Wer erobert Bürgermeisterstuhl in Wassertrüdingen?

4.11.2018, 07:39 Uhr
Wer erobert Bürgermeisterstuhl in Wassertrüdingen?

© Fotos: Peter Tippl

Initiiert hat diese Diskussionsrunde der Radiosender Radio 8 aus Ansbach, dessen Programmleiter Klaus Seeger die Moderation übernimmt. Seit etwa 15 Jahren organisiert Radio 8 diese Diskussionen im Vorfeld einer Bürgermeisterwahl und hatte bei Veranstaltungen in Bad Windsheim, Feuchtwangen, Ansbach oder Gunzenhausen laut Seeger rund 25 000 Besucher.

Wegen der politischen Turbulenzen in Wassertrüdingen mit Bürgerentscheid um das Lagerhaus oder die lange Abwesenheit des Bürgermeisters bot sich eine Veranstaltung in Wassertrüdingen geradezu an. Spannend sei es auch für Seeger, die beiden Kandidaten kennenzulernen und dem Publikum so einen weiteren Mosaikstein für ihre Entscheidung an die Hand zu geben.

"Klarheit schaffen, Verantwortung tragen, Gemeinsam gestalten" hat Stefan Ultsch, Bürgermeisterkandidat der SPD, sein Wahlprogramm überschrieben und Rainer Breit, nominiert von der CSU-Fraktion, hat sich für "Breit aufgestellt, bürgernah, aktiv" als Motto seiner Bewerbung entschieden.

Wer erobert Bürgermeisterstuhl in Wassertrüdingen?

Am Sonntag, 11. November, sind rund 4700 Wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt Wassertrüdingen aufgerufen, einen neuen ersten Bürgermeister zu wählen. Mit dem 38-jährigen Rainer Breit geht ein Einheimischer und Sohn der amtierenden Bürgermeisterin Monika Breit ins Rennen. Der 50-jährige Stefan Ultsch kommt aus Burgfarrnbach bei Fürth und hat sozusagen den "Blick von außen" auf die Stadt.

Der bisherige Amtsinhaber Günther Babel musste sich im Mai 2016 einer schwierigen Kopfoperation unterziehen, unternahm danach einige Anläufe zur Wiedereingliederung, konnte aber ab November 2017 die Amtsgeschäfte nicht mehr führen und wurde vor einer Woche bei einem Festakt im Bürgersaal in den endgültigen Ruhestand verabschiedet.

Wer erobert Bürgermeisterstuhl in Wassertrüdingen?

Mit immensem Einsatz führt 2. Bürgermeisterin Monika Breit die Amtsgeschäfte, die in den vergangenen zwei Jahren von großen Herausforderungen geprägt waren. Eine intensive "Finanzkrise" mit Gewerbesteuer- und Kreisumlagerückzahlungen von über 20 Millionen Euro schüttelte die Stadt, nicht minder schwierig die infrastrukturellen Aufgaben mit Teilneubau und Generalsanierung der Grundschule für 7,5 Millionen Euro und das Großprojekt "Kleine Landesgartenschau" mit Gesamtkosten (mit Hochwasserschutz) von rund 13,5 Millionen Euro. In die "heiße Phase" dieser Gartenschau wird sich nun das neue Stadtoberhaupt einarbeiten müssen. Genau diese Schau sehen Breit und Ultsch als Chance für die Stadt.

Ein "Sprungbrett für die Entwicklung der Stadt" beschreibt Rainer Breit die von 24. Mai bis 8. September laufende Gartenschau und für Stefan Ultsch ist "die Außenwirkung und Herausforderung enorm". Die Flächennutzung danach müsse aber auch im Blick gehalten werden. Den städtischen Haushalt zu konsolidieren sehen beide Bewerber als wichtig an. Für Breit stehen weitere "Großprojekte" nicht zu Debatte.

Stefan Ultsch bringt nach seiner Meinung gute Erfahrungen für knappe Finanzsituationen mit. Gebürtig in Fürth, habe er 28 Jahre Erfahrung in Firmenführung aufzuweisen, war selbständiger Unternehmer und sechs Jahre Stadtrat in Fürth. Der 38-jährige Rainer Breit ist in Wassertrüdingen aufgewachsen, hat ein Land- und Forstwirtschaftsstudium mit Diplom abgeschlossen und ist seit zehn Jahren als Arbeitsvermittler bei der Bundesagentur für Arbeit tätig.

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