Wieder Kulturherbst in Gunzenhausen

21.9.2016, 17:52 Uhr
Wieder Kulturherbst in Gunzenhausen

© Jürgen Eisenbrand

„Hier präsentiert sich die Attraktivität unserer Stadt“, gibt Bürgermeister Karl-Heinz Fitz bei der Vorstellung des Programms die Leitlinie vor. Und diese Präsentation wirke „weit über den Samstag hinaus“, ist sich der Rathauschef sicher. Denn: „Wenn die Kunden nicht am 1. Oktober einkaufen, dann tun sie es am 5. oder 6. Oktober.“ Das müssten auch die 44 beteiligten Einzelhändler, die zum Teil große Anstrengungen unternähmen, „so sehen“.

Hintergrund der Bemerkung: Im Vergleich zu den Vorjahren (2014: 54, 2015: 56) beteiligen sich heuer deutlich weniger Geschäfte am „Kulturherbst“. „Es ist ein Schwund da“, muss deshalb auch Wirtschaftsreferent Andreas Zuber unumwunden einräumen. Für manche Einzelhändler rentiere sich der Aufwand offenbar doch nicht, allerdings sei man mit der derzeitigen Teilnehmerzahl durchaus zufrieden, vor allem, „weil der Marktplatz sehr stark vertreten ist“. Zuber bedauert die Entwicklung, „aber wir können die Leute ja schließlich nicht zwingen mitzumachen, sondern wir müssen sie mit Leistung überzeugen“.

70 000 Euro kostet der Abend

Rund 40 000 Euro stehen aus Beiträgen der Geschäfte, Sponsorengeldern und einem Zuschuss aus der Stadtkasse zur Verfügung, um den Abend zu einem Erfolg werden zu lassen. Erika Gruber, die Vorsitzende des örtlichen Einzelhandelsverbandes, schätzt, dass die Ladeninhaber weitere 30 000 Euro in die Hand nehmen, um den Kunden ein ganz besonderes Einkaufserlebnis zu verschaffen.

Diese besondere Atmosphäre soll zum Auftakt des langen Feiertagswochenendes „eine fünfstellige Zahl von Besuchern“ in die Stadt locken, gibt sich City-Manager Markus Jocher optimistisch. Und die sollen nicht nur aus Altmühlfranken herbeiströmen, sondern auch aus den Nachbarlandkreisen Ansbach, Donau-Ries und Roth. Damit das klappt, „haben wir schönes Wetter bestellt“, scherzt Rathauschef Fitz, und die Organisatoren locken mit einer Fülle von Attraktionen.

Die auffälligsten Neuerungen: Vor dem Verlagsgebäude des Altmühl-Boten am unteren Marktplatz, das derzeit umgebaut wird, wird es eine vierte Bühne geben. Dort, unweit ihres neuen Sprachzentrums, präsentiert die Volkshochschule ihre aktuellen Kurse sowie ein Kinder- und Musikprogramm. Ab 20 Uhr werden hier zudem Gemälde zugunsten des Drogenhilfevereins JES versteigert. Und: Die „Kulturherbst-Meile“ ist länger geworden; erstmals ist auch der „Expert“-Markt in der Bahnhofstraße dabei.

Wieder Kulturherbst in Gunzenhausen

© Jürgen Eisenbrand

Ansonsten setzen die Organisatoren zumeist auf Bewährtes: den „Gunzenhäuser Klassikertag“, den ab 10 Uhr Oldtimer-Fachmann Harry Gießbeck präsentiert; viele spannende und attraktive Aktionen in den Geschäften; ein buntes Programm auf den Bühnen, wo nicht nur Kunst und Musik stattfindet , sondern sich auch Vereine und Initiativen vorstellen; eine festlich beleuchtete Altstadt; und ein umfangreiches Angebot für Kinder und Familien, bei dem das Einkaufszentrum Süd an der Weißenburger Straße (unter anderem G&B, Edeka Höfler) besonders stark vertreten ist. Hier sorgen erstmals trendige Food-Trucks für die kulinarische Grundversorgung der Besucher.

Museum mischt mit

Stärkere Akzente als im Vorjahr sollen die Museen setzen, denn, so Andreas Zuber: „Dort lief es etwas mau.“ Weil es aber politischer Wille ist, die städtischen Einrichtungen ins Programm einzubinden, gibt man hier nicht klein bei, sondern wertet das Programm auf: Das renommierte „Museum im Koffer“ wird im Stadtmuseum ab 15 Uhr mit Kindern ab acht Jahren eine interessant-abenteuerliche Reise in ein senegalesisches Dorf unternehmen.

Für Einzelhändlerin Erika Gruber jedenfalls ist angesichts des prallen Programms beim „Kulturherbst“ eines sonnenklar: „Diese lange Einkaufsnacht in Gunzenhausen ist etwas Besonderes. Und wer da nicht kommt, ist selber schuld.“

 

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