Heißer Tanz: Sportfreunde Stiller auf dem Coburger Schlossplatz

23.8.2014, 15:15 Uhr
"Rüde", Flo und Peter lieferten eine großartige Show in Coburg ab.

© Christian Erxleben "Rüde", Flo und Peter lieferten eine großartige Show in Coburg ab.

Der Open Air Sommer in Coburg lockt jährlich Zehntausende Besucher in die Residenzstadt. Am Freitagabend waren die Sportfreunde Stiller zu Gast auf dem Schlossplatz. Doch bevor die Fans in den Genuss der drei Oberbayern kamen, vergingen knapp drei Stunden.

Ab 18 Uhr strömten die ersten Fans auf das Gelände mit besonderem Ambiente. Idyllisch gelegen in der Coburger Altstadt erfrischten sich die Menschen mit einem kühlen Bier oder machten es sich auf den Liegewiesen mit mitgebrachten Decken bequem. Eine Stunde nach Einlass stand die erste Band auf der Bühne.

Die Rapperin Nina Sonnenberg alias "Fiva" sorgte beim Publikum für sehr gute Stimmung. Schon nach dem ersten Song war die Sängerin außer Atem. Die Menschen waren trotzdem begeistert vom dargebotenen Engagement und dem deutschen HipHop. Die Lieder aus dem neuen Album "Alles leuchtet" sorgten in den ersten Reihen für spontane Tanzeinlagen. Völlig erschöpft aber glücklich verließ die gebürtige Münchnerin die Bühne.

Die Spannung stieg und der Schlossplatz füllte sich beinahe minütlich weiter, während hinter der Bühne der Sonnenuntergang einen Sommerabend vergoldete. Als um kurz vor 20 Uhr Thees Uhlmann mit seiner Band das Publikum fragte, ob er bei Ihnen einziehen dürfe, rasteten einige bereits aus.

Zuvor hatte es Lacher gegeben: Uhlmann hatte Coburg als "Hauptstadt des Gothik bezeichnet." Verdutze Blicke waren die Folge, die Aufklärung sorgte für Gelächter: Auf der Anfahrt habe er einen Bus mit Ziel "Neue Heimat Friedhof" gesehen. Mit vollem Körpereinsatz heizte der Musiker der Menge ordentlich ein. Hits wie "Das Mädchen von Kasse zwei" und "Am 7. März" verleiteten das Publikum zum Mitsingen. Zum Schluss gab es für Julia Hügel, Keyboarderin bei Thees Uhlmann, ein besonderes Geburtstagsgeschenk. Band und Fans sangen der Fürtherin gemeinsam ein Ständchen: "Happy Birthday to you", hallte es über den Schlossplatz.

Ein letztes Mal mussten sich die Anhänger der Sportfreunde gedulden. Als die ersten Töne erklangen flippten die Anwesenden aus. Der Vorhang fiel und mit einem Schlag vergaßen die Menschen die kühlen Temperaturen und feierten. "Eine Hymne auf dich", einen passenderen Titel hätten die Sportfreunde Stiller kaum wählen können. Bereits beim ersten Lied vom Album "New York, Rio, Rosenheim" verfielen die Fans in Extase.

Die drei Vollblutmusiker, die bereits seit 18 Jahren gemeinsam durch die Welt ziehen, brachten die Coburger von der ersten Minute an zum Tanzen. Wer zu Beginn noch unsicher war, wurde spätestens nach zehn Minuten von der Menge mitgezogen. Ruhig stehen konnte niemand mehr. Zwischen den neueren Hits spielten Peter Brugger, Rüdiger "Rüde" Linhof und Florian "Flo" Weber auch Klassiker wie "Ein Kompliment" oder "Wunderbare Jahre". Selbstverständlich durfte auch der WM-Song "54,74,90,2010" der bayerischen Indie-Rocker nicht fehlen. Mit dem Rythmus klappte es bei "54,74,90, 2014 - Wir sind Weltmeister" nicht so ganz. Sichtlich Spaß hatte das Publikum trotzdem.

Ein Highlight war sicherlich der Auftritt von Drummer Flo, dessen Stimmbänder laut Bandkollege Peter so lang wie seine Tennissocken sind. "Das muss was Wunderbares sein" performte der Schlagzeuger mit einem sehr eigenwilligen Tanzstil. Die Menschen ließen sich mitreißen und feierten gemeinsam eine große Feier.

Gekonnt führten die Musiker durch ihr Konzert, sorgten für Lacher und reimten sich sogar vom einen zum anderen Song. Die Fans zeigten sich textsicher. Zum Abschluss richtete die Band einen kleinen Appell an die Fans den Horizont zu erweitern und positiv zu denken. Mit "Wunder fragen nicht" und einem gigantischen rot-weißen Konfetti-Regen verabschiedeten sich die Sportfreunde von ihren Fans.

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