Wie der Strom den Alltag veränderte

26.8.2014, 21:00 Uhr
Wie der Strom den Alltag veränderte

© Erich Neidhardt

Zu ihnen zählt die Gemeinde Muhr am See. Eine Ausstellung im Altmühlsee-Informationszentrum (AIZ) erinnert an die Anfänge und zeigt auf, wie der Strom die Region eroberte. Das Fränkische Überlandwerk (heute N-Ergie) trieb in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhundert den Leitungsausbau voran und klammerte dabei die Seegemeinde nicht aus. Am 28. Januar 1913 ging Altenmuhr ans Netz und wenige Monate später, am 7. Juli 1913, folgte Neuenmuhr.

Die N-Ergie hat wichtige historische Ereignisse aus 100 Jahren Stromversorgung der Region in einer Wanderausstellung zusammengefasst und zeigt diese noch bis Freitag, 12. September im AIZ. Die Schau kann bei freiem Eintritt Montag bis Freitag von 9.30 bis 12.30 Uhr besichtigt werden. Die Ausstellungstafeln geben allen Interessierten einen allgemeinen Überblick über die Geschichte der Stromversorgung in Franken. Thematisiert werden außerdem die Gegenwart und die Zukunft der Energieversorgung.

Die Besucher erfahren unter anderem, dass die öffentliche Stromversorgung in den Städten begann, wo es zunächst vor allem um mehr Sicherheit durch eine nächtliche Beleuchtung ging. So wurde beispielsweise in Nürnberg bereits 1896 die Elektrizität für die öffentliche Beleuchtung eingeführt.

Im Jahr 1925 kostete eine Kilowattstunde Tagstrom 15 Pfennig, was bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 160 Reichsmark eine Menge Geld war. 1930 wurden bereits 1586 Kommunen über 2880 Kilometer Fernleitungen vom FÜW mit Strom versorgt. Einen wahren Boom erlebte die Elektrifizierung in den 1950er- und 1960er-Jahren. „Alles wird elektrisch“ betitelt die N-Ergie in ihrer Wanderausstellung die rasante Entwicklung in dieser Zeit. Viel Raum widmet das Versorgungsunternehmen bei der Schau auch der in jüngerer Vergangenheit angestoßenen Energiewende.

Garniert wird die Ausstellung im AIZ mit einer Reihe von historischen Exponaten, die vom Muhrer Heimatverein zur Verfügung gestellt wurden. Das Spektrum reicht vom Röhren­radio über Waschmaschine, Föhn und Heizlüfter bis hin zum Küchenmixer, Bügeleisen und Telefon. Mit einer alten Spritze rundet die Freiwillige Feuerwehr die Schau im AIZ ab.

Zur Eröffnung hieß Bürgermeister Dieter Rampe eine Reihe von Interessierten willkommen. Er dankte der N-Ergie für die Bereitstellung der Informationstafeln sowie dem Heimatverein und der Feuerwehr für das Ausleihen der historischen Gerätschaften. Horst Hien, bei der N-Ergie Netz GmbH für die Betreuung der kommunalen Kunden zuständig, machte in seinem Grußwort deutlich, dass die Stromversorgung die gesellschaftliche und industrielle Entwicklung „unvorstellbar geprägt hat“. „Ein Leben ohne Strom wäre heute undenkbar“, stellte er fest. Der Gemeinde Muhr dankte er für 100 Jahre Zusammenarbeit und dem Heimatverein und der Feuerwehr für die Unterstützung bei der Ausgestaltung der Ausstellung.

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