Halloween in Franken: Das ist die Bilanz der Polizei

1.11.2017, 16:53 Uhr
Halloween in Franken: Das ist die Bilanz der Polizei

© Christian Charisius/dpa

Die Horroclowns sind verschwunden, zumindest in Franken. Lediglich einen Fall registrierte die Polizei bislang. Im unterfränkischen Buchenbrunn erschrak ein Mann Passanten, sonst jedoch blieb es ruhig. Dafür eskalierte im mittelfränkischen Herzogenaurach eine Schlägerei während einer Halloweenparty völlig. 30 betrunkene Jugendliche gerieten in Streit, die Polizei beorderte mehrere Streifen in die Innenstadt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft in zwei Fällen wegen Körperverletzungen, eine davon war wohl schwer. Die Polizei spricht von einem Verletzten.

Generell, sagt die Polizei, blieben die Einsatzzahlen deutlich unter Vorjahresniveau. Es gab Ruhestörungen, Sachbeschädigungen und Schlägereien im ganzen Freistaat - doch insgesamt waren die Vorfälle eher harmlos. Konkrete Zahlen melden die Behörden aus Unterfranken, wo die Polizei 63 Einsätze registrierte. 2016 waren es noch 90.

Vandalismus in Erlangen

In Ipsheim (Landkreis Neustadt Aisch/Bad Windsheim) schlugen acht Männer einen 21-Jährigen auf einer Halloweenparty. Noch als das Opfer auf dem Boden lag, traten sie weiter auf ihn ein. Das Opfer wurde zwar wohl nur leicht am Knie verletzt, dennoch ermittelt die Polizei jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung.

In Erlangen gab es gleich mehrere Fälle von Vandalismus. Etwa in der Drausnickstraße, wo Unbekannte mehrere Scheiben eines Hauses einschlugen. Im Westen der Stadt wurde ein Böller gegen ein geparktes Auto geworfen, die Polizei fasste einen 13-Jähringen. Außerdem schmissen mehrere Jugendliche Eier an eine Hausfassade. Als die Bewohnerin das Fenster öffnete, flog ein weiteres in ihr Wohnzimmer. Auch hier stellte die Polizei die Übeltäter, die zwischen 13 und 15 Jahren alt sind, und meldete den Vorfall an das Jugendamt.

Von Halloween genervt: Rentner zieht Waffe

Im unterfränkischen Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen versprühte ein Unbekannter Reizgas auf einer Halloweenparty mit rund 1000 Besuchern. 29 der Gäste erlitten leichte Verletzungen, etwa Atemwegsbeschwerden oder Augenreizungen. Drei von ihnen wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Nach der Attacke ließ der Veranstalter die Halle komplett räumen. Der Täter, der noch flüchtig ist, verteilte wohl sogenanntes "CS-Gas" in der Mehrzweckhalle. Die Polizei sucht nach Zeugen.

Hochgefährlich wurde es auch in Münnerstadt. Dort schüttete eine Frau stinkende Buttersäure auf ein vorbeifahrendes Auto. Als der Fahrer des Wagens die 39-Jährige stellen wollte, bespritzte sie ihn mit der Chemikalie, deren Dämpfe Augen und Atemwege reizen können. Seine Lederjacke aber schützte den Mann. Gegen die Täterin wird jetzt unter anderem wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung mittelt.

Eher genervt war ein Rentner in Dittelbrunn von Halloween. Weil klingelnde Kinder ihn nervten, zog der Mann eine Waffe, um die Kostümierten zu verjagen. Eltern, die die Kinder begeleiteten, riefen die Polizei. Es habe sich allerdings nur um eine Deko-Waffe gehandelt, sagte ein Sprecher des Präsidiums Unterfranken.

Auch in Forchheim lief eine Halloweenparty völlig aus dem Ruder. Am Kolpingsplatz wurde ein 18-Jähriger nach einem Handgemenge zwischen mehreren Personen am Gesicht verletzt. Ein Mann soll ihm zuvor ins Gesicht geschlagen haben, "ohne Vorwarnung", wie es in einer Pressemitteilung der Polizei heißt. 

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