Fünf Jahrzehnte Treue zum Verein

4.10.2010, 22:59 Uhr
Fünf Jahrzehnte Treue zum Verein

© Jungfer

Seit genau 50 Jahren halten die Veteranen ihrem Verein die Treue. Dafür bedankte sich Helmut Turowski als erster Vorstand des Krieger- und Reservistenvereins bei ihnen während eines Kameradschaftsabends im Gasthaus Süß in Buch und überreichte Ehrenurkunde und ein Präsent.

Auch Landrat Eberhard Irlinger schloss sich dem Dank an, nicht ohne seinen Respekt den Geehrten gegenüber zu versichern in Bezug auf das, was sie im Krieg erleben mussten. Irlinger hatte vorher bei seiner Rede weit ausgeholt. „Ich habe es immer als Lüge empfunden, dass die jungen Männer gern in den Tod gehen wollten.“ Wer dem Tod hatte entwischen können, hatte nachher schwer am Geschehen zu tragen, musste lernen, Traumatisches zu verarbeiten. Gemeinsam in einem Kriegerverein ließen sich die Schrecken des Erlebten am besten aufarbeiten. Dort konnte man bei Kameraden Verständnis für individuelle Probleme und Ängste finden.

Positiver Patriotismus

Sich mit dem Krieg und seinen Folgen auseinanderzusetzen und immer wieder aufs Neue für Frieden zu werben, seien die heutigen Botschaften der Vereine, so Irlinger. Neben dem Brückenschlag zwischen den Völkern hätte es auch den zwischen den Generationen gegeben, denn die Kriegervereine öffneten sich mit den Jahren auch für Angehörige oder Reservisten der Bundeswehr. Als „positiven Patriotismus“ bezeichnete Irlinger dies. Der Weisendorfer Verein habe beides bereits praktiziert, so Turowksi: Ein Mitglied der aufgelösten Nationalen Volksarmee der DDR ist in den Reihen der Weisendorfer sowie ein ehemaliger Soldat der kroatischen Armee.

Noch eine weitere gesellschaftliche Aufgabe haben sich die Krieger- und Reservistenvereine gestellt. An Volkstrauertagen gedenken sie feierlich der vielen Opfer von Kriegen und Gewalt und sind so das mahnende Gewissen des Volkes. Auch der Weisendorfer Verein tut dies regelmäßig. Dafür sprach Bürgermeister Alexander Tritthart seinen großen Dank aus.