Wenn Schüler zu Helfern werden

22.7.2016, 18:01 Uhr
Wenn Schüler zu Helfern werden

© Tim Mummert

An vielen Schulen wird inzwischen Sozialdienst angeboten, und auch genutzt. Einige Schüler sind jedoch leider der falschen Ansicht, es wäre langweilig, sich sozial zu engagieren. Am Simon-Marius-Gymnasium (SMG) in Gunzenhausen, wo es den Sozialdienst schon seit über 30 Jahren gibt, sind Schüler von der siebten bis zur zwölften Klasse dabei.

Manche Abiturienten besuchen sogar schon seit vier Jahren ältere Menschen im Altersheim. Und für diejenigen, für die das Altersheim zu langweilig ist und die ein wenig Abwechslung haben wollen, gibt es Alternativen: Sie können entweder mit Erstklässlern lesen oder ,,Menschen in Not“ helfen.

Grundsätzlich ist es so: Am Anfang des Schuljahres kommt eine Durchsage für alle Interessierten, in der eine Zeit und ein Treffpunkt angegeben werden. Bei diesem ersten Treffen hinterlässt man seinen Namen und seine Telefonnummer, zusätzlich schreibt man noch hin, welche Art von Sozialdienst man machen möchte. Zur Auswahl stehen drei Optionen: Das Klassische ist, man geht ungefähr eine Stunde lang in das Altersheim (den Tag und die Zeit darf man sich aussuchen) und unterhält sich mit einem älteren Menschen, der einem zugeteilt wird.

Nicht nur unterhalten

Und es muss nicht nur beim Unterhalten bleiben. Man kann auch mit ihnen spazieren gehen oder zum Beispiel Mensch-Ärgere-Dich-Nicht oder Schach spielen, falls einem der Gesprächsstoff ausgeht. Aber manchmal muss man einfach nur zuhören. Jedenfalls ist es immer schön zu sehen, wie sich die Senioren über den Besuch jüngerer Generationen freuen. Falls man mit seinem Rentner nicht zurecht kommen sollte (weil man sich vielleicht nicht so gut versteht), kann man sich immer an die verantwortlichen Lehrerinnen Margot Deininger-Meyer und Anita Domel wenden. Diese werden die Sache dann klären, und wenn man möchte, kann man auch einem anderen Altenheimbewohner zugeteilt werden.

Eine weitere Option ist, dass man sich zusammen mit einem Erstklässler nach der Schule hinsetzt und lang mit ihm liest, da dessen Eltern beispielsweise abends erst spät von der Arbeit nach Hause kommen und dann keine Zeit haben, mit ihrem Kind zu lesen.

Die dritte und letzte Möglichkeit ist, ,,Menschen in Not“ zu helfen. Das bedeutet, man wird kontaktiert, wenn sich jemand ein  Bein gebrochen hat und nun zum Beispiel seinen Rasen nicht mehr mähen kann. Für die Zeit, bis das Bein wieder verheilt ist, übernimmt man dann diese Aufgabe.

Das schöne am Sozialdienst ist, dass man am Ende des Jahres das wundervolle Gefühl hat, geholfen zu haben. Sei es, dass man einem Senior den etwas langweiligen Alltag versüßt oder man einem Schulkind ein leichteres Schulleben und vielleicht ein neues Hobby geschenkt hat.

Als zusätzliche Belohnung und Dankeschön gibt es vor Weihnachten ein gemeinsames  „Fest“ mit Plätzchen, Punsch, Musik und Spaß. Und kurz vor den Sommerferien kommt noch ein Mittagessen in einem Restaurant in der Stadt hinzu.

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