3,3 Millionen Euro fehlen: Bei Puma hagelts rote Zahlen

24.7.2015, 13:44 Uhr
3,3 Millionen Euro fehlen: Bei Puma hagelts rote Zahlen

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Der Sportartikelhersteller Puma ist im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Probleme machte dem Unternehmen vor allem der starke US-Dollar und der Wertverfall von Währungen in wichtigen Auslandsmärkten. Zudem lasteten höhere Werbeausgaben sowie Investitionen in die IT und in modernere Läden auf dem Ertrag des weltweit drittgrößten Sportartikelkonzerns nach Nike und Adidas. Am Ende fiel ein Verlust von 3,3 Millionen Euro an, wie der S-Dax-Konzern am Freitag im fränkischen Herzogenaurach mitteilte. Im Vorjahr hatte an gleicher Stelle noch ein Gewinn von 4,2 Millionen Euro gestanden.

Die Umsätze legten dagegen um 18,5 Prozent auf 772,7 Millionen Euro zu - angetrieben von einem starken Wachstum bei Schuhen. Hintergrund dieser Schere: die aktuelle Währungssituation. Der schwache Euro kurbelt zwar insgesamt die Umsätze an, weil von den Erlösen außerhalb der Eurozone nach der Umrechnung in Euro höhere Werte in der Bilanz stehen bleiben.

Preiserhöhungen in Russland und Mexiko

Auf der anderen Seite spielt sich vieles in der Sportartikelindustrie in US-Dollar ab: Etwa bei den Rohstoffen sorgt der starke Dollar für höhere Einkaufspreise. Puma ist zudem stärker als seine Konkurrenten vom Geschäft in Schwellenländern abhängig, deren Währungen gegenüber dem Dollar besonders stark an Wert verloren haben.

Als Gegenmaßnahme hat Puma in einigen Auslandsmärkten wie Russland und Mexiko die Preise erhöht. Dies sei nicht geplant gewesen und außerdem schwierig, weil Puma hier eine schwache Marktposition habe, berichtete Konzernchef Björn Gulden. Außerdem sollen Teile der Produktion in die betroffenen Märkte verlagert werden. Diese Maßnahmen reichten jedoch noch nicht aus, um die negativen Effekte vollständig zu kompensieren.

Auch operatives Ergebnis bleibt hinter Vorjahr zurück

Außerdem will Puma weiter stark in neue Produkte und das Marketing investieren. Dies beginne sich bereits auszuzahlen, betonte Gulden - auch wenn sich die Bemühungen noch nicht in den Zahlen widerspiegelten. Gulden versucht seit gut zwei Jahren, die Marke wiederzubeleben. Lange hatte sich das Unternehmen auf modischen Lifestyle konzentriert und das Thema Sport vernachlässigt.

Wegen der ungünstigen Wechselkurse hatte Puma bereits im Mai seine Gewinnprognose gesenkt. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem währungsbereinigten Umsatz-Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Ergebnis (Ebit) soll zwischen 80 und 100 Millionen Euro liegen - nach 128 Millionen Euro im Vorjahr.

Trotz des Verlusts im zweiten Quartal stiegen Puma-Aktien am Vormittag um fast sechs Prozent und waren damit Top-Wert im SDax. Analysten hatten mit noch schlechteren Ergebnissen gerechnet.

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