Empörung in Herzogenaurach: Stadtbücher auf dem Müll

4.3.2015, 12:00 Uhr
Gotthard Lohmaier zeigt sich über die Entsorgung der Bücher entsetzt: "Ich kann es nicht fassen, dass man zwölf bis 13 Jahre alte Bücher einfach weg­schmeißt."

© Horst Linke Gotthard Lohmaier zeigt sich über die Entsorgung der Bücher entsetzt: "Ich kann es nicht fassen, dass man zwölf bis 13 Jahre alte Bücher einfach weg­schmeißt."

Mehre­re aufgeregte Bürger hätten bei ihm angerufen und ihm von den sogar noch in Folie verpackten Büchern aus dem Jubiläumsjahr 2002 im Müllcon­tainer berichtet. Auch einige Co-Auto­ren seien entrüstet. „Ich kann es nicht fassen, dass man zwölf bis 13 Jahre alte Bücher einfach weg­schmeißt,“ sagt Lohmaier.Um die 30 Euro hätten die hochwertigen Bücher damals gekostet.

Bürgermeister German Hacker räumt ein: „Das ist ein sehr sensibles Thema.“ Er habe sich vor allem aus zwei Gründen gezwungen gesehen, die Bücher zu entsorgen. „Wir haben ein Lagerproblem, deswegen mussten einige Bücher neben dem Heizungskel­ler lagern, und dort kam es zu einem Wasserschaden.“

Und: Die Stadt habe damals einfach zu viele Bücher bestellt. Lohmaiers Vorschlag - und zwar, die Bücher am Marktplatz zu ver­schenken; er selbst und einige andere Autoren würden sich an einen Stand stellen - lehnt der Bürgermeister rigo­ros ab. „Wir können die Bücher doch nicht verschenken. Das wäre schade drum.“

Gegenüber dem BR gab Hacker an, die Aufregung um die Bücherentsorgung verstehen zu können. "Wir wussten das auch schon im Vorfeld, deswegen ist das sehr diskret passiert", erläuterte er. "Natürlich ist da immer jemand emotional betroffen, aber wir haben noch genügend Bücher für die kommenden zehn Jahre. Da muss man sich keine Sorgen machen."

 

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