Harte Strafe: Richterin schickt "Löwen"-Fans in Bayern-Shop

5.8.2015, 08:50 Uhr
Der FC Bayern gewinnt und gewinnt: Nun profitiert der Rekordmeister auch noch von Gerichtsentscheidungen gegen "Löwen"-Fans.

© Andreas Gebert (dpa) Der FC Bayern gewinnt und gewinnt: Nun profitiert der Rekordmeister auch noch von Gerichtsentscheidungen gegen "Löwen"-Fans.

Für einen 20-jährigen Fliesenleger aus Franken lief am 12. August 2014 eigentlich alles nach Plan. Der Fan des FC Bayern freute sich über den 3:1-Sieg der FCB-Zweitvertretung im kleinen Münchner Regionalligaderby gegen die "Löwen", den städtischen Erzrivalen aus Giesing. Noch am Abend nahm der Tag aber eine für ihn unschöne Wendung. Drei Fans des TSV 1860, das berichtet die TZ, pöbelten den Mann im Hauptbahnhof an, in "ihrem Revier" hätte er nichts verloren. Schon gar nicht in FCB-Outfit.

Es kam zum Übergriff. Das Trio nahm dem 20-Jährigen dessen Fan-Jacke weg und riss sein T-Shirt in Fetzen. Eine Streife der Bundespolizei beendete die Szene, einer der drei 1860-Fans suchte das Weite, die beiden anderen wurden festgenommen.

"Habe mir überlegt: Was tut ihnen wirklich weh?"

Vor Gericht zeigten die beiden Angeklagten nun keinerlei Reue. Auch dass die Täter "gezielt und geplant" vorgingen, ihr Opfer beleidigten und unbekleidet in der Öffentlichkeit zurückließen, wirke sich, so die Richterin, strafverschärfend aus. Sie verurteilte die zwei "Löwen"-Fans zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten - mit einer Einschränkung: Sollten die Täter ihr Opfer entschädigen, sprich im FCB-Fanshop shoppen gehen und dem 20-Jährigen neue Fan-Utensilien besorgen, könnte das Strafmaß noch gemindert werden.

In der Bild begründet sie ihre ungewöhnliche Maßnahme: "Ich habe mir überlegt: Was tut ihnen wirklich weh?" Und solche Leute ärgern sich über solche Maßnahmen." Wie der Anwalt der Angeklagten erklärte, haben seine Mandanten diese Schmach bereits hinter sich gebracht und dem Opfer einen Hut, einen Schal und ein Trikot gekauft. Somit wird sich das Strafmaß in der Berufungsverhandlung am Mittwoch noch reduzieren.

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