzial

© Privat

Bei allem bisher Erreichten und den großen Investitionen der nächsten Jahre müsse man festhalten, dass die Verschuldung der Stadt massiv in die Höhe gehe. Das Thema Finanzen werde zwar von anderen Fraktionen nicht so aufgegriffen und dargestellt, wie es in der Amtszeit von Bürgermeister Federschmidt (SPD) der Fall gewesen sei, aber an den Tatsachen komme man nun einmal nicht vorbei. Und hier sei das Fehlen eines staatlichen Zuschusses für die Stadthalle ein bleibender Wermutstropfen. "In der vorigen Wahlperiode hätten wir ordentliche Zuschussgelder bekommen", gibt die SPD-Sprecherin zu bedenken und nennt den Betrag von 4,5 Millionen Euro. Leider sei Joachim Federschmidt damals von der bürgerlichen Mehrheit "an die Kette gelegt worden", und man habe das Projekt nicht anpacken können. Beim jetzigen, zweiten Anlauf zur Sanierung der Stadthalle habe die SPD alles mitgetragen und eben keine Blockadepolitik betrieben.

Bedauerlich sei zudem, dass der Raum Altmühltal, der auch für Privatfeiern zur Verfügung stand, der Sanierung mehr oder weniger komplett zum Opfer gefallen sei. Das habe sich zunächst in der Planung anders dargestellt, doch die Umstände hätten anderes erzwungen, nicht zuletzt wegen der Schnittstellen an den Dächern und der sich daraus ergebenden Frage der Gewährleistung.

Große Mehrheit zu erwarten

Das Investitionsprogramm für die nächsten Jahren liege mittlerweile vor. Die SPD-Fraktion werde hier wie auch bei den konkreten Zahlen für 2019 ihre konstruktive Linie beibehalten, aber zugleich den hohen Schuldenstand in gebotener Weise zur Sprache bringen, kündigt Angela Schmidt an. Zum Glück habe die Stadt nach wie vor eine sehr gute Einnahmesituation, das mache vieles verkraftbar. Man dürfe deshalb davon ausgehen, dass eine sehr große Mehrheit im Stadtrat den Etat inklusive der hohen Investitionstätigkeit beschließen werde. "Alles andere wäre inkonsequent", unterstreicht die Fraktionsvorsitzende, unterstützt von Bianca Bauer, eine ihrer Stellvertreterinnen.

 

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