Zeitreise durch Gunzenhausens Geschichte

28.12.2016, 17:28 Uhr
Zeitreise durch Gunzenhausens Geschichte

© Marianne Natalis

Die Einrichtung sei, unterstrich der Fraktionsvorsitzende der Grünen in seiner Haushaltsrede in der letzten Stadtratssitzung des Jahres, für das Selbstverständnis von Gunzenhausen und für die Vermittlung der Geschichte der Stadt „unverzichtbar“ und von „enormer Bedeutung“. Deshalb dürfe das Thema nicht auf die lange Bank geschoben werden, vielmehr müsste möglichst bald ein zeitgemäßes museumspädagogisches Konzept entwickelt werden.

Die Stadt müsse sich von den „Wald-und-Wiesen-Konzepten“ der Museumspädagogik der 1970er- und 1980er-Jahre trennen. Stattdessen müsse im Museum das Besondere der Gunzenhäuser Geschichte herausgestrichen werden, sie müsse „erlebbar und erfahrbar“ werden. Eine Art Zeitreise durch die Historie der Altmühlstadt, wie sie Museumsleiter und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer vorschwebt, hält auch Schnell für eine gute Möglichkeit.

Auch dunkle Flecken

Beim Schöpfen aus dem reichen historischen Fundus sollten aber nach Meinung der Grünen auch dunkle Flecken der Vergangenheit nicht ausgespart werden. Es ist nicht nur die römische oder die markgräfliche Ära, es sind nicht nur Persönlichkeiten wie Andreas Osiander oder Simon Marius, die Gunzenhausen unverwechselbar machen. Es ist auch die NS-Zeit und die Auseinandersetzung damit.

Zu einem attraktiven Mittelzentrum gehört für die Grünen auch die Außendarstellung der eigenen Geschichte in einem Museum. Nicht gelten lassen will Schnell dabei das Argument, dass die Stadt dafür kein Geld habe. Im Haushalt 2017 gebe es einen Ausgabenrest von 30 000 Euro zur Erstellung eines Museumskonzepts. Dieses Geld sollte die Stadt in die Hand nehmen.

Schließlich hat Schnell auch schon einen Zeitpunkt im Auge, wann das Museum unbedingt wieder geöffnet sein sollte: 2023 begeht Gunzenhausen das 1200-jährige Stadtjubiläum.

Wenn es nach Werner Falk geht, sollte sich der Stadtrat aber auch Gedanken um das Fossilien- und Steindruckmuseum in der Sonnenstraße (im früheren Lidl) machen. Wollten im vergangenen Jahr wenigstens 1000 Personen das Stadtmuseum besichtigen, so hält sich der Ansturm auf das Fossilienmuseum in noch engeren Grenzen.

Obwohl der FDP-Stadtrat es gar nicht so genau wissen wollte, hatte die Verwaltung trotzdem aktuelle Zahlen parat: 678 Besucher wurden gezählt. Das stehe in keinem Verhältnis zu den 28 500 Euro Miete, die die Stadt der (stadteigenen) Hospitalstiftung als Eigentümer der Immobilie jährlich überweist, monierte Falk.

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