Stadträte zu Besuch bei Metzger Rebelein

24.3.2011, 14:16 Uhr
Stadträte zu Besuch bei Metzger Rebelein

© sis

Sie setzten damit ihre Reihe der Betriebserkundungen fort. Das ist löblich, denn die Stadträte sollen schließlich wissen, worüber sie reden und entscheiden. Rebelein ist der leistungsfähigste Schlacht- und Metzgereibetrieb in der Stadt und ihrer Umgebung.

Seit 1988 ist die Firma in Gunzenhausen (zunächst in der Sonnenstraße 4 bei Gempel). 2002 hat sie im Gewerbegebiet neu gebaut und dort zunächst den Schlachtbetrieb hinverlagert, seit 2006 ist die Metzgerei komplett. Von dort aus werden sechs Läden in Gunzenhausen (3), Ornbau, Wassertrüdingen und Spalt beliefert.

Es werden nicht nur die eigenen Schweine und Rinder geschlachtet, sondern auch die von anderen Metzgern aus der Region. Schlachttag ist der Montag. In drei Stunden werden 120 Schweine geschlachtet, danach sechs bis sieben Bullen.

Transparente Herkunft

40 Mitarbeiter zählt die Firma. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen, ein Drittel sind Metzger. „Wir haben bisher 90 Lehrlinge ausgebildet“, sagt Chef Johann Rebelein nicht ohne Stolz in der Stimme. Beim Betriebsrundgang konnten die Stadträte in Erfahrung bringen, dass im sieben Meter hohen Räucherkamin bis zu 800 Stück Bratwürste zeitlich räuchern.

Gabi Rebelein, die Chefin des Hauses, erläuterte den Kommunalpolitikern den Stempel auf der abgepackten Frischware. Die verschiedenen Zahlen beziffern die Herkunft des Tieres (Geburt und Aufzuchtbetrieb) und sagte etwas aus über die Schlachtung und Zerlegung des Stücks. „So können wir das Rind- und Kalbfleisch lückenlos zurückverfolgen“, sagt Gabi Rebelein.

Aufwendige Produktion

Die beliebten Gunzenhäuser Bratwürste sind deshalb so gut, weil sie vier bis fünf Wochen geräuchert werden, dann auch noch verpackt ein Vierteljahr abgelagert werden bevor sie in den Handel kommen. In den Kühlräumen lagern bis zu 80 Schweinehälften und Teile von neun Großtieren.

Ab Dienstag wird zerlegt, das gibt dem Verbraucher die Garantie, dass er immer frische Ware im Laden vorfindet. Unternehmer wie Metzgermeister Johann Rebelein sehen zunächst einmal ihre handwerkliche Leistung und sind deshalb erbost, wenn sie feststellen müssen, dass andere am großen Kuchen ganz schön knabbern.

Ofenfertig aufbereitet

Beispielsweise der Veterinär, der am Schlachttag immer dabei ist und in der Stunde 216 Euro kassiert. Dagegen nimmt sich die Fleischbeschaugebühr von fünf Euro pro Schwein geradezu gering aus. Und noch etwas steigt Johann Rebelein die Nase hoch: um weiterhin Hunde-und Katzenfutter eindosen zu dürfen, bräuchte er jetzt eine Genehmigung der EU.

Das ist ihm dann doch zuviel des Bürokrams und deshalb profitiert nur mehr der eigene Hund von den Nebenprodukten. Neben der Metzgerei hat Rebelein noch ein Catering, das gut läuft. Nur an den Wochenenden hat er seinen Service reduziert: „Es geht einfach nicht, viele unserer Leute schaffen von morgens 3 Uhr ab, da muss am Sonntag Ruhe sein.“ Viele Produkte werden aber vorbereitet und müssen von den Kunden dann nur noch in den Ofen geschoben werden.