Startschuss für Wassertrüdinger Großprojekte

17.5.2017, 06:31 Uhr
Startschuss für Wassertrüdinger Großprojekte

© Peter Tippl

Mit "Wohlauf die Luft geht frisch und rein" hatten die "Wörnitzrussen" die Ministerin und anderen Gäste auf den Festakt eingestimmt. Den Festakt eröffneten die amtierende Bürgermeisterin Monika Breit mit Grüßen des erkrankten Stadtoberhaupts Günther Babel und Leitender Baudirektor Thomas Keller vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) Ansbach. Vor einem Jahr war die Ministerin nach den sturzflutartigen Regenfällen schon einmal im Landkreis Ansbach. Und zur Vermeidung dieses Szenarios werde der Hochwasserschutz realisiert, erinnerte Keller.

Nach Fertigstellung des ersten Deichabschnitts vor knapp zwei Jahren wird die Deichlinie in Kooperation mit den Baumaßnahmen der Landesgartenschau nun fortgesetzt und voraussichtlich in einem Jahr abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten von 8,3 Millionen Euro für zwei Kilometer Deichlänge werden vom Freistaat, der Europäischen Union und der Stadt Wassertrüdingen getragen.

Ein bedeutsamer Zukunftsschritt für Wassertrüdingen sind laut Bürgermeisterin Breit der Hochwasserschutz und die Landesgartenschau, für die auf einer Gesamtfläche von 13 Hektar zwei Landschaftsparks realisiert, die Altstadt als belebende Klammerfunktion eingeflochten und damit ein attraktives Erholungsziel für Stadt und Region geschaffen wird. Die Baukosten belaufen sich auf 7,5 Millionen Euro, gefördert mit rund 50 Prozent, und für die Durchführung der LGS werden 4,6 Millionen Euro veranschlagt, davon 2,1 Millionen Euro durch Förderungen und Einnahmen gedeckt.

Kreative Ideen eingebracht

Mit Fingerspitzengefühl und kreativen Ideen habe das Berliner Büro "Planorama" von Maik Böhmer ein schlüssiges Gesamtkonzept entworfen, das für Wassertrüdingen eine anspruchsvolle Aufgabe und zugleich immense Aufwertung bedeute. Zu dieser Zukunftsorientierung Wassertrüdingens gratulierte die Ministerin, denn mit dem Hochwasserschutz werde Sicherheit geschaffen und mit der Landesgartenschau eine nachhaltige städtebauliche und ökologische Entwicklung gestartet. Die Wohn- und Lebensqualität werde verbessert, die regionale Identität gestärkt und touristische Attraktivität gesteigert, so Scharf. Durch Wörnitz- und Klingenweiherpark würden Zugänge zur Natur verbessert, und mit dem "Gelenk-Gebäude" zeige Wassertrüdingen Mut zu moderner Architektur.

Gefördert werden die Grün- und Erholungsanlagen vom Freistaat mit 1,28 Millionen Euro. Den Zuwendungsbescheid überreichte Erich Häußer von der Regierung von Mittelfranken. Die Staatsministerin lobte abschließend das Landratsamt Ansbach für die schnelle Bearbeitung des wasserrechtlichen Verfahrens in knapp einem Jahr.

Startschuss für Wassertrüdinger Großprojekte

© Peter Tippl

Das Lob gab Landrat Dr. Jürgen Ludwig an die Staatsregierung für die Reduzierung des kommunalen Eigenanteils von 50 Prozent auf 35 Prozent zum Hochwasserschutz zurück. Mit der Schaffung der Landschaftsparks werde eine städtebauliche Aufwertung geschaffen, und thematisch würden für die LGS "Heimatschätze" aus Wassertrüdingen und der Region herausgehoben. Der Schlosspark Dennenlohe oder das Limeseum seien Schätze, die Verknüpfung zum Remstal mit dessen paralleler Gartenschau oder der gemeinsame Pavillon im architektonischen "Hingucker", dem Gelenk-Gebäude, mit Präsentation der drei benachbarten Landkreise wurden hier vom Landrat erwähnt. Er wünschte einen "geschmeidigen und zeit- und kostengerechten Verlauf" der Arbeiten.

Natur in der Stadt ist für Roland Albert, den Vorsitzenden der Gesellschaft zur Förderung der Bayerischen Landesgartenschauen und Präsident des Bayerischen Gärtnerei-Verbands, elementar wichtig für die Lebensqualität einer Stadt und ihrer Bewohner. Sein Augenmerk galt auch der Friedhofskultur, die ganz bewusst auf dem Weg zum Klingenweiherpark einbezogen werde. Natur und Stadt sollten zum Wohl der Menschen eine Einheit bilden, führten die beiden Geistlichen Dekan Hermann Rummel und Francesco Benini mit dem abschließenden Segen an.

"Natur in Wassertrüdingen" findet vom 24. Mai bis 8. September 2019 statt. In Bayern findet seit 1980 alle zwei Jahre eine Landesgartenschau statt. In den Jahren dazwischen wird unter dem Titel "Natur in der Stadt/ Gemeinde" eine sogenannte Regionalgartenschau veranstaltet. Für dauerhafte investive Maßnahmen in diesem Bereich hat das bayerische Umweltministerium bislang rund 100 Millionen Euro EU- und Landesmittel eingesetzt.

Damit wurden bayernweit über 700 Hektar Grün- und Erholungsflächen geschaffen. Rund 37 Millionen Besucher erfreuten sich bereits an den Veranstaltungen. In diesem Jahr öffnet vom 24. Mai bis 20. August mit der "Natur in Pfaffenhofen 2017" die elfte Regionalgartenschau in Bayern ihre Tore.

 

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