Was ist heuer auf der Gunzenhäuser Kirchweih geplant?

7.3.2018, 17:21 Uhr
Was ist heuer auf der Gunzenhäuser Kirchweih geplant?

© Erich Neidhardt

Insgesamt sei man mit dem Ablauf des Fests 2017 sehr zufrieden gewesen, lobte Eckerlein beispielsweise die gute Zusammenarbeit mit der Stadtbrauerei Spalt, die erstmals den Gerstensaft lieferte. "So soll es weitergehen", betonte der Amtsleiter und stellte in groben Zügen das Programm für dieses Jahr vor: Die Kerwabuam und -madli werden wieder einen Kirchweihbaum aufstellen, das "Kerwa-Wiegen" und der traditionelle Auftakt am Samstagnachmittag mit Gambrinus Klaus Carl auf dem Marktplatz sind ebenfalls nicht wegzudenken. Dazu kommen weitere feste Bestandteile wie der Empfang der ehemaligen Gunzenhäuser im Haus des Gastes, ein Auftritt der Schäfertänzer sowie die Abende der Vereine und Betriebe samt Baumklettern.

Luft nach oben sieht Eckerlein bei den Bieranstichen, die letztes Jahr zeitversetzt in den beiden Zelten stattfanden und nur wenige Besucher anlockten. Abhilfe schaffen könnten hier die Kerwabuam und -madli, die für ihr zehnjähriges Bestehen ein regionales Treffen mit anderen Kirchweih-Vereinigungen und Zünften planen. Auch Ehemalige seien hier willkommen, betonte Stadtrat Volker Sanwald (CSU) und war sich mit Florian Perri und Uwe Kazmierowski als Vertreter der Kerwabuam und -madli einig, dass dadurch die Zelte beim Anstich besser gefüllt werden könnten.

Für ein volles Zelt könnte auch ein politischer Gast sorgen: Die hiesige CSU ist dran, den dann wohl amtierenden bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder am Freitag vor dem offiziellen Kirchweihbeginn auf den Schießwasen zu holen. Noch ist sein Kommen nicht in trockenen Tüchern, aber die Vorbereitungen laufen. Genauso wie für das Kirchweih-Boxen, das ins Festzelt zurückkehren soll. Wie Eckerlein informierte, will Festwirt Andreas Widmann, der aus terminlichen Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen konnte, diese traditionelle Veranstaltung wieder aufleben lassen.

Was ist heuer auf der Gunzenhäuser Kirchweih geplant?

© Wolfgang Dressler

Die Stadthallenbaustelle wird bis September nicht verschwunden sein, so dass die Familie Zöllner als Festplatzorganisator erneut mit einer eingeschränkter Fläche zurecht kommen muss. Das tut dem Tatendrang von Sabrina Zöllner jedoch keinen Abbruch, die die Schausteller bereits unter Vertrag hat. "Die Auswahl ist sehr ausgewogen, es ist für jeden Geschmack etwas dabei", zeigte sie sich gegenüber den Ausschussmitgliedern sehr zuversichtlich. Sie regte an, den Bauzaun ein wenig nach hinten zu rutschen, um für schmale Fahrgeschäfte Platz zu haben. Noch in Planung ist ein Kirchweihgottesdienst direkt auf dem Autoscooter.

Toller Ausklang mit Feuerwerk

Eine längere Diskusssion entspann sich im Sitzungssaal um das Feuerwerk, das eigentlich immer am Mittwoch gezündet wird. Letztes Jahr war es allerdings am geplanten Termin so windig, dass es kurzfristig auf den Sonntag verschoben worden ist. Da herrschten dann beste Bedingungen, "und der Festplatz war so voll wie selten", erinnerte sich Eckerlein. Und auch Sabrina Zöllner schwärmte vom tollen Kirchweihausklang 2017, was wiederum die Frage aufwarf, ob man am Mittwoch festhalten müsse.

Lege man das Feuerwerk generell auf den Sonntag, habe man unter der Woche ein Loch, gab der Tourismuschef zu bedenken. Starke Kapellen seien eher nicht dazu bereit, am Mittwoch aufzutreten und den Abend damit aufzuwerten, so seine Erfahrung. Außerdem fehle dann ein möglicher Ausweichtermin, sodass das Feuerwerk eventuell ganz ausfalle. Überlegungen gibt es also einige und auf Vorschlag von Dr. Werner Winter (Freie Wähler) und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz sollen sich Festwirte, Betreiber und Wolfgang Eckerlein zusammensetzen und das Für und Wider abwägen.

Ebenfalls schon viele Überlegungen und konkrete Pläne hat Festwirt Horst Gruber für die kommende Kirchweih. Aus seinem ursprünglichen Weinzelt wurde im vergangenen Jahr ein Regionalzelt mit unterschiedlicher Bierauswahl. Das soll es auch bleiben, kündigte der Wirt an, der auch an den Halbliterkrügen festhalten will. "Die haben sich bewährt." Wieder auf die Karte kommt der Federweißer, der von vielen Gästen vermisst worden sei. Das Zelt werde neu gestaltet und erhalte einen Hüttencharakter, die weißen Planen sollen weitgehend verdeckt werden, versprach er.

Bereits festgezurrt sind die Auftritte der Stimmungskapellen, die Linedancer sind wieder mit von der Partie und auch eine Trachten-Modenschau samt Ladies-Night wird es erneut geben. Der Donnerstagnachmittag steht mit einem Kasperltheater im Zeichen der Familien und klingt erstmals mit einem fränkischen Heimat- und Brauchtumsabend aus.

Nicht aus dem Kirchweihprogramm wegzudenken ist der Festzug am Kirchweihmontag, der heuer unter dem Motto "Helden unserer Jugend aus Film, Funk und Fernsehen" steht. Allerdings schafft er es, wie auch der Eröffnungsumzug am Samstag, nie bis auf den Festplatz, sondern löst sich bereits in der Weißenburger Straße auf. Eine Tatsache, die Volker Sanwald gerne ändern würde und in Gerald Brenner (CSU) einen Befürworter fand. Auch Bürgermeister Fitz erwärmte sich für die Idee, die Züge direkt über den Schießwasen zu leiten. In der Schützenstraße könnten sie sich dann auflösen. "Da ist genügend Platz", meinte der Rathausschef, gab aber zu bedenken, dass zuerst die Fragen der Sicherheit abzuklären seien.

Die im letzten Jahr geänderte Sperrzeitregelung mit der Verlängerung um eine Stunde wollte außer Alfred Müller (SPD) niemand aus der Runde in Frage stellen. "Das kam sehr negativ an", sagte der Frickenfelder und forderte eine Rückkehr zum alten Stand, handelte sich damit von Fitz jedoch eine klare Absage ein: "Die Rechtslage ist sonnenklar."

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