Sturm "Fabienne" fegte durch Altmühlfranken

GUNZENHAUSEN - "Fabienne" fegte durch Franken, und die rabiate Dame mit dem charmanten Namen hinterließ auch in der Region Gunzenhausen deutliche Spuren. 15 bis 20 Einsätze hatte die Polizei in der Altmühlstadt wegen des ersten Herbststurms zu verzeichnen.

Etwa in der Albert-Schweitzer-Straße, wo nach Auskunft eines Polizeisprechers "Bauzäune umgeworfen wurden und Bäume auf der Straße landeten". An mehreren Stellen im Stadtgebiet blies der Sturm auch Wahlplakate um, am BayWa-Kreisel hielten die Werbetafeln von Grünen und AfD ihm nicht stand.

Einen gehörigen Schrecken dürfte ein Autofahrer davongetragen haben, der an der Behelfsampel an der Einmündung der Bundesstraße 13 in die B 466 am Altmühlsee angehalten hatte. Die fragile Konstruktion war für "Fabienne" nicht stark genug, sodass eine Ampel herunterfiel und auf dem Autodach landete. Den Schaden schätzte die Polizei vor Ort auf etwa 500 bis 1000 Euro, verletzt wurde niemand.

Manche Hinterlassenschaften des Sturms entdecken Anwohner auch erst am Morgen nach dem Sturm. So ging es Anne Fink aus Pfofeld, deren erster Gedanke "Oh verflucht!" war: "Ich bin aufgestanden und ins Wohnzimmer gegangen, habe die Rollläden hochgezogen — und dann lag da der Baum direkt vor der Verandatür." Eine böse Überraschung, denn eine riesengroße Kastanie lag auf ihrem Haus. Im Dunklen am Abend, als sie nach Hause gekommen war, hatte Fink davon gar nichts bemerkt. Gerade deswegen war der Schrecken noch größer.

Im Dienstbereich der Polizeiinspektion Weißenburg waren insgesamt 13 Einsätze zu verzeichnen. Eine Vielzahl davon hatte mit umgestürzten Bäumen zu tun. Einige landeten auf geparkten Autos, es entstand jedoch nur geringer Sachschaden, Personen wurden nicht verletzt. Die jeweiligen Feuerwehren wurden zur Beseitigung der Bäume verständigt.

Anhänger weggeblasen

Kurz vor 19 Uhr kam es am Sonntag in Unterschwaningen zu einem Verkehrsunfall. Ein 64-jähriger Mann war mit seinem Pkw mit Anhänger von Ansbach in Richtung Wassertrüdingen unterwegs, als eine Windböe den Hänger erfasste und auf die Gegenfahrbahn schleuderte. Dort fuhr gerade ein 50-Jähriger aus Weiltingen, der gegen das Hindernis prallte. Der Gesamtschaden beträgt mehrere tausend Euro. Keiner der Beteiligten wurde verletzt.

Insgesamt drei umgestürzte Bäume wurden bei der PI Treuchtlingen gemeldet. Zwischen Graben und Bubenheim, in der Bürgermeister-Döbler-Allee und auf der Staatsstraße bei Langenaltheim kam es dadurch zu Verkehrsbehinderungen. Die Bäume wurden von den Feuerwehren beseitigt.

Auch der Zugverkehr litt unter "Fabienne": Am Montagmorgen fielen wegen Baümen auf den Gleisen mehrere Züge zwischen Gunzenhausen und Ansbach aus, noch am Mittag war die Strecke einspurig gesperrt. Gleiches galt für die Strecke zwischen Pleinfeld und Weißenburg, wo es zu erheblichen Verspätungen kam, und auch zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld lagen Bäume auf den Gleisen. Die Strecke konnte nach Auskunft eines Bahn-Sprechers allerdings vergleichsweise schnell wieder freigegeben werden, das hier — in Ermangelung derselben — keine Oberleitungen in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Die bayerische Schlösser- und Seenverwaltung schloss zur Aufarbeitung der Sturmschäden (umgefallene Bäume und Kübelpflanzen, abgebrochene Äste) sowie zur Sicherheitskontrolle der Bäume unter anderem vorübergehend den Ansbacher Hofgarten; im Schlosspark Ellingen wurden Teilbereiche abgesperrt.