Urlauber beklagt Funklöcher am Kleinen Brombachsee

22.9.2017, 06:00 Uhr
Urlauber beklagt Funklöcher am Kleinen Brombachsee

© Jürgen Eisenbrand

Der Baden-Württemberger und "regelmäßige Altmühl-Bote-Leser (wenn wir vor Ort sind)" hat übers Internet von der Funkloch-Aktion der Nürnberger Nachrichten erfahren, an der auch unsere Redaktion teilnimmt. Rings um die Brombachseen haben Leserinnen und Leser schon einige rote und orangefarbene Punkte verzeichnet, sie stehen für gar kein oder schlechtes Netz.

Der Seenland-Gast schreibt in einer Email an die Redaktion: "Während der Urlaubszeiten mit vielen Urlaubs-, Camping- und Badegästen wird selbst Telefonie schwierig – weil einfach die Kapazität absolut nicht ausreichend ist." Er habe bislang von keiner Stelle eine klare Auskunft dazu erhalten.

Beim Anbieter O2 dauere es teils Stunden, eine Whatsapp-Nachricht zu verschicken. Der Leser kritisiert, dass der Anbieter letztes Jahr einen Sender entfernt habe und seine Kunden nun mit einer 2G-Verbindung "hängen lässt", Vodafone sei "leider nicht viel besser".

Hinter O2 steht der Konzern Telefónica, der auf Anfrage des Altmühl-Boten bestätigt: "Im Zuge unserer Netzzusammenführung wurden an vielen Orten doppelt vorhandene Mobilfunkanlagen abgebaut. So auch im November 2016 in der Nähe des Brombachsees." Trotzdem, so die Pressestelle, sei "der Empfang für unsere Kunden weiterhin gewährleistet", weil "automatisch eine benachbarte Mobilfunkanlage die Versorgung" übernehme. "Auch rund um den Brombachsee ist weiterhin eine flächendeckende GSM-Netzversorgung und teilweise UMTS-Versorgung gegeben."

Besseres W-Lan soll auf dem Campingplatz Abhilfe schaffen

Für Dieter Hofer, Geschäftsleiter des Zweckverbands Brombachsee (ZVB), der den Campingplatz in Langlau betreibt, ist das Thema nicht neu. Beim Internetzugang will er für eine Verbesserung sorgen: Ab nächstes Jahr soll das W-Lan am Platz mehr Kapazität haben. Darüber werde mit einem Drittanbieter verhandelt, Details könne er noch nicht nennen. Hier besteht ein Vertrag mit dem Anbieter und dadurch die Chance, nachzuverhandeln.

Auf mobiles Surfen und Telefonieren habe der ZVB aber keinen direkten Einfluss und es sei ohnehin fraglich, ob eine Beschwerde die großen Anbieter interessiere, meint Hofer. Gerade in der Hauptsaison, wenn der Platz richtig voll sei, seien Überlastungen kaum zu vermeiden. In diesem Sommer, von Juni bis etwa Mitte September, hatten zwei Anbieter laut Hofer zudem technische Probleme mit ihrem Sendemast.

In Gunzenhausen klappt's, in Muhr nicht - und andersrum

Uwe Grünsteidel, Leiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Gunzenhausen, zu der Pfofeld gehört, erklärt, Beschwerden von Einheimischen und Gästen seien bei ihm bislang - bis auf diejenige unseres Lesers aus Baden-Württemberg - nicht eingegangen.

Aus eigener Erfahrung weiß er, dass es je nach Anbieter an verschiedenen Stellen in der Region Probleme geben kann, bei ihm selbst beispielsweise sei der Empfang in Gunzenhausen gut, in Muhr jedoch schlecht. Das sei eben "Pech".

Neuer Sendemast in Absberg

Die VG hat laut Grünsteidel eine Anfrage eines Tochterunternehmens der Telekom vorliegen, am Bauhof in Absberg einen neuen Sendemast aufzustellen (die Sendemasten in der Region sind bei der Bundesnetzagentur in einer Karte verzeichnet, allerdings ohne Details zu den Anbietern). Dieser solle zumindest für das D1- (Telekom) und D2-Netz (Vodafone) genutzt werden, bei O2 wisse er es nicht. Direkt an die Unternehmen wenden, um Funklöcher anzukreiden, könne sich die VG nicht - dafür seien die Gemeinden selbst zuständig.

Unser Urlaubsleser hofft jedenfalls auf einen Erfolg im Kampf gegen Funklöcher im Seenland und mahnt: "Die Situation dürfte auf Dauer Tagestouristen und Badegäste - vornehmlich junge Familien und jugendliche Leute, also die kommende Urlauberklientel rund um die Seen - sicher vertreiben."

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