Von Haundorf nach Österreich getuckert

31.12.2018, 12:13 Uhr
Von Haundorf nach Österreich getuckert

© privat

Die intensive Vorbereitung war Sache von Oldtimerbesitzer Hermann Roth aus Aue. In akribischer Arbeit arbeitete er den Routenplan für die siebentägige Tour aus, die mit "Einmal Leben ohne Träume ist wie ein Garten ohne Blumen" betitelt wurde.

So trafen sich Friedrich Beil mit Ehefrau Ingrid aus Seitersdorf, Hermann Roth aus Aue und der Haundorfer Johann Pfenninger zu detaillierten Vorgesprächen. Die Traktoren und Wohnanhänger wurden genau geprüft, und kleine Ersatzteile waren schnell besorgt. Es galt, Proviant zu bunkern und die Fahrstrecke auszutüfteln, da man ohne Navigationsgerät auskommen musste.

Am ersten Tag wurden rund 183 Kilometer bewältigt . Die Fahrstrecke führte über Monheim, Rain am Lech nach Rausging zum dortigen Gasthof "Drexl", mit dessen Besitzerfamilie die Altmühlfranken seit Jahren eine Freundschaft pflegen. Es folgten am zweiten Tag 145 Kilometer über Weilheim und den Achensee zum Campingplatz im österreichischen Westendorf. So manche Autofahrer grüßten winkend und oder riefen bei den Überholvorgängen "Gute Fahrt".

Nach dem Frühstück aus dem Proviantwagen ging es bei gemütlichem Tempo über den bekannten Wintersportort Kitzbühel nach Mittersill und vorbei an Zell am See zum Zielort Bruck an der Großglocknerstraße. Hier fand die 17. Oldtimer-Traktoren-Weltmeisterschaft statt. Am Abend stand ein zünftiges Fest "Rund uman Brunn" an, dabei wurden erste Kontakte mit Teilnehmern aus anderen Nationen geknüpft.

Eine Wertungsprüfung bestand darin, auf der für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrten Großglockner-Hochalpenstraße so gleichmäßig wie möglich unterwegs zu sein. Bei strahlendem Sonnenschein und guter Fernsicht ging es hinauf bis in eine Höhe von 2400 Metern zum Parkplatz "Fuchstörl".

Beeindruckend, wie sich die "Traktorenschlange" der 548 Teilnehmer sich durch die zahlreichen Kurven und Kehren bewegte. Friedrich Beil fuhr nach Wertungsschluss mit seinem Eicher-Schlepper aus dem Baujahr 1959, 25 PS, sogar noch weiter bis zur 2571 Meter hoch gelegenen Edelweiß-Hütte, um von dort mit Ehefrau Ingrid das Bergpanorama zu genießen.

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Zurück in Bruck startete am Abend im Festzelt der "WM-Ball" mit dem Einzug der Nationen und der Bekanntgabe des "Traktoren-Weltmeisters 2018". Sieger wurde im Gesamtklassement der Österreicher Rudolf Hummer mit einem "Steyr 288". Johann Pfenninger platzierte sich mit seinem Traktor ICH 353 auf Platz 130. Friedrich Beil erreichte mit dem Eicher-Traktor der Baureihe EM 200 den 205. Platz. Hermann Roth folgte mit seinem Traktor MAN A 32 knapp dahinter auf Platz 207. Michael Städtler erreichte mit seinem Traktor-Güldner 45 mit Platz 255 einen Mittelplatz. In der Mannschaftswertung belegte man den 32. Platz. Als hervorragend darf das Abschneiden von Johann Pfenninger bei der inoffiziellen Schnelligkeitswertung gesehen werden, ebenfalls auf der Hochalpenstraße. Hier belegte der Haundorfer den 2. Platz.

Das Fazit der drei Teilnehmer nach der zweitägigen Rückfahrt: "In Erinnerung bleiben sieben unvergessliche Tage bei schönstem Wetter in guter Kameradschaft, ohne technische Pannen, viele Oldtimergespräche mit Freunden und Bekannten aus Österreich, Schweiz, Holland und England und immer fröhlichen Menschen."

Die "Oldtimerfreunde im Fränkischen Seenland" treffen sich jeden letzten Samstag im Monat im Gasthaus "Zum Hirschen" in Muhr am See. Interessierte sind herzlichst eingeladen.

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