Tag der offenen Gartentür in Hechlingen am See

22.6.2018, 06:01 Uhr
Tag der offenen Gartentür in Hechlingen am See

© Rosemarie Eisen

Es sind die Gärten von Ulrike Feichtinger, Margit und Dr. Rainer Niedermeyer, Kerstin und Markus Mößner, Inge Sauer, Gerda und Friedrich Kritsch sowie Erika Zäh. Die Besucher können durch diese Privatgärten flanieren, sich mit anderen Gartenfreunden austauschen, Erfahrungen und Ideen sammeln oder einfach nur bewundern, was sich aus verschiedenen Gartensituationen so machen lässt. Zusätzlich bietet der Obst- und Gartenbauverein Führungen durch den Hechlinger Hohlweg an. Über Jahrtausende entstand im Sandstein des Hahnenkamms ein beeindruckender Hohlweg von atemberaubender Schönheit.

Ganz nach dem Sprichwort "steter Tropfen höhlt den Stein" spülten Wassermassen fort, was Viehtrieb, Fuhrwerke und das Fußgetrappel fleißiger Kirchgänger vom Boden lösten. So schufen sie den Hechlinger Hohlweg mit einer Länge von 250 Metern und einer Tiefe von bis zu neun Metern. Die Führungen sind um 13 und 15 Uhr, der Treffpunkt ist am Eingang zum Hohlweg.

"Das Reizvolle dabei ist, dass verborgene Gartenschätze an einem Tag der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und der Austausch unter den Liebhabern der Gartenkultur gefördert wird", wirbt Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landschaftspflege, Carola Simm, für den "Tag der offenen Gartentür".

Tag der offenen Gartentür in Hechlingen am See

© Rosemarie Eisen

Dieser wird um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst im Park am "Forellenhof" durch Dekanin Annette Kuhn eröffnet. Der Posaunenchor umrahmt den Gottesdienst musikalisch. Hinweisschilder werden den Weg durch das Dorf, zu den beiden Führungen und zu den fünf Gärten leiten. Es sind zwei kleine Bewirtungsstellen eingerichtet. Außerdem werden im Park gegenüber dem "Forellenhof" Mittagstisch sowie Kaffee und Kuchen angeboten.

Einen ersten Vorgeschmack auf das Geschehen am Sonntag gab es bei der traditionellen Vorveranstaltung. Gerhard Durst, der Bezirksvorsitzende des Gartenbauverbandes, moderierte den Abend. Er erinnerte er daran, dass der "Tag der offenen Gartentür" seinen Ursprung im Landkreis hatte und erstmals 1997 in Sausenhofen stattfand.. Dass die Veranstaltung zu einem "Erfolgsmodell" werden sollte, war damals noch nicht absehbar. Aber bereits 2000 griff der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen die Idee auf, seit 2004 findet der Tag bayernweit statt, inzwischen auch in ganz Deutschland, Österreich der Schweiz und heuer erstmals in Luxemburg.

Tag der offenen Gartentür in Hechlingen am See

© Rosemarie Eisen

Gärten sind laut Durst ein wichtiger Bestandteil der Natur mit ihren Blumen, Gräsern und Baumbestand. Deshalb sei es bedauerlich, dass viele Gartenbesitzer derzeit ihre Gärten in "Steinwüsten" verwandeln. Um die Artenvielfalt gerade von Insekten zu erhalten, sei es wichtig, dass diese entsprechende Nahrung und Lebensbedingungen finden. Das sollte bei der Gartengestaltung bedacht werden, erklärte der Bezirks- und Kreisvorsitzende.

Stellvertretender Landrat Robert Westphal dankte den Gartenbesitzern für ihre Bereitschaft, ihren Anlagen für die Besucher zu öffnen, denn ohne sie wäre die Veranstaltung nicht möglich. Gärten, so der Politiker weiter, seien etwas sehr Persönliches. Sie könnten ein Rückzugsgebiet oder ein Treffpunkt sein. Ihre Gestaltung gebe Auskunft über die Eigentümer. Er kostet Zeit und auch Geld, aber die Arbeit sei für Gartenfreunde eine Befriedigung und oft Erholung.

Bürgermeisterin Susanne Feller sprach von einer gute Gelegenheit, den Ort nach außen zu tragen. Ihr Dank galt ebenfalls den Gartenbesitzern und dem örtlichen Gartenbauverein unter Vorsitz von Ernst Högner mit seinen vielen freiwilligen Helfern. Aus eigener Erfahrung wisse sie, wie aufwändig und aufregend es sei, im Vorfeld den Garten für die Besucher zu gestalten, dass aber der Besuch selbst viel Freude mache.

Für MdL Manuel Westphal sind Gärten ein Stück Heimat, das von den Besitzern gestaltet wird. Gerade im ländlichen Bereich gehöre der Garten dazu. Er prägt das Ortsbild und ist eine Verbindung zur Natur. Ein Trend, der nun auch unter dem Begriff "Urban Gardening" in die Städte wechsele.

Es blieb noch Zeit für einen Rundgang durch die Gärten. Ulrike Feichtinger präsentiert einen liebevoll gestalteten Vorgarten mit winterharten Kakteen und fleischfressenden Pflanzen. Margit und Dr. Reiner Niedermeyer zeigen ihr großzügiges, parkähnliches Areal durch das der Zankenbach fließt. Kerstin und Markus Mößner zeigen ihren Wohngarten in Hanglage, der mit Stauden und Gräsern angelegt ist.

Inge Sauer hat einen idyllischen Garten mit altem Baumbestand und einen liebevoll gepflegten Gemüsegarten. Gerda und Friedrich Kritsch zeigen ihren großen Garten mit alten Baumbestand, großem Gemüsegarten und einer aufwändigen Blumenterrasse ebenfalls in Hanglage. Erika Zäh hat einen schönen Wohngarten mit vielen Accessoires, einer Laube und einen Gartenteich.

 

Keine Kommentare