Weißenburg: Hightech hilft den Ärzten

15.8.2014, 23:00 Uhr
Weißenburg: Hightech hilft den Ärzten

© Klinikum Altmühlfranken

Patienten und Ärzte geben immer häufiger minimalinvasiven Therapien den Vorzug, unter anderem weil sie im Regelfall mit schonender Betäubung durchgeführt werden und mit kürzerem Aufenthalt in Krankenhaus oder Praxis verbunden sind als vergleichbare chirurgische Eingriffe. „Bei dieser Behandlungsmethode werden bildgebende Verfahren benötigt, um das schmerzfreie Vorschieben der Instrumente in den natürlichen Wegen, wie Blutgefäße und Gangsysteme, zu überwachen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Krankenhauses.

Gerade die Gastroenterologie und Diabetologie des Weißenburger Klinikums ist spezialisiert auf endoskopische Eingriffe am Magen-Darm-Trakt, der Leber, Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse. Chefarzt Dr. Stephan Limmer steht nun eine neue, hoch­moderne multifunktionale Durch­leuch­tungseinheit zur Verfügung.

Sie zeichnet sich durch eine extrem hohe Qualität der 2-D-Bildgebung und ein breites Spektrum von 3-D-Anwendungen aus. „Wir verwenden das Gerät für alle Untersuchungen, die einer Durchleuchtung bedürfen“, so Limmer. Gerade für die Diagnostik von Gallenwegstumoren sei die sehr hohe Bildqualität besonders wichtig, um die OP zu beurteilen.

Das neue Gerät zeichnet sich durch guten Ergonomie und hohe Flexibilität aus. Der verstellbare bildnehmende C-Bogen lässt sich schnell und präzise in nahezu alle Richtungen um den liegenden Patienten bewegen und ermöglicht so die Betrachtung der inneren Organen von verschiedenen Seiten. Und auch die Strahlenbelastung für den Patienten und den Untersuchenden ist deutlich vermindert.

„Durch den Einsatz von Industrierobotertechnik bei bildgebenden Systemen sind die behandelnden Ärzte in der Lage, den Patienten von allen Seiten mit vorher nicht gekannter Präzision zu betrachten. Unser System erhöht erheblich die Bildqualität und erleichtert den Ärzten während des Eingriffs die Arbeit“, erklärte Dr. Norbert Gaus, Leiter Angiographie, Fluoroskopie und Radiographische Systeme bei Siemens Healthcare.

Um das neue Gerät aufstellen zu können, mussten erst die nötigen räumlichen Gegebenheiten am Klinikum geschaffen werden. Bei laufendem Betrieb wurde der Funktionsraum modernisiert und den Bedürfnissen des neuen Gerätes angepasst, Türen wurden verlegt und Stahlträger eingezogen. Doch nicht nur die Bauarbeiten verlangen dem Klinikum viel ab. „Um dieses Hightechgerät unseren Patienten und Mitarbeitern zur Verfügung stellen zu können, mussten wir knapp 450 000 Euro investieren, wobei der Hauptanteil mit 336 000 Euro bei den Anschaffungskosten des Gerätes liegt“, macht Stefan Leubert, kaufmännischer Direktor des Klinikums Altmühlfranken, die finanzielle Dimension deutlich.

Nahezu zeitgleich mit der Durchleuchtungseinheit wurde auch ein neuer Überwachungsraum ausgebaut und in Betrieb genommen. Hier können Patienten nach einem Eingriff mit modernstem Gerät überwacht werden. Jedes der fünf Monitorbetten verfügt über sämtliche Geräte zur Beobachtung der Herz- und Kreislauffunktionen (EKG-Monitor, automatische Messung von Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz und Körpertemperatur).

Bei der neuen Überwachungseinheit standen vor allem die Sanierungskosten des Raumes finanziell im Vordergrund. Von den knapp 100000 Euro entfällt ein Drittel auf die moderne Ausstattung und die Medizintechnik. „Gerade nach einem endoskopischen Eingriff, unabhängig ob ambulant oder stationär, ist es besonders wichtig, die Patienten über einen gewissen Zeitraum rund um die Uhr zu beobachten. Nun stehen uns fünf Monitorbetten nach modernsten Standards für die Nachsorge zur Verfügung, um die Patientensicherheit auf höchstem Niveau zu gewährleisten“, versichert Chefarzt Limmer.

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