Wald: „Bauern“ und „Knechte“ feierten Lichtmess

3.2.2017, 18:10 Uhr
Wald: „Bauern“ und „Knechte“ feierten Lichtmess

© Ludwig Göttler

So versammelten sich am 40. Tag nach Weihnachten, dem Beginn des früheren Bauernjahres, zahlreiche Brauchtumsfreunde in alter ländlicher Tracht in ihrer Dorfwirtschaft, in Wald. Erfreut über die große Resonanz hieß Heimatvereins-Vorsitzende Marion Schwarz neben den Bauern mit ihren Bäuerinnen und Dienstboten, für die Lichtmess einst ein „hoher Feiertag“ war, die Ortsvorsteher aus Wald und Streudorf samt der Geistlichkeit willkommen.

Denn am 2. Februar bekamen die Dienstboten früher den Rest ihres Jahreslohns ausbezahlt — und wenn sie Glück hatten, mussten sie sich nicht nach einen neuen Arbeitsplatz umsehen. So soll der Bauer laut Erzählungen zu seiner Bäuerin gesagt haben: „Von mir aus und vom Knecht aus kann die Magd wieder bleiben.“ Das Dienstverhältnis wurde dabei verbindlich mit einem Handschlag besiegelt.

Kraut und Fleisch

Im Rahmen des fröhlichen Beisammenseins  in der neu renovierten Traditions-Gaststätte fanden nicht nur die fränkischen Genüsse wie Kraut und Fleisch oder „a Boor Broudwerrschd“ große Beachtung, insbesondere sorgten auch die musikalischen und in Gedichtform vorgetragenen Wort-Beiträge für heitere Stimmung.

Während die „Walder Dorfmusik“ unter Leitung von Marita Gulden musikalisch durch den geselligen Abend führte, sangen sich die „Walder Gmabüschsänger“ mit lustigen fränkischer Weisen in die Herzen der Gäste. Mit reichlich Applaus entlohnten die „Lichtmessfreunde“ auch das „Lichtmesstrio“ Andreas Frey, Maria Stark und Martin Linck, die es verstanden, die Besucher unter anderem mit einem Lied über nachwachsende Rohstoffe zum Mitsingen zu bewegen.

Wald: „Bauern“ und „Knechte“ feierten Lichtmess

© Ludwig Göttler

Während im weiteren Verlauf der Gerstensaft — und mitunter auch Hochprozentiges — die Stimmung aufhellte, erfreuten sich viele der Gäste an den von den Landfrauen selbstgebackenen Striezel und „Feierspotzen“. Und auch ein schönes Stück Kuchen oder einen feinen Zopf ließ sich die heitere Gesellschaft bei einer „Schooln“ Kaffee sichtlich munden.

Nach guter Unterhaltung, reichlich Essen und Trinken traten die Bauern mit ihren Bäuerinnen gut „gestärkt“ den Heimweg in ihre Gemächer an.

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