Triumph in der Hardangervidda

14.4.2018, 12:14 Uhr
Triumph in der Hardangervidda

© Kyle Meyer/Red Bull Content Pool

Die Hardangervidda in Norwegen ist die größte Hochgebirgsebene Europas und zugleich der größte Nationalpark des riesigen Landes im hohen Norden. Seit nunmehr acht Jahren trifft sich dort die Elite des Snowkitens zum "Red Bull Ragnarok", dem vom Getränkehersteller gepuschten härtesten Snowkite-Rennen der Welt, wie es marketingstrategisch gerne genannt wird. "Ragnarök" entstammt ursprünglich der nordischen Mythologie, es erzählt die Sage von der Geschichte und dem Kampf der Götter und deren Untergang.

350 Teilnehmer aus 30 Nationen

Der "Red Bull Ragnarok" kommt eher dem Kampf der Sportler mit den Elementen gleich. Zum wiederholten Mal hat diesen am vergangenen Wochenende Florian Gruber auf sich genommen. Der 24-Jährige Extremsportler vom Altmühltal-Segelclub in Muhr am See hat das Rennen 2016 bereits einmal gewonnen. Vor einer Woche, als die achte Auflage anstand, ging Gruber nach seiner Pause im Jahr 2017 wieder an den Start – als einer von rund 350 Teilnehmern aus 30 Nationen.

Bereits einige Tage zuvor reiste der in Garmisch-Partenkirchen lebende Gruber, der zusammen mit seinem Vater Erwin eine Surfschule am Kleinen Brombachsee betreibt, Richtung Skandinavien. "Entspannt hochfahren", nannte er seine Anreise über Dänemark, Schweden und einem Aufenthalt in Oslo, bei dem auch Tests für seine Skifirma und Ausrüster auf dem Programm standen.

Spion im Schnee

Mit zwei Tagen Vorlauf traf Gruber dann in der norwegischen Hochebene ein, studierte das Gelände und versuchte, so gut es ging, den Kurs "auszuspionieren". Der habe ihm dann "gefallen, das Gebiet war mir auch bekannt." Vom Start weg lief es gut für den Ansbacher Studenten. "Ich bin gut weggekommen und habe lange geführt", erzählt Gruber, doch dann hat der Wind nachgelassen – und Gruber fiel zurück.

Triumph in der Hardangervidda

© Daniel Tengs / Red Bull Content Pool

Nach einem Wechsel des Kites und der Ski kam Gruber aber heran, in der letzten Runde übernahm er wieder die Führung und rettete nach vier Stunden und einer Minute zwei Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Felix Kersten ins Ziel. "Ein hartes Rennen" resümierte Gruber, der sich nach der Siegerehrung am Samstagabend wieder auf den Heimweg machte.

Am Dienstag widmete er sich wieder seinem International Management-Studium für Spitzensportler an der Hochschule in Ansbach, trainiert wurde am Altmühlsee auch schon wieder. "Weg vom Schnee, ab aufs Wasser", lautet nun das Motto des 24-Jährigen, der sich auf die Deutsche Meisterschaft im Kitesurfen Mitte Mai auf Sylt vorbereitet. Anfang Juni geht es mit der Hydrofoil Pro Tour im französischen Montpellier weiter. Bei der ersten Station in Mexiko landete Florian Gruber Ende März, wie berichtet, auf Rang fünf.

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